„Damit man nicht eines Tages dasteht und kein Produkt mehr hat, das man verkaufen kann“, hat bei Automobil-Zulieferer Sitec die Umstellung auf Elektromobilität begonnen, wie Geschäftsführer Jörg Lässig dem MDR erklärte. Bislang stellt das Unternehmen aus Chemnitz Motorteile sowie ganze Maschinen für die Autoindustrie her. Mittlerweile liefere Sitec aber auch für Elektroautos zu, so Lässig: „Wir beschäftigen uns schon seit vielen Jahren mit der Elektromobilität: Batteriefertigung, Antriebsfertigung, elektrische Antriebe sind Gegenstand von Forschungsprojekten gewesen.“
Man müsse die Chancen nutzen, die mit der Elektromobilität entstehen, sagte demnach auch Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Die Zukunftsfelder sind Datendienste, sind Leichtbau, die gesamte Digitalisierung der Mobilität. Es ist dann die Aufgabe der Zulieferindustrie, diese Chancen herauszuarbeiten und rechtzeitig zu ergreifen.“
Dass Jobs wegfallen sei aber unvermeidbar, meint Dirk Vogel vom Netzwerk der Automobilzulieferer Sachsen. Da ein Elektromotor nur knapp ein Zehntel der Teile eines Verbrennungsmotor braucht, ist der Aufwand in der Produktion geringer. Vogel geht deshalb davon aus, dass in den Bereichen Antrieb und Fahrwerk von in Sachsen aktuell 22.000 Arbeitsplätzen „etwa 4000 bis 5000 gefährdet sind. Demgegenüber können aber auch etwas über 1000 Arbeitsplätze wieder neu entstehen. Insbesondere im Bereich Leichtbau- als auch bei Batteriekomponenten“.
Weitaus pessimistischer ist dem MDR zufolge Uwe Laubach von der IG Metall. Der Wandel in der Autobranche werde massiv sein: „In den 2020er Jahren werden wir über Arbeitsplätze reden, die nicht mehr da sein werden in einer Größenordnung in Deutschland von einer sechsstelligen Zahl. Da bin ich relativ fest von überzeugt“, sagte er.
Diesen Verlust zu kompensieren sei schwierig, da kleine Zulieferer mit weltweiten agierenden Großkonzernen konkurrieren müssen – und dies nicht mehr nur mit Unternehmen aus der Automobilbranche, sondern auch mit den Big Playern aus dem Bereich IT: Google bastle am selbstfahrenden Auto und erst vor kurzem hat Intel einen Spezialisten für Sensoren im Auto gekauft.
Peter W meint
20% schneller und 40% mehr Verbrauch mag für den Elektromotor stimmen, denn der läuft immer mit 90 bis 95% Wirkungsgrad. Beim Verbrenner stimmt das nicht, denn der hat seinen maximalen Wirkungsgrad bei 70 bis 80 % der Maximalleistung. Bei 150 hat man natürlich einen höheren Luftwiderstand aber der Motor hat einen besseren Wirkungsgrad. Deshaln braucht ein Elektroauto bei 150 doppelt so viel Strom als bei 100, der Verbrenner aber nur 50% mehr. Bitte das jetzt aber nicht auf die Goldwaage legen, exakt stimmt das nicht, aber im Prinzip ist das so.
Trotzdem, ich bin auch für ein Tempolimit. Wenn ich in der Schweiz unterwegs bin kann ich entspannt fahren, und bei uns wird man aggressiv, auch wenn man es gar nicht will.
Steve meint
Mich würde ja mal interessieren, was den guten Herrn Wirtschaftsminister am Thema Leichtbau motiviert. Leichtbau ist immer gut, aber im Zusammenhang mit der E-Mobilität sicher nicht das Wichtigste, zumindest nicht unter dem Aspekt der Energieeffizienz, denn auch schwere E-Autos fahren sehr effizient.
Leichtbau wäre im Zusammenhang mit Ressourcenschonung beim Produkt gut, oder für niedrigere Verbräuche von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.
Wenn es um Energieeffizienz (anstatt um dumme Sprüche) ginge, wäre da ein Tempolimit viel effizienter, das ja sofort bei ALLEN PKW wirken würde. Schließlich geht die Geschwindigkeit mit dem Quadrat in den Windwiderstand ein: Tempo 120 statt Tempo 100, 20% schneller, 44% mehr Verbrauch!
Ralf meint
Immer dieser Quatsch mit Tempolimit.
Wenn Du zu Hause bleibst sparst du bei Tempo 0 ganze 100%
Leonardo meint
Es gibt auch Leute die glauben das es ohne Sicherheitsgurt sicherer ist.
Meist die Gleichen die glauben daß Fahren auf öffentlichen Straßen etwas mit Sport zu tun hat, oder Speed unlimited etwas mit persönlicher Freiheit zu tun hat.