Volvo hat 2017 ehrgeizige Elektrifizierungs-Pläne bekanntgegeben – statt der Entwicklung einer neuen Diesel-Generation stehen neben modernen Benzinern nun teil- und vollelektrische Stromer im Fokus. In einem weiteren Schritt verkündeten die Schweden nun einen Ausbau ihrer Hybrid-Antriebspalette.
Der Premium-Anbieter bekräftigte, in jedem Modell künftig mindestens einen Plug-in-Hybridantrieb anzubieten. Darüber hinaus sollen in den kommenden Monaten Mild-Hybride Einzug in die Volvo-Modelle halten. Den Auftakt bilden die großen SUV Volvo XC90 und Volvo XC60 mit Dieselmotor, zu einem späteren Zeitpunkt folgen die Benzinvarianten.
Volvos neue Mild-Hybride wandeln beim Bremsen kinetische in elektrische Energie um und setzen diese beim Beschleunigen wieder frei. Die Technik wird auf der Heckklappe mit einem „B“ gekennzeichnet. Der neue Antriebsstrang mit Brake-by-Wire-System bietet laut Volvo bis zu 15 Prozent Kraftstoffeinsparung und CO2-Reduzierung unter realen Fahrbedingungen.
Der schwedische Hersteller teilte weiter mit, aufgrund der großen Nachfrage die Fertigungskapazitäten für Plug-in-Hybride mit begrenzter rein elektrischer Reichweite auszubauen. „25 Prozent der Gesamtproduktion kann künftig auf Plug-in-Hybridfahrzeuge mit Twin Engine entfallen“, heißt es. „Darüber hinaus erwartet das Unternehmen, dass die neuen ‚B‘-Antriebe sukzessive zum Standard werden.“
Seine bereits erhältlichen Plug-in-Hybride bietet Volvo ab März mit neuen und verbesserten Antrieben an. Der optimierte T8 Twin Engine verfüge über eine neue Batterie und ein verbessertes Brake-by-Wire-System. Die Antriebsoption ist für alle Modelle der Volvo 60er und 90er Baureihe erhältlich. Auch der kleinere T6 Twin Engine arbeitet künftig mit neuer Batterie und Brake-by-Wire-Technik. Die Elektro-Reichweite soll in beiden Fällen um etwa 15 Prozent zunehmen – bisher sind je nach Modell 40 bis 50 E-Kilometer nach NEFZ-Norm möglich.
Volvo will demnächst auch das Kompakt-SUV XC40 mit Elektrifizierung anbieten. Geplant ist die Plug-in-Hybrid-Variante T5 Twin Engine mit Benzin-Elektro-Kombination. Etwas später soll der schwächere Plug-in-Hybrid T4 Twin Engine eingeführt werden.
Sein erstes Elektroauto bringt Volvo in diesem Jahr über die Tochter Polestar auf den Markt. Kurz darauf soll auch die Kernmarke Volvo einen reinen Stromer erhalten.
Swissli meint
Mild-Hybride sind einfach Verbrenner die man etwas effizienter gemacht hat.
Mit E-Mobilität hat das ganze wenig zu tun. Mild-Hybride werden vielleicht noch ein paar Verbrenner ersetzen, bevor dann alle nur noch BEV (aus Kostengründen) verkaufen.
BEV ersetzen in dieser Reihenfolge: PHEV, Hybride, Mild-Hybride und Verbrenner.
Selnim meint
Volvo setzt die Elektrifizierung konsequent um. Plugin Hybride sind eine gute Sache. Allerdings gehen die von Volvo vorgestellten Plugin Hybride in die falsche Richtung. Die sollen das beste aus beiden Welten bieten. Ich denke die Vorteile beider Welten wurden schlecht vereint. Der Verbrennungsmotor gehört auf das wesentliche reduziert und der Akku und e-motor zu einem vollwertigen e- Antrieb ausgebaut.
Priusfahrer meint
„Volvos neue Mild-Hybride wandeln beim Bremsen kinetische in elektrische Energie um und setzen diese beim Beschleunigen wieder frei. Die Technik wird auf der Heckklappe mit einem “B” gekennzeichnet.“
B – wie Bremse elektrisch oder E-Auto der Klasse B
Andere Marken beschleunigen mit Akku-Energie, Volvo bremst mit elektrischer
Energie. Warum bringt Geely nicht endlich was ordentliches auf den Markt?
agdejager meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
GhostRiderLion meint
„…Volvos nächster Elektrifizierungs-Schritt: Mild-Hybride und optimierte Plug-in-Hybride…“
Man sieht deutlich, dass viele „alteingesessene“ Automobilhersteller die Zeichen der Zeit noch immer nicht sehen bzw. das die „aufgeblähten“ Konzerne nicht mehr in der Lage sind schnell auf Marktveränderungen zu reagieren!
Die hier jetzt „neu“ eingeführte Technik hat Toyota bereits vor über einem Jahrzehnt! erfolgreich eingeführt, ist aber heute nicht mehr Stand der Technik!
