Für seine Elektroautos der neuesten Generation sieht Volkswagen eine eigenständige, moderne Designsprache vor. Der Einsatz von Batterien im Fahrzeugboden erlaube eine fundamentale Neuausrichtung von Form und Funktion der angebotenen Fahrzeuge, so Designchef Klaus Bischoff. Er kündigte an, dass VWs kommende Stromer höher, mit kurzen Überhängen und kürzeren Motorhauben, längerem Radstand, steileren Frontscheiben sowie größerem Fahrgastraum gebaut werden.
Volkswagen entwickelt derzeit mehrere Modelle auf Basis der für reine Elektroautos ausgelegten Plattform MEB („Modularer Elektrifizierungsbaukasten“). Das erste Fahrzeug geht 2019/2020 als VW I.D. in Serie. Anschließend sind unter dem neuen Elektro-Label mindestens drei weitere reine E-Autos geplant. Konzernweit sollen bis 2025 mehr als 30 batterieelektrische Fahrzeuge zu den Händlern rollen.
Bei von Beginn an als Elektroauto konzipierten Pkw wird durch den Wegfall von Verbrennungsmotor, Tank und kompliziertem Getriebe viel Platz frei. Der große und schwere im Fahrzeugboden untergebrachte Akku stellt die Autodesigner- und Entwickler jedoch vor neue Herausforderungen. „Um das zu meistern, müssen wir die Proportionen anpassen. Essentiell dafür sind enorme Räder, enorm im Durchmesser – aber auch breit“, sagte Bischoff im Gespräch mit Automotive News.
Da der Motor bei vollelektrischen Autos deutlich kompakter als bei Dieseln und Benzinern ausfällt, kann die A-Säule weiter vorne angesetzt werden. Die Motorhaube lässt sich soweit schrumpfen, wie es die gesetzlichen Vorgaben für den Unfall- und Fußgängerschutz erlauben. Dadurch wird es möglich, die Windschutzscheibe waagerechter zu stellen und damit für eine „flüssigere“ Form zu sorgen, so VWs leitender Designer.
Neben einer gefälligen Optik wollen die Wolfsburger einen möglichst niedrigen Strömungswiderstand bieten. „Reichweite ist essentiell – wir brauchen einen hervorragenden Luftwiderstandsbeiwert, das wird die Form der Autos maßgeblich beeinflussen“, erklärte Bischoff. Durch eine nahezu nicht existente Front könne man die Überhänge zukünftig weitaus kürzer gestalten und den Radstand länger ausfallen lassen.
Innen soll in VWs neuen elektrischen Kompakt- und Kleinwagen-Modellen deutlich mehr Platz als in vergleichbaren Fahrzeugen mit herkömmlichem Antrieb geboten werden. „Der I.D. hat im Innenraum so viel Platz wie ein Passat und eine Stellfläche kleiner als ein Golf“, so Bischoff. Zudem arbeite man im Inneren an einer Reduktion auf das Wesentliche. Der derzeit vorherrschende Konsolen-Look mit mehreren Elementen und Knöpfen soll durch Tablets und Head-Up-Displays modernisiert werden.
Auch Außen wird es bei den neuen Volkswagen-Stromern zu einer kleinen Revolution kommen: „Wir wollen keinen Kühlergrill“, betonte Bischoff. „Volks-wagen, wenn man sich an den Beetle erinnert, er wurde ohne einen Grill erschaffen. Der Motor war im Heck“.
Fritz! meint
„Um das zu meistern, müssen wir die Proportionen anpassen. Essentiell dafür sind enorme Räder, enorm im Durchmesser – aber auch breit“
Das mit dem Durchmesser verstehe ich ja noch, aber warum sollten die Räder breiter werden? Außer Angeber/Macho-Gehabe sehe ich da keinen Grund für. Oder ist mir da ein technisches Problem entgangen?
Peter W. meint
Sehr innovativ, vor allem die blauen Reifen.
Zettmaster meint
Bringen die auch mal was? Echt egal wie sie das gestalten mögen, Hauptsache da kommt mal was auf die Straße. Einen VW mit 300km elektrischer Reichweite für 30000 Euro im Jahre 2025 wäre wahrscheinlich echt spät dran…
Mike meint
Also kein Grill…..sehr schade!
