Das Münchner Start-up Sono Motors hat den Prototypen eines neuen Solar-Elektroautos präsentiert. Der Kompaktvan Sion ist als rein elektrischer Stromer konzipiert, dessen Batterie durch integrierte Solarzellen auf Dach und Karosserie aufgeladen werden kann. Um weitere Prototypen des Sion für Crashtests und Probefahrten sowie die Serienfertigung zu finanzieren, hat Sono Motors eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen.
Der fünftürige Kompaktvan von Sono soll mit einer Reichweite von bis zu 250 Kilometern und einem Kampfpreis von nur 16.000 Euro aufwarten. Die Batteriekapazität beträgt 30 kWh, dank Schnellladung mit bis zu 43 kW sollen auch Langstreckenfahrten mit dem Sion kein Problem darstellen. Mit Hilfe des Selbstladesystems „viSono“ kann der Elektro-Van auch mit Hilfe der Sonne aufgeladen werden: Der Sion ist mit Solarzellen mit einer Gesamtfläche von 7,5 m² ausgestattet, die den Akku während der Standzeit und der Fahrt für bis zu 30 kostenlose Kilometer pro Tag aufladen.
Bis zu 2 kW des mit der „Solaranlage“ des Sono Sion generierten Stroms können über bidirektionales Laden für den Betrieb von Elektrogeräten entnommen werden. Der Solar-Van soll so auch als mobiler Stromspeicher agieren und Benzingeneratoren ersetzen können – bspw. beim Camping, im Katastrophenschutz oder auf Baustellen. Über eine optionale Anhängerkupplung können Wohnwagen und sonstige Anhänger angekoppelt werden.
Im Inneren bietet das Münchner Elektroauto ein Sitzkonzept mit 2 x 3 Sitzen und einen großen Kofferraum. Ein zehn Zoll großes Display kann mit dem Smartphone des Fahrers verbunden werden und dessen nutzerspezifisches Interface widerspiegeln. Ein natürlicher Luftilter soll die Insassen mit gereinigter Luft versorgen. Dabei findet eine spezielle Moosart Verwendung, die den Entwicklern des Sion zufolge keinerlei Pflege bedarf und Feinstaub durch elektrostatische Anziehung aus der Luft filtert.
Hinter Sono Motors stehen die drei Gründer Jona Christians, Navina Pernsteiner und Laurin Hahn. Zuletzt wurde das Team um Designer, Entwickler, Techniker und Studenten mit Erfahrung in der Automobilindustrie erweitert. Nachdem über vier Jahre ein Prototyp entwickelt und in Praxistests erprobt wurde, will das Startup nun durch Crowdfunding, Business Angels und Vorbestellungen genügend Kapital für die Fertigstellung und Serienproduktion des Sion einsammeln.
Die Markteinführung des Sono Motors Sion ist in Zusammenarbeit mit bestehenden Automobilkonzernen und Zulieferern für 2018 vorgesehen. Die Grundversion des Sion mit 14,4-kWh-Akku und 120 Kilometer Reichweite soll 12.000 Euro kosten, für die Ausführung mit 30-kWh-Batterie und 250 Kilometer Reichweite werden 16.000 Euro aufgerufen. Die Akkus werden dabei wahlweise mit einer monatlichen Miete oder zum einmaligen Kauf angeboten.
Michael Freidank meint
Bravo, solch ein Auto würde ich sicherlich kaufen. Die bisher angebotenen E-Autos habe einfach zu hohe Leistungen und viele unnötige Ausstattungen und sind dann eben zu teuer. Der Einstieg der E-Autos liegt im Stadt und Kurzstrecken Auto, nicht im Langstrecken Fahrzeug. Wenn da größere Stückzahlen kommen, werden die Preise vernünftig und auch die Entwicklung von Langstrecken Fahrzeugen vorangetrieben.
Also toi toi den mutigen Leuten aus München.
Michael roden meint
Wünsche gutes gelingen,
Endlich mal ein E-Mobile das nicht aussieht wie ein ortopädischer Schuh.
Warum leitet, unterstützt Verkehrsminister Dobrint die E~Autos nicht?