Jeder „normale“ Mensch würde auf den aktuellen Technikstand setzen und einfach einige Schritte überspringen, ABER dazu müsste man flexibel sein ;-)
Stocki meint
Immerhin ist ja noch vone jeweils einer vollelektrischen Version die Rede. Aber was das bedeutet, kann man sich selbst ausrechnen: Eine auf Verbrennungsmotor ausgerichtete Karrosserie wird mit einem Alibi-Elektrischen Antrieb bestückt. Raus kommt dann sowas wie bei Audi der e-Tron. Kein Mut zu radikalen Veränderungen. Schade Volvo, 2017 klang das alles noch ganz anders.
MiguelS NL meint
“… 2017 klang das alles noch ganz anders.”
Ja, wir müssen leider immer wieder feststellen dass es anders klang als es tatsächlich komt”
Mit dem aktualisierten XC90 Plug-In, kan man jetzt 5 km weiter fahren, 32 anstatt 27 km (EPA).
Hier ein Video eines Tesla Fahrers (85D, 8.0 Software) der mit 0% noch 32 km fährt. (Bei Null Prozent bleibt natürlich weiterhin mit Null zu rechnen und nicht von diesem Puffer aus zu gehen.)
Mini-Fan meint
@MiguelS NL
Nein,
„es klang NICHT anders“
Volvo hat lediglich von „Elektrizierung‘ mindestens je eines Modells einer jeden neuen Baureihe gesprochen – und das heißt NICHT: vollelektrisch.
Und sie sprachen auch nur davon, keine NEUE Dieselmotoren-Baureihe mehr zu entwickeln.
Was nichts anderes heißt als: die alten weiterzuentwickeln – und auch zu bauen.
Ich denke, auch KEIN anderer europäischer Hersteller denkt aktuell wegen der Anti-Diesel-Hysterie NICHT darüber nach, in ferner Zukunft noch eine neue Dieselmotoren-Baureihe zu entwickeln.
Selbstverständlich aber werden die Hersteller, die in den letzten paar Jahren neu konstruierte Motorenfamilien lanciert haben (Mercedes, Jaguar ganz aktuell mit einem ganz neuen, eigenen R6-Diesel), diese Motoren auch vermarkten. Deren Entwicklung kostete schließlich beinahe Milliarden.
Und selbst BMW wird seine B37/ B38ff. Motorenfamilie weiterentwickeln und an die jeweiligen Abgasgesetze anpassen (müssen).
Wobei, so denke ich, die aktuellen V8 und V12 wohl wirklich in absehbarer Zeit gestrichen werden, nicht mehr weiterentwickelt werden. Ein starker R6 reicht zusammen mit einem starken (!) e-Motor und einer großen Batterie für alle Lebenslagen aus.
Nochmal zurück zu Volvo („Geely“):
Momentan nimmt deren Marketing den Mund tatsächlich etwas arg voll (Brief an die „Liebe Automobilindustrie..“)
Kündigen den Polestar2 großmaulig an – wo noch nicht mal der Polestar1 käuflich zu erwerben ist
Aber auch bei Kia, wo die „Lieferzeiten“ 12 Monate betragen, ist es eigentlich nicht viel besser.
Das sind definitiv keine „Lieferzeiten“ – sondern sie können die Modelle derzeit einfach nicht gewinnbringend produzieren. Und tun es deswegen nicht.
Und das, was sie tun, das tun sie nur, um sich ein neues, grünes Image zu verpassen.
Und andere wiederum limitieren ihre Serie aus demselben Grund auf 5000 Stück:
Um den Verlust daraus in Grenzen zu halten.
Tesla ist da mit seinem nicht-existenten 35000 USD-Modell nicht alleine. Und ein Großmaul haben die allemal.
MiguelS NL meint
https://youtu.be/zXwspEpQ81o
Peter W meint
Toyota baut seit 20 Jahren Voll-Hybride, und mein Honda Mild-Hybrid (16 kW E-Motor) wurde schon vor 13 Jahre angeboten.
Die Technik ist längst ausgelutscht und kann nur noch ewig Gestrige hinterm Ofen vor locken.
Heureka meint
„Die hier jetzt “neu” eingeführte Technik hat Toyota bereits vor über einem Jahrzehnt! erfolgreich eingeführt, ist aber heute nicht mehr Stand der Technik!“
Da erlaube ich mir doch mal, zu widersprechen: Die Toyota-Technik ist gegenwärtig die sauberste Verbrenner-Lösung und es gibt sehr viele Menschen, die mit einem BEV noch warten wollen oder müssen – sei es aus Kostengründen oder auch nur wg. Reichweitenangst. Fakt ist aber auch, dass BEVs in den nächsten Jahren sicherlich günstiger und ausgereifter sein werden. Also warum nicht bis dahin einen Toyota Hybrid fahren und abwarten, was sich an der Elektro-Front noch tut. Ist auch allemal besser, als einen übermotorisierten Verbrenner mit hohem Verbrauch und entsprechender Umweltbelastung zu fahren, oder selbst einen PlugIn, der die meiste Zeit womöglich die schwere Batterie ungenutzt mitschleppt.
Vielleicht muss man den Menschen einfach etwas mehr Zeit zum Umdenken geben. Als Übergangslösung sollte dann auch ein einfacher Hybrid nicht die schlechteste Wahl sein.