Der Plan, vorgestellt vor ziemlich genau einem Jahr, klang ehrgeizig: „In fünf Jahren wollen wir 700 Elektroautos in 13 Agglomerationen einsetzen. Mit Zürich geht es los, dann folgt Basel oder Bern, danach das Limmattal bis hoch nach Baden,“ sagte Herbert Märki, der mit seinem Taxi-Dienst und Limousinen-Service Streez „die Mobilität in der Schweiz revolutionieren“ wollte. Er war zu ehrgeizig der Plan, wie sich nun herausstellte. Doch das Unternehmen ist nicht nur pleite – Märki muss sich sogar wegen eines mutmasslichen Betrugsfalls vor Gericht verantworten.
„Die kantonale Staatsanwaltschaft hat in der vergangenen Woche Anklage erhoben“, sagt Fiona Strebel, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aargau, der bz Basel zufolge. Konkret gehe es um Veruntreuung, Misswirtschaft, mehrfache Urkundenfälschung und gewerbsmässigen Betrug. Beim entstandenen Schaden soll es sich um einen niedrigen, einstelligen Millionenbetrag handeln.
Investoren in das Projekt sagen, sie seien „über den Tisch gezogen worden“, so die Zeitung. Märki habe sie, als auch Mitarbeiter und Geschäftspartner, bewusst getäuscht. Bereits im Spätsommer 2015 sei alles aufgeflogen, im Herbst habe Streez Insolvenz angemeldet. Und nun das Strafverfahren und die Anklage gegen Märki.
Märki sagte auf Anfrage der Zeitung jedoch, dass er als „Initiator und Hauptaktionär der ehemaligen Streez AG ebenso zu den Geschädigten“ gehöre und auf mehrere Monatslöhne verzichtet habe, um die Firma zu retten, „was leider auch nicht geholfen hat“.