Ein sehenswertes Ergebnis einer Forschungskooperation zwischen Industrie und Hochschule wurde kürzlich in Bochum der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Unternehmen ThyssenKrupp Steel Europe und die Hochschule Bochum präsentierten den ThyssenKrupp SunRiser, das bereits siebte Solarauto aus der Bochumer Sonnenwagenschmiede. Das Fahrzeug kann mit einigen Innovationen aufwarten.
Multimaterialität heißt das Schlagwort, das diverse Neuerungen inspiriert hat. Neben dem für Solarautos üblichen Werkstoff Kohlefaser wurden z.B. hochfester Complexphasenstahl für den Überrollbügel oder Magnesium im Cockpitquerträger und Mitteltunnel verbaut, um Alternativen zu Carbon zu testen. Besonderen Wert wurde auf ein ansprechendes Innenraumdesign gelegt. Echtholzfurnier soll für ein edles Ambiente sorgen. Lenkstockhebel und Handbremsgriff, bisher in Solarautos eher unüblich, zeigen den Anspruch an die Alltagstauglichkeit. Die geplante Straßenzulassung beweist, dass auch der dafür nötige Sicherheitsstandard erreicht wird.
Drei Quadratmeter Hochleistungssolarzellen sind auf dem Dach verbaut, sie sollen bei perfekter Sonneneinstrahlung 870 Watt elektrische Leistung bringen. Eine 60 Kilogramm schwere Batterie speichert die überschüssige Energie, die die selbst entwickelten und in den Hinterrädern eingebauten Radnabenmotoren nicht direkt bei Fahren verbrauchen. 360 kg bringt der sportliche Flitzer auf die Waage.
Mit 120 km/h in der Spitze ist der Bochumer Renner zwar etwas langsamer als die mit traditionellen Verbrennungsmotoren fahrende Konkurrenz, für die Solarauto-Weltmeisterschaft im Herbst in Australien zählt aber die Effizienz für die 3000 Kilometer lange Strecke – hier soll der SunRiser glänzen. Sein Vorgänger wurde Vizeweltmeister bei der letzten WM, die Latte liegt also hoch für das Team aus Deutschland.