Am ersten Montag im November treffen sich Vertreter der Bundesregierung und der Automobilbranche im Kanzleramt, ein Thema wird der Ausbau der Elektroauto-Ladeinfrastruktur sein. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) veröffentlichte im Vorfeld ein Forderungspapier zur stärkeren Unterstützung der Installation privater Ladepunkte.
„Die Klimawende gelingt nur mit dem Ausbau der Elektromobilität. Die Möglichkeit des Ladens in der eigenen Garage ist für viele Autofahrer Grundvoraussetzung, um sich für ein Elektroauto zu entscheiden“, so vzbv-Vorstand Klaus Müller. Der Einbau privater Ladepunkte sei noch immer mit vielen rechtlichen und finanziellen Problemen verbunden. Die Vorschläge im Rahmen des Klimapakets, mit steuerlichen Anreizen mehr private Ladepunkte zu schaffen, hält der vzbv nicht für ausreichend.
Die Bundesregierung hat ein Maßnahmenpaket erarbeitet, mit dem Deutschland seine Klimaziele für 2030 erreichen soll. Die E-Mobilität ist Teil dieses Pakets. Die Förderung der privaten Ladeinfrastruktur wird darin laut dem vzbv nicht genügend berücksichtigt. Der Verband moniert, dass das Klimapaket lediglich die Anrechnung des steuerlich wirksamen Handwerkerbonus beim Einbau einer privaten Ladestation vorsehe.
Die Verbraucherschützer verweisen auf Umfragen, nach denen 80 Prozent der Nutzer von Elektroautos ihr Fahrzeug zuhause mit Strom versorgen. Die Möglichkeit des Ladens in der eigenen Garage müsse daher für die meisten E-Auto-Fahrer gewährleistet sein, bevor diese sich überhaupt ein Elektroauto zulegen. Da die Anschaffung und fachgerechte Installation von leistungsfähigen Lademöglichkeiten mit hohen Kosten verbunden ist, sei eine zusätzliche finanzielle Unterstützung notwendig.
„Um der Elektromobilität den klimapolitisch notwendigen und politisch gewollten Schub zu verschaffen, müssen Verbraucher stärker unterstützt werden. Die derzeitigen rechtlichen und auch finanziellen Hürden müssen abgebaut werden, um das E-Auto für mehr Menschen attraktiv zu machen“, fordert Müller. Die Grundvoraussetzung dafür seien Änderungen im Mietrecht und Wohnungseigentumsgesetz. „Des Weiteren muss die EU-Gebäuderichtlinie endlich umgesetzt werden, die den Einbau von Leerrohren in der Bauphase sowie eine Mindestanzahl an privaten Ladepunkten auf Stellplätzen und in Tiefgaragen vorsieht“, so der vzbv-Vorstand.
Dieter Kruse meint
Da bin ich aber gespannt, wie ein Flitzebogen, der hofft, das er bei der DEUTSCHEN
BÜROKRATIE NICHT ENDE 2020 BRICHT,weil wieder nichts passiert ist!
Carsten meint
Problem sind eher die Energieversorger. Bei uns war nach 4 Ladepunkten im Viertel Schluss mit Genehmigungen für Ladeboxen. Bei schätzungsweise über 200 Häusern. Da werden viele dumm gucken. Oder einen neuen Trafo mitfinanzieren müssen. Angeblich rechnen die Stadtwerke mit einem Gleichzeitigkeitsfaktor von 1; also 24/7 durchgehend laden mit 22kW.
Stefan Ripp meint
Ich habe mir eine 32 A Drehstromdose z. B. für meinen Holzspalter in die Garage montiert.
vorsichtshalber natürlich mit der notwendigen FI Schutzschaltung :-) musste ich nicht anmelden ;-)
Ralf meint
Kommt für mich zu spät. Bin schon fertig.
Mein Go-eCharger läd seit ca. 2 Wochen in unserer Garage unseren neuen E-Soul.
Ist halt wie beim kauf eines neuen Computer.
Wie lange soll man warten? Also legt man los und fertig…
Smarti meint
Auch der Eigenheimbesitzer mit Garage verbrennt ungern einige hundert Euro, indem er sich jetzt ein E-Auto inkl. Wallbox zulegt, sollte dann doch die von Andreas Scheuer bereits im Frühjahr geforderte Förderung von privaten Wallboxen kommen. Denn Förderungen gibt es generell nicht im Nachhinein.
Insofern bewirken Absichtserklärungen von Politikern, die dann nicht zeitnah umgