Das US-amerikanische Elektroauto-Start-up Rivian will schon länger international expandieren, hat es bisher aber nicht nach Europa geschafft. Ob die derzeit nur in Nordamerika angebotenen großen Modelle R1S (SUV, 5,1 m) und R1T (Pick-up-Truck, ca. 5,5 m) exportiert werden, ist noch unklar. Offiziell will man hierzulande mit dem kommenden mittelgroßen SUV R2 (4,7 m) starten.
Im Gespräch mit Autocar auf der Messe IAA Mobility in München erklärte RJ Scaringe, Gründer und CEO von Rivian, dass der R2 in der ersten Hälfte des Jahres 2026 in Nordamerika auf den Markt kommen werde, zu einem Preis ab etwa 45.000 US-Dollar vor Steuern (38.500 Euro). Anschließend sei die Markteinführung in Europa geplant. Laut der Website des Herstellers wird der R2 2027 nach Deutschland kommen. Wann genau der mit dem R2 verwandte, kompaktere R3 starten soll, ist noch offen.
Scaringe sagte Autocar, Rivian werde in Europa als eine Marke positioniert, die „weiter erstrebenswert, aber dennoch erschwinglich ist“. Er fuhr fort: „Diese beiden Dinge gehen oft nicht Hand in Hand. Wenn der Preis sinkt, sinkt oft auch die Attraktivität. Aber genau das macht unsere Modelle R2 und R3 so interessant: Sie sind attraktiv und erschwinglich, fühlen sich aber dennoch sehr besonders an.“
Der R2 wird sich eine Technologieplattform der zweiten Generation mit den R1-Modellen teilen, die im letzten Jahr umfassend aktualisiert wurden. Im Fokus steht neben dem leistungsstarken E-Antrieb insbesondere eine moderne Computer- und Software-Plattform. Davon will auch der Volkswagen-Konzern durch eine Partnerschaft mit Rivian profitieren. „Die Technologieplattform ist mittlerweile sehr, sehr robust und skalierbar und profitiert von einem hohen Volumen, nicht nur durch unsere beiden Fahrzeuge, sondern auch durch den ID.1 und das gesamte Produktportfolio der Volkswagen Gruppe“, so Scaringe.
Der Rivian-Chef betonte, dass die Kooperation mit Volkswagen und die Investition des Konzerns in das Start-up nicht die eigenen Produktionsziele einschränkt. „Unser Ziel ist es, jährlich mehrere Millionen Einheiten zu bauen“, sagte er. „Wir haben oft gesagt, dass wir letztendlich in den Märkten, in denen wir tätig sind, einen Marktanteil von mindestens 10 Prozent erreichen möchten.“
Der Fokus soll dabei weiterhin auf Nordamerika sowie Europa liegen, während China für Rivian vorerst keine Rolle spielt. Derzeit verfügt Rivian in den USA über ein Produktionswerk in Illinois, in Kürze wird mit dem Bau eines weiteren Werks in Georgia begonnen. Scaringe erklärte gegenüber Autocar, die Fertigung in Europa sei ein langfristiges Ziel.

M. meint
Ich zähle aktuell mindestens 30 Unternehmen, die 10% Marktanteil anstreben.
Die Mathematik sagt mir, dass die meisten ihre Ziele anpassen oder ihr Scheitern eingestehen werden müssen.
Aber den R2 könnte ich mir auf der Straße tatsächlich vorstellen, wenn auch eher als Exot, nicht als den nächsten Golf.
BEV meint
Interessant wird noch die Frage nach dem Service-Netzwerk, Ersatzteilverfügbarkeit usw.
würde man hier auch mit VW kooperieren, wäre das natürlich der Knaller, ich bezweifle allerdings, dass sich VW die Konkurrenz ins Haus holen möchte
eBikerin meint
VW und Rivian arbeiten doch schon zusammen, also warum nicht?
BEV meint
naja, ohne die genauen Details zu kennen, geht es ja scheinbar in erster Linie darum eine zukünftige Elektronik Architektur und anständige Software in die VW Fahrzeuge zu bringen, also das was Cariad hätte machen sollen … ganze Fahrzeuge oder Händler- / Servicenetzwerk sind wieder ein anderes Thema, aber ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass das auch ein Teil des Deals ist oder anders gesagt es wäre natürlich auch denkbar, dass VW Vertragswerkstätten auch Rivian ins Program nehmen .. meines wissens dürfen die dann aber nicht im selben Haus stehen, aber in einer anderen Filialle.
Mary Schmitt meint
Man konnte hier schon lesen, dass die Zusammenarbeit weiter reicht.
David meint
Man konnte hier schon lesen, dass die Zusammenarbeit kriselt.
Jörg2 meint
Marie
Von Dir geschrieben?
