StreetScooter baut ab sofort zusammen mit Ford in den Werken des US-Herstellers den Elektro-Transporter Work XL in Serie. Die neue Baureihe ist der bisher größte Lasten-Stromer der Deutsche-Post-Tochter. In den Produktionshallen in Köln-Niehl werden bis zu 16 Work XL pro Tag hergestellt, die Fertigungskapazität liegt bei bis zu 3500 Fahrzeugen im Jahr.
Die Basis für den Work XL bildet ein Ford-Transit-Fahrgestell, das mit einem elektrischen Antriebsstrang und einem Karosserieaufbau nach Vorgaben von StreetScooter ausgestattet wird. Das Fahrgestell – der sogenannte Glider – wird im Ford-Otosan-Werk in Kocaeli in der Türkei produziert. In Köln wird dann der Rahmen für den Einbau der Batterie und den Aufbau des Laderaums angepasst. Die Ford-Mitarbeiter bauen den elektrischen Antriebsstrang inklusive Steuerelektronik ein, alle elektrischen Zusatzkomponenten sowie die Batterie. Sie montieren zudem den in Einzelteilen angelieferten Aufbau – den sogenannten Koffer – auf die E-Transporter und bauen die Fahrerkabine nach den speziellen Vorgaben um.
„Die Kooperation mit StreetScooter und der Deutschen Post DHL Group ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe, bei der beide Seiten ihre speziellen Kompetenzen in die Waagschale werfen“, sagte Ford-Deutschland-Manager Jörg Beyer. StreetScooter bringe als Marktführer bei elektrischen Nutzfahrzeuge in Deutschland „enorme Kompetenz und Innovationskraft“ bei der Entwicklung von Elektro-Transportern ein. „Und wir von Ford wissen als Europas Marktführer, wie man erfolgreich qualitativ hochwertige Nutzfahrzeuge in Serie baut“, so Beyer.
Der ausschließlich bei Ford in Köln produzierte Work XL ist der bisher größte Transporter im Portfolio von StreetScooter. Sein Ladevolumen beträgt 20 Kubikmeter, was für mehr als 200 Pakete reichen soll. Die Zuladung wird mit bis zu 1275 Kilogramm angegeben, das zulässige Gesamtgewicht mit 4050 Kilo. Wegen der in Deutschland gültigen Ausnahmeregelung für batterieelektrische leichte Nutzfahrzeuge dürfen auch Inhaber eines Führerscheins der Klasse B das Fahrzeug fahren.
Der elektrische Antrieb des Work XL leistet bis zu 90 kW (122 PS) und erreicht ein maximales Drehmoment von bis zu 276 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 90 km/h begrenzt. Mit einer Batteriekapazität von bis zu 76 kWh ist laut Hersteller eine Reichweite von bis zu 200 Kilometern möglich. Pro Jahr spart jeder Work XL nach Angaben von StreetScooter rund 5 Tonnen CO2 und 1900 Liter Diesel ein.
Zunächst ist eine Auslieferung der Work XL-Modelle ausschließlich an die Deutsche Post DHL vorgesehen. „Perspektivisch“ soll der neue StreetScooter auch an Drittkunden verkauft werden, wie es bereits bei den kleineren Geschwister-Modellen Work und Work L der Fall ist.
alupo meint
Noch eine weitere Klatsche gegen die etablierten Hersteller.
Die wollen wohl auch den aller-allerletzten Zug verpassen.
Und Ford hat wohl selbst auch nichts hinbekommen, sonst hätten sie es sicher alleine gemacht. So eine, für einen der großen Hersteller eher peinliche Zusammenarbeit, macht doch keiner freiwillig mit einem Partner wenn er es auch alleine könnte.
alupo meint
Ganz vergessen zu schreiben:
Toll dass es wenigstens die beiden machen.
Chris meint
1. VW hat den e-Crafter, soviel zu es gibt nichts von den etablierten.
2. umgekehrt wird ein Schuh draus. DHL konnte kein Basisgestell produzieren und musste deshalb auf Ford zurückgreifen. Warum sollte Ford etwas selbstständig bauen, was DHL von ihnen gar nicht haben will, weil sie damit sich selbst konkurrieren?
Rene W. meint
Sehr sehr gut.
Satcadir meint
Schön, jetzt das Ganze noch als Wohnmobil zunächst im Verleih auf den Haupt Ferieninseln und die „Work-Life Balance“ stimmt.
Chris meint
Eine Reichweite von BIS ZU 200 KM und eine Zuladung, ohne Inneneinrichtung von 1275, die im AUsland nochmal auf 725 KG reduziert, macht das ganze extrem untauglich für ein Wohnmobil. Das ist quasi ein Widerspruch zum WohnMOBIL. Genau deswegen gibt es keine Wohnmobile ohne Diesel- oder, in sehr seltenen Fällen, Benzinmotor.
Als Zustellfahrzeug in DE ist das natürlich gut, denn mehr als 120 KM wird man wohl kaum fahren, auch wenn es hier und da durchaus Berichte liegengebliebener BEV’s gab weil die Reichweite nicht passte. Auch die Zuladung dürfte soweit i.O. sein.
George meint
Meine Meinung ist, dass ich das e-Mobil als interessantes Projekt empfinde. Ich befürchte aber, dass alle in 10 Jahren dann über e-Smog diskutieren, wenn alle Fahzeuge umgestellt worden sind.
alupo meint
Das ist kein Problem.
Bevor ich 2009 meinen Prius 3 kaufte beschäftigte ich mit der Materie und durfte mich über Studien mit sehr niedrigen Messwerten freuen. Erledigt.
Inzwischen hat fast jedes Smartphone einen Sensor dafür. Wenn ich es nicht vergesse werde ich morgen mal schauen wie sich der Tesla verhält.
Gunnar meint
Preis?
ecomento.de meint
Gibt es bislang keinen. Details dazu werden erst dann veröffentlicht, wenn das Modell offiziell verkauft wird.
VG
TL | ecomento.de
Paul W. meint
Nach dem Shitstorm im Netz, weil VW für den e-Crafter 70000€ aufruft und Renault im Master sogar noch mehr, traut sich wohl Streetscooter nicht mehr die Preise öffentlich zu nennen ;)
Rupen meint
Der e-Crafter kostet mindestens 83.000 Euro… Laut Angebot meines VW Händlers um die Ecke…
Swissli meint
Der XL sieht doch ganz schön erwachsen aus.
Wenn sich so ein Ding für DHL rechnet (TCO), wird es sich wohl auch für viele potentielle Kunden rechnen. Wenn der Preis einigermassen okay ist, muss sich z.B. VW warm anziehen.
Priusfahrer meint
Das funktioniert aber nur, weil Ford mittelhohe Produktions-Kapazitäten und
Angestellte zur Verfügung hat. In Saarlois laufen Ford´s Förderbänder auch
nicht mit Volllast. Da könnte z.B. BMW noch ein paar Elektroauto Serien
zusätzlich produzieren (lassen).
Landmark M3 vs. Sion meint
ist doch eine feine Sache wie ich finde, an allen Ecken und Enden kommen die E Mobile, 3500 pro Jahr sind erst mal nicht die Menge, aber 3500 weniger Dieselstinker. wünsche viel Erfolg für Ford und die Post….
Jensen meint
Finde ich auch Klasse ! Vielleicht werden es ja auch schnell mehr als 16 pro Tag.
Gutes Gelingen und viel Nachfrage !