Halter von Elektroautos können ab sofort ein spezielles Nummernschild beantragen und damit bestimmte Privilegien im Straßenverkehr in Anspruch nehmen. So dürfen sie zum Beispiel kostenlos parken oder auf Busspuren fahren – allerdings nur, wenn die jeweilige Kommune vor Ort auch die Voraussetzungen dafür schafft. Die Möglichkeit dazu gibt ihnen das im März gebilligte Elektromobilitätsgesetz.
Die neuen Kennzeichen gelten für alle Elektroautos, aber nicht für alle Hybridautos: Ein großes „E“ am Ende des Nummernschildes erhalten nur die Fahrzeuge, die sich von außen mit einem Stecker aufladen und mindestens 30 Kilometer (ab 2018 40 Kilometer) rein elektrisch fortbewegen lassen – sogenannte Plug-in-Hybride.
Die Bundesregierung will auf diese Weise mehr Autofahrer dazu bringen, sich ein umweltfreundliches Elektroauto zuzulegen. Bis 2020 sollen erklärtermaßen eine Million E-Autos auf den Straßen fahren. Der tatsächliche Absatz der Stromer hinkt dem Vorhaben jedoch noch stark hinterher. Vor allem aufgrund der noch hohen Anschaffungskosten sowie einer verhältnismäßig niedrigen Reichweite entsprechender Modelle sind die Zulassungszahlen in Deutschland noch lange nicht sechsstellig.
Die für die neuen „E“-Kennzeichen notwendige Änderungsverordnung ist vergangenen Samstag in Kraft getreten, wie die Deutsche Presse-Agentur vorab aus dem Bundesverkehrsministerium erfuhr. Ressortchef Alexander Dobrindt (CSU) verspricht sich davon „einen echten Erkennungseffekt“.
smartadvisor meint
Das EmoG erfüllen auch alle bis Ende 2017 gebauten (!) Plug-In-Hybride, die nur 30 km elektrisch schaffen (nach NEFZ, also 15 km im realen Betrieb). So sieht unsere Regierung die Zukunft der Elektromobilität, ein Armutszeugnis!
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis!
VG
TL | ecomento.de
Andilectric meint
Nichts anderes als Symbolpolitik, die hier betrieben wird. Ich frage mich langsam wirklich, ob es jmd in unserer Regierung wirklich ernst meint. Soweit ich weiß ist keiner der Beteiligten „Grosskopferten“ (Merkel, Gabriel, Dobrindt und Co.) bislang elektrisch unterwegs. Ein Tesla wäre ja wohl eine Peinlichkeit und außerdem fährt der doch nur 100 km weit und höchstens 80 km/h schnell. Ach das stimmt nicht?
Tom meint
Das ist kein Anreiz, sondern eine Lachnummer. Ich weiß nicht mal, ob ich mir die Mühe machen sollte, meinen e-Golf nachträglich dieses Kennzeichen zu spendieren. Busspuren? Sofern es solche überhaupt gibt, sollten diese tatsächlich eher dem ÖPNV vorbehalten bleiben. Kostenlose Parkplätze? Auch natürlich kommunal geregelt, nicht wirklich planbar und daher wirkungslos. Wichtiger wären mehr Ladesäulen, mit grundsätzlichem Parkverbot sowohl für „normale“ Autos als auch für nicht ladende e-Autos, Falschparker werden kostenpflichtig abgeschleppt.
Billigstrom meint
Meine Empfehlung für Deutschland: billigerer Strom für Haushalte, die AUSSCHLIEßLICH Elektrofahrzeuge angemeldet haben.
Erzählungen von euren Strompreisen bescheren mir Albträume. In Österreich bezahl ich momentan 7,5 Cent per kWh. Ab Jänner angeblich sogar nur 6,5 Cent.
In meinem Bezirk ist es mittlerweile normal, dass man an öffentlichen Ladesäulen manchmal keinen Platz bekommt. In diesen Bereichen staatliche Förderungen einzurichten würden da definitiv helfen.
Dr.M. meint
Alles Schaufensterpolitik, denn es darf ja bloss nix kosten. Deswegen bringt es auch nix.
Ein nach oben gedeckelter Erlass der MwSt bis Ende 2019 oder eine degressive Förderung durch einen solchen MwSt-Erlass, das wäre mal eine sinnvolle Sache (die Deckelung deswegen, damit nicht das aus Norgwegen bekannte Argument kommt, dass die Allgemeinheit Teslas Model S subventioniert…).
Firmenkunden bekommen die MwSt zwar schon jetzt wieder, aber Privatleute fahren wohl häufiger eher kurze Strecken und da könnte ein Erlass der MwSt gerade im Bereich eines ZOE, Leaf oder Soul EV eine Kaufentscheidung positiv beeinflussen.
Das Wichtigste wäre aber endlich eine gesetzliche Regelung der Bezahlsysteme der – hoffentlich bald einheitlichen – Ladesäulen, so wie dies in Holland der Fall ist. DAS ist neben dem Preis der Grund, denn bei kleinerem Akku und daher günstigerem Fahrzeug muss man öfter Laden und wenn das so ein Drama ist wie in DE, dann wird das eben auch nix.
Aber in DE macht sich Herr Gabriel ja eher Sorgen, dass Tesla einen eigenen Ladestandard hat – so was aber auch, empörend, da hat Tesla es doch wirklich gewagt, nicht auf Merkel, Gabriel und Dobrindt bis zum Sanktnimmerleinstag zu warten, bevor die Supercharger installiert wurden. Und das auf dem selbsternannten Leitmarkt der Elektromobilität (haha), empörend ist das! Evtl. hätte Tesla vor dem Marktstart des Model S noch bei Daimler & Co. nachfragen sollen, ob man das Auto denn schon in DE verkaufen dürfe, ob es denn genehm sei.
Gegendenstrom meint
Mir gefällt der i3 sehr gut.
Ich habe ihn einen Monat und über 3000km zur Probe fahren dürfen.
Er wurde nicht nur in der Stadt sondern auch „Überland“ eingesetzt.
Die Fahrstrecken beliefen sich auf ca. 300km je Fahrt. Da kommt man mit einer Zwischenladung (CCS) zeitlich gut zurecht.
Im Stadtverkehr und im urbanen Umfeld ist die Reichweite völlig ausreichend.
Allein der Anschaffungspreis hielt mich vom Kauf ab.
Michael W meint
Also das mit den Busspuren ist auf lange Sicht Quatsch mit Soße! Die Komunen sollten in jedem Parkhaus oder auf jedem größeren Parkplatz 4 – 5 Parkplätze für Elektroautos mit Ladestation aufbauen. Diese müssen ja nicht unbedingt ganz vorne am Haupteingang stehen.
Weiterhin kommt diese Entscheidung ein paar Jahre zu spät.
Starkstrompilot meint
was eine Geldverschwendung. Die Vergünstigungen sind unverschämt. Für das bisschen kauft sich niemand ein Elektroauto. Brauchbare Autos zu bezahlbaren Preisen werden auch gekauft. Die deutschen Hersteller sind einfach zu teuer. Deshalb runter mit den Preisen und das Image gerade rücken. Jahrzehntelang hat man es belächelt und jetzt wundert man sich, wenn es keiner kauft.
Und jetzt mit solchen Pseudovergünstigungen daherkommen, die jede einzelne Gemeinde noch mal absegnen muss. In den meisten Städten parken E-Autos sowieso bereits umsonst und wo gibt’s denn überhaupt Busspuren?
So ein Blödsinn!