Mercedes-AMG gibt mit dem AMG GT XX einen Ausblick auf eine kommende vollelektrische viertürige Sportlimousine. Die Performance-Tochter des Stuttgarter Autobauers denkt auch über einen zweitürigen GT mit reinem Elektroantrieb nach.
„Es gibt eine emotionale Diskussion und eine rationale Diskussion“, sagte AMG-Chef Michel Schiebe gegenüber Autocar. „Emotional gesehen sollten wir das tun. Die Frage ist, ob es einen Markt gibt, der groß genug ist, um die notwendigen Investitionen zu rechtfertigen. Zumindest aus technologischer Sicht wissen wir, wie das geht.“
Ein solcher Vollstromer wäre ein Pendant zum 2024 eingeführten GT 63 S E Performance mit Plug-in-Hybridantrieb (Artikelbild). Diese Baureihe werde vermarktet als Fahrzeug für Menschen, die besonders viel Spaß am Autofahren haben – daher müsse sich auch ein E-Auto ähnlichen Formats darauf konzentrieren, erklärte Schiebe.
AMG hat laut dem CEO noch keinen Zeitplan für eine Markteinführung eines möglichen zweitürigen E-Sportwagens festgelegt, man sei hinsichtlich des Starttermins „flexibel“. Man könnte das Programm beschleunigen, wenn das Interesse an nur mit Batterie betriebenen Sportwagen in den nächsten Jahren deutlich ansteigt. „Wir versuchen derzeit, die Entwicklungen auf dem Markt zu verstehen. Anschließend definieren wir das Zielbild für dieses ganz spezielle Fahrzeug“, so Schiebe.
Von der Marke gab es schon einmal einen zweisitzigen Elektro-Sportwagen, eine Batterieversion des AMG SLS. Dieses Modell wurde jedoch nur in geringen Stückzahlen gebaut und erhielt keinen Nachfolger. Sollte ein neues Elektro-Coupé grünes Licht erhalten, würde es Schiebe zufolge weiterhin neben dem Verbrenner-Sportwagen verkauft. In letzteren werde das Unternehmen bis weit in das nächste Jahrzehnt hinein weiterhin investieren.
Verbrenner-Sportwagen im Fokus
„Ich würde sagen, dass wir mit unserem GT-Zweitürer mit Verbrennungsmotor sehr erfolgreich sind“, sagte der Manager. „Deshalb werden wir uns zunächst darauf konzentrieren und dann sehen, wann der richtige Zeitpunkt für die Einführung eines Zweitürers mit Elektroantrieb gekommen ist.“
AMG wolle in Bezug auf Technologie und Leistung erfolgreich sein, aber auch wirtschaftlich erfolgreich, unterstrich Schiebe. „Wir tun alles, was es wert ist, Geld zu investieren. Und im Moment würde ich sagen, dass wir mit Investitionen in unsere zweitürige Plattform mit Verbrennungsmotor erfolgreicher sind als mit Investitionen in den Elektrobereich.“ Der CEO betonte, dass AMG hier „flexibel, sehr flexibel“ sei, weil man das Portfolio ständig überprüfe und sich damit befasse.
Nach den Worten von Schiebe könnte ein elektrischer Sportwagen auch ohne Erwartungen an hohe Gewinne realisiert werden. „Manchmal baut man ein Auto, das nicht das rentabelste ist, aber man tut es, weil es für die Marke so wichtig ist, und man muss es tun, weil es die Marke prägt.“
Bereits beschlossen ist, dass AMG neben der Limousine AMG GT XX ein besonders potentes SUV anbieten möchte.
Matthias meint
Im Schnitt sitzen weniger als 1,5 Personen in einem PKW, bei AMG-Mercedes wird das nicht anders sein. Da stellt sich eigentlich nur die Frage ob Eintürer oder Zweitürer. Oder Keintürer wie in der Formel 1, da ist AMG ja nominell auch beteiligt.
CJuser meint
Wünschenswert wäre ja, wenn die sich dann gleich in zwei Preisklassen wie Porsche aufstellen würden:
– Mercedes-AMG SL/GT (ab 150t Euro)
– Mercedes-AMG SLK (ab 75t Euro)
Allerdings bin ich eher dafür, dass es in beiden Fällen 2+2 Sitzer werden sollten.
brainDotExe meint
Zweitürer BEVs, besonders Coupés, sind aktuell echt selten, das hätte schon was.
Der nächste i4 in 3 Jahren könnte auch wieder als Zweitürer kommen, das könnte dann mein nächster werden.
„Manchmal baut man ein Auto, das nicht das rentabelste ist, aber man tut es, weil es für die Marke so wichtig ist, und man muss es tun, weil es die Marke prägt“
Vollkommen richtig!