Wichtig wäre eine einheitliche Größe , für einen “Wechsel“ Akku
Den man an Stromtankstellen
Auswechseln kann, oder langsam zu Hause aufladen.
Die Autobatterie kann so Energie spitzen lagern, und wäre ein wichtiger Beitrag zur Energiewende.
Es wäre soviel möglich!
Manuel meint
Hier die Rückmeldung von Sono Motors:
vielen Dank für deine Anfrage und dein Interesse an unserem Projekt, es tut wirklich gut zu hören, dass wir so viel Support von allen Seiten bekommen. Die Leute wollen tatsächlich Veränderung sehen.
Der angegeben Preis ist z.Z ohne die Batterie (optional mit zur Miete oder zum Kauf) da wir bis zur Produktion nicht sagen können wie sich die Preise verändern werden, in jedem Fall aber ins positive, da es sich hier, wie du ganz bestimmt weißt, um einen wahnsinnig wachsenden Sektor handelt.
Da müsste dann trotzdem ein sehr attraktiver Preis raus kommen.
Es sind auf jeden Fall einige coole Ideen dabei und ich werde es weiter beobachten.
Boelkow meint
Sorry, aber ein fünftüriger kompakter eVan zu dem Preis ist das schlicht unmöglich. Schon ein voll ausgestatter Renault Twizzy kostet gut 8.000,– Euro.
Nachdem was GM zum Chevy Bolt ausgeplaudert hat, kostet die Traktionsbatterie für den Bolt derzeit 145 Dollar pro KwH, Prognose GM für 2022 ist 100 Dollar pro KwH. Preis für einen Großabnehmer wie GM. Macht dann bei 30 kwH derzeit 4.350,– Dollar und 2022 3.000,– Dollar. Eine Ersatztraktionsbatterie für den Nissan Leaf 2015 (24 kwH) dürfte derzeit so 4.000 bis 4.500 Euro kosten. Wie will man so ein Auto auch nur kostendeckend für 16.000,– bauen ?
Und dann die Solarzellen am Auto. Macht sonst eigentlich keiner (Experimentalvehikel mal abgesehen). und das hat gute Gründe. OK, der Nissan Leaf Tekna hat for fun ein paar Solarzellen für ein bißchen Ladung für die 12 V Batterie, aber das ist nur ein gimmick. Die Zellen kosten und vor allem die Integration der Zellen in die Außenhaut kostet, da ist einfache Blech- und Alubiegerei sicher billiger. Dennoch nur 16.000,– ? No way. Reichweitengewinn durch die Zellen bis zu 30 km am Tag. Das sind, wenn wir mal die Zoe und den Leaf als Vergleichsmaßstab heranziehen, vielleicht 4 bis 4,5 KwH pro Tag über die Zellen – best case. Das bekommt man in zwei Stunden sogar über eine Schuko – Dose und ist bei einem 43 KW onboard Lader witzlos. Da stehen Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis.
Der Preis ist nur ein schöner Traum.
Süd-Schwarzwald meint
Lt. Internetseite wird es einen Miet- oder Kaufakku – so wie ich das verstehe – separat geben (ist bei den Infos ganz unten). Preis leider noch unklar. Schade. Von daher, noch nicht interessant. ;-(
ecomento.de meint
Der Preis soll zwischen 12.000 Euro und 16.000 Euro betragen (ganz unten auf der deutschen Startseite), das wurde erst über das Wochenende hinzugefügt. Bezüglich Mietakku steht dort aktuell allerdings nichts.
VG
TL | ecomento.de
Chris meint
Unter FAQs ist es zu lesen, liebes ecomento Team:
„Je nach Nutzungsanforderung gibt es den Sion in zwei verschiedene Ausstattungsvarianten im Bezug auf die Reichweite:
• „Extender“ 250km Reichweite (30kWh) Angestrebter Preis: 16.000€
• „Urban“ 120km Reichweite (14,4KWh) Angestrebter Preis: 12.000€
Wahlweise wird der Sion mit einer monatlichen Batteriemiete oder einem einmaligen Batteriekauf angeboten. Preise hierfür werden noch bekannt gegeben.“
Zudem sei eine Klimaanlage nur optional erhältlich, gem. Auskunft von Sonomotors.