Fred Feuerstein meint
Wie lustig…Jetzt ist klar, dass der kleine Da.vid häufig Selbstgespräche mit den unterschiedlichen Namen führt. Aber eigentlich war es ohnehin klar, nicht wahr: Dan, IdFan, Mary oder ACDCisenough4me…
Kokopelli meint
Das ist nichts neues, mit ein bisschen Verstand kann das jeder auch ohne den Doppelpost von Mary und Da.vid sehen. War bei elektroautonews auch schon so, da wurde Da.vid gesperrt, also mussten neue unverbrannte Nicks her.
Future meint
Hinten in der Ecke vom Autohaus könnten sie doch etwas Platz schaffen für Rivian, dann merkt es nicht jeder. Und in der Werkstatt könnten alle schon etwas üben, denn die Technologie kommt in ein paar Jahren ja auch noch in die VWs.
Jörg2 meint
BEV
Es gibt ja genug Beispiele für Mehrmarkenhändler. Da wird es auch den einen oder anderen geben, dessen Werkstätten auch diesen Hersteller schrauben können. Direkt VW wird da nicht zwingend benötigt. Und leistungsfähige Ersatzteillogistiker gibt es in der EU auch.
CJuser meint
Ich bin am meisten auf den Preis vom Rivian R2 gespannt. Mal ein ordentlicher Ami, mit europäischen Abmessungen. :)
IDFan meint
Spannende Fahrzeuge. Besonders der R3 wird interessant, weil er anscheinend vollständig auf SSP von VW gebaut wird.
Future meint
Gibt es dazu Quellen oder ist das nur eine Vermutung, weil der geniale Rivian R3 schon so aussieht wie ein Retrogolf? Eigentlich hat Rivian ja seine eigenen Plattform und nutzt nix von VW.
Fred Feuerstein meint
Ist ähnlich einzuordnen wie die Behauptung, Mahindra nutze die VW MEB-Plattform. Mahindra setzt auf die eigene INGLO-Plattform und verwendet lediglich Motoren sowie Umrichter von VW. Die Batterien stammen von BYD (LFP). Solche Aussagen kommen oft von Fans, die in ihrer Begeisterung die Fakten verdrehen – Sachlichkeit und Faktennähe bleibt dabei schnell auf der Strecke.
Future meint
Wenn man sich das Kuddelmuddel beim JV so anschaut, dann wird Rivian bestimmt nichts an den eigenen Autos ändern. Die sind ja fertig entwickelt. Der R3 passt schon sehr gut nach Europa und hat dann auch schon alles verbaut, was VW in einigen Jahren erst bekommen soll.
Mary Schmitt meint
Die 79 kWh Batterie ist von VW. Die Motoren mit Inverter, Achsen und Elektronikkomponenten kommen alle aus dem MEB-Regal. Genauso wie es vereinbart war.
Mary Schmitt meint
Aber wie süß er sein Rückzugsgefecht gestaltet. Jetzt sind die MEB-Lieferungen an Mahindra doch Fakt und er will nur noch bei einzelnen Komponenten Einrede halten.
Fred Feuerstein meint
Nein, ist nicht richtig. Auch wenn ihr in Personalunion es gerne verlauten lassen wollte.
Das einzige was die Batterien von VW gleicht ist die Kapazität. Aber gut, Volkswagen konnte die Batterien nicht liefern, da musste BYD als echter Batterielieferant herhalten. Na ja, jetzt hat man Cell to Pack, LFP Akkus und eine hohe Ladegeschwindigkeit (20-80 % in 20 Minuten). Das was Volkswagen nicht hat, aber gerne hätte. Bleibt halt Motor, Getriebe und Umrichter.
Kokopelli meint
Fred, deine Aussage, dass Mahindra die eigene Inglo-Plattform nutzt und nicht die MEB-Plattform, ist korrekt – Mahindras Inglo Plattform ist eine Eigenentwicklung, die lediglich bestimmte MEB-Komponenten integriert. Auch stimmt es, dass die Batterien (59 kWh und 79 kWh) derzeit von BYD stammen, da VW-Lieferungen voraussichtlich erst ab 2026/2027 starten. Allerdings ist die Behauptung, dass Mahindra ‚lediglich Motoren und Umrichter‘ von VW verwendet, nicht ganz richtig: Elektromotoren kommen teilweise von Valeo. VW wird langfristig Einheitszellen liefern, was die Kooperation komplexer macht, als dargestellt werden möchte. Die technischen Details sollten präzise beleuchtet werden, um Missverständnisse zu vermeiden. 😊
Aber es geht hier nicht um Mahindra, sondern um Rivian. Die nutzen nachweislich keine SSP Plattform von Volkswagen.
Future meint
Vielen Dank für die Bestätigung, dass IDFan also vollkommenen Unsinn erzählt hat. Da können wir uns doch weiter auf den R3 freuen.