Eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmen puls kommt zu dem Ergebnis, dass US-Elektroautobauer Tesla Motors von vielen Autofahrern bereits als Premium-Automarke wahrgenommen wird. Die repräsentative Studie mit 1000 teilnehmenden Autokäufern wurde nach der Ende März erfolgten Weltpremiere des für 2017 angekündigten Tesla Model 3 durchgeführt, für das bereits fast 400.000 Reservierungen vorliegen sollen.
Der Schwerpunkt der puls-Studie lag auf der Wahrnehmung der Marke Tesla, dem Einfluss der Elektroauto-Kaufprämie sowie den den typischen Charakteristika von Tesla-Interessenten. 42 Prozent der deutschen Autokäufer sollen Tesla demnach als führende Marke für Elektroautos wahrnehmen. Der 2003 gegründete kalifornische Hersteller platziert sich beim Zukunftsthema „Kompetenz für Elektroautos“ damit deutlich vor den deutschen Herstellern BMW (35 Prozent) und Mercedes-Benz (19 Prozent). Auch den japanischen Hersteller des Hybrid-Pioniers Prius Toyota (17 Prozent) lässt Tesla hinter sich.
„Bei Tesla stimmt offensichtlich das Mix aus Design, Sportlichkeit, modernster Elektroantriebstechnologie und einem innovativen Vertrieb mit eigenen Innenstadt-Stores“, kommentiert puls-Geschäftsführer Dr. Konrad Weßner die Ergebnisse. Dies sei auch der entscheidende Grund dafür, dass der Studie zufolge 72 Prozent der Interessenten für das Model 3 die lange Lieferzeit des Stromers von mindestens anderthalb Jahren akzeptieren.
Kaufinteressenten des Tesla Model 3 sind der puls-Studie zufolge mit einem Durchschnittsalter von knapp 38 Jahren deutlich jünger als die typischen deutschen Neuwagenkäufer. Als Alternative zu Teslas Elektroautos würden diese dabei vor allem Fahrzeuge von Audi und BMW erwägen. „Tesla ist als junge Premium-Automarke offensichtlich auf Eroberungskurs bei deutschen Premium-Automarken“, so puls-Chef Weßner. Eine weitere Erkenntnis: Bei jedem zweiten schafft der Besuch eines Tesla-Stores Kauflust auf die Marke.
Die puls-Studie kommt weiterhin zu dem Schluss, dass der Ausschluss von Tesla von der kommenden Kaufprämie für Elektroautos der Marke nicht schadet – dafür beeindrucke die Fördermaßnahme Deutschlands Autokäufer zu wenig. Knapp 60 Prozent gaben demnach an, dass sie trotz staatlichem Zuschuss kein Interesse an einem Elektroauto haben. Zwei von drei Elektroauto-Interessenten erklärten dagegen, dass die Förderung ihre Kaufabsicht eines Elektroautos bestärkt oder geweckt hat. Da die für Sommer 2016 vorgesehene Kaufprämie nur bis zu einem Listenpreis von 60.000 Euro netto (71.400 Euro brutto) für das Basismodell eines Elektrofahrzeugs gilt, profitieren Käufer eines hierzulande mindestens 82.700 Euro brutto teuren Tesla nicht von der Subvention.