Wahrscheinlich auch kein Auspuff?
Ich hoffe das uns Autofahrer´n wenigstens noch die Radkappen bleiben!
Liebe VW Leute übertreibt es nicht, euer Transformationsprozess hin zur Elektromobilität ist ohnehin sehr zähflüssig gestaltet…..da habt ihr noch Zeit, ob mit oder ohne Grill oder so,….am besten Ihr fragt mal bei Tesla nach ;)
Markus meint
LoL
Da können die Deutschen ja stolz sein, das ist das was Tesla schon seit Jahren so
macht und Ende des Jahres auch in Großserie kommt.
Hätte man auch gleich von der Tesla Homepage kopieren können, so wie alles andere ja auch kopiert wird…
Man braucht keine Getriebe und keinen Kühlergrill mehr, oh was für eine weise Erkenntnis, da hat sich wohl doch jemand von VW die Model 3 Präsentation vorherigen März angesehen *g*
Gut für die Deutschen das Tesla die (Lade) Patente für alle frei verschenkt hat, sonst müsste man die Autos noch mit 3,7 kw Schuko Wechselstrom laden!
Tesla baut seit 2003 E-Autos, wer wird da wohl mehr Kompetenz haben, ein Hersteller der jetzt nur ein Zusatz Geschäft neben den Verbrennern etablieren will oder ein Hersteller der schon über ein Jahrzehnt nur reine Elektroautos baut…
Christoph meint
Ein E-Auto ist im Grunde auch nur ein Auto. Reiner Maschinenbau. Das können alle anderen Hersteller auch.
Und die haben den Vorsprung eben woanders, nämlich in jahrzehntelangen Erfahrungen mit MASSEN- (und da rede ich von Millionen) fertigungen.
Das muss Tesla zB erst noch lernen.
Tesla ist keineswegs der Gott des E-Auto-Baus. Ihnen ist es zu verdanken, dass das E-Auto mitunter als hip und angesagt gilt. Quasi der Startpilot des E-Autos.
Aber Nissan/Renault haben mit dem Leaf/Zoe zwei ganz hervorragende E-Autos gebaut und damit unheimlich viel Erfolg.
Hyundai baut momentan das effizienteste aller E-Autos usw.
Die können das alle, rein technisch.
150kW meint
„Gut für die Deutschen das Tesla die (Lade) Patente für alle frei verschenkt hat“
Welcher Hersteller hat denn Lade-Patente von Tesla benutzt? Und warum hätte er sowas machen sollen?
der Wartende meint
Ich finde das Design wirklich gelungen. Wie auch bei dem vorgestellten VW-Bus hoffe ich, dass das Serienmodell zu möglichst 100% so gebaut wird. Es wäre, zumindest für meinen Geschmack, viel stylischer als alle bisherigen Elektroautos. Selbst das Model 3 sieht für mich nicht wirklich gelungen aus – ganz zu schweigen von Model X oder gar i3… nee, hier hätte VW die Nase vorn.
i300 meint
„Er kündigte an, dass VWs Stromer …., mit steileren Frontscheiben sowie …. gebaut werden.“
„Dadurch wird es möglich, die Windschutzscheibe schräger zu stellen und damit für eine „flüssigere“ Form zu sorgen, so VWs leitender Designer.“
Ich dachte Front- und Windschutzscheibe sei dasselbe… !?!
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis, wir haben die Formulierung angepasst.
VG
TL | ecomento.de
TeslaTom meint
Ha ha,
grandios dieser ‚versteckte‘ Hinweis? vermutlich ist die die Frontscheibe höhenverstellbar?
Wirklich interessant, welche für Aussagen auch ansonsten getroffen werden; große Räder wegen schwerem Akku… Alle neuen Auto sind schwer, 1,5-2t, aber klar, mit den neuen Kapazitäten von 30-50kWh ist es natürlich eine echte Herausforderung, so ein Fahrzeug im Jahre 2017 zu entwickeln. Wie schon geschrieben steht, einfach mal bei Tesla schauen ?
Weber J. meint
Sensationelle Nachrichten von Volkswagen. Es gibt keinen Kühlergrill. Das ist die Revolution schlechthin. Ob das die GTI Klientel verkrafte wird?