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis!
VG
TL | ecomento.de
orinoco meint
Na, bitte, was hab ich orakelt: keine Schikane. Der Kunde hat die Wahl ob Miet- oder Kaufakku. Renault, jetzt sind Sie am Zug!
N. Poerner meint
Ich finde das Projekt absolut super und wünsche dem Erfinderteam viel Erfolg und einen finanzstarken Sponsor!
Leonardtronic meint
Statt elektromagnetische Staubentfernung würde ich eher sagen elektrostatische Staubentfernung.
Wenn dass wirklich reale Fahrzeuge werden sollten dann Daumen hoch.
Hoffentlich wird da nicht nur abkassiert und sorry, ist nicht.
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis!
VG
TL | ecomento.de
orinoco meint
Also das hat mal wirklich jemand an den Nutz- und Mehrwert eines Autos gedacht:
Anhängelast, mobile Stromversorgung, 43kW-Schnellladung, ausreichende Reichweite, und ein Kampfpreis von 16.000 EUR und ich vermute auch mal kein Mietakku oder andere Schikanen (Hallo Renault!) … ok, über den ästhetischen Wert lässt sich streiten, aber ich vermute die Macher haben mal einen Blick in die einschlägigen Foren geworfen um zu sehen was die Leute bisher bei der Elektromobilität vermissen.
Ich persönlich würde mich vor allem über die Anhängelast und die mobile Stromversorgung freuen, denn ich hab ein paar externe Streuobstwiesen und wenn ich nicht mehr den stinkenen 2-Takter zur Pflege brauche, sondern alles sauber, leiser und bequemer mit meinem Elektro-Multitool erledigen kann – super! Hoffentlich denken sie auch an einen ordentlichen Laderaum mit ebener Ladefläche (so wie beim Agila und baugleiche)
Also wenn die das zu dem Preis hinkriegen, meine Hochachtung! Seit die Post auch ihren eigenen Stromer baut, halte ich das nicht mal für unwahrscheinlich. Am Anfang des automobilen Zeitalters gab es ja auch sehr viel mehr Autohersteller als heute noch übrig sind. Und ein Elektroauto zu entwickeln ist eben wesentlich einfacher als ein Verpennerauto. Dazu kommen noch die Fortschritte in der Computertechnik und so feine Sachen wie 3D-Druck und dass die Batterien leistungsfähiger und vor allem billiger werden, dass heute Dinge möglich sind, die vor vielleicht nur 10 Jahren noch nicht möglich waren.
Chris meint
Gem. den Facts, wird der Sion entweder mit Akku verkauft oder der Akku kann gemietet werden. Wenn ichs richtig lese, ist der Preis ohne Akku?!
Sparer meint
Najaa, vielversprechendes Konzept…. am Design sollte noch etwas gefeilt werden – vor allem an der Silhouette des Hecks. Begrüßenswert ist in jedem Fall der angemessene Preis, welcher, so er denn kommt, wieder einmal zeigt, daß die Standardfahrzeuge der etablierten Hersteller bewußt überteuert angeboten werden.
GoSilla meint
Puh, nette Ideen stecken ja drinnen – aber das Teil sieht halt wieder aus wie eine rollende linksökonomische-Werner-Langhans-Verzichts Lösung. Ich bezweifle auch das sich diese Idee so easy umsetzten lassen wird und dann noch dieser dyi- selfrepair Dienst ist einfach etwas zu naiv gegriffen. Dennoch wünsch ich gutes Gelingen, aber wenn sie mich locken wollen muss das Ding so sexy werden wie ein Tesla und nicht aussehen wie eine pappversion des (ebenfalls hässlichen) Prius :D
Mike meint
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peter meint
Selten so einen dummen, herablassenden und arroganten Kommentar hier gelesen. Warum wird so ein Schwachsinn nicht gleich in die Tonne gekloppt? Muss doch nicht sein, dass hier einem stinkenden Troll auch noch Öffentlichkeit gegeben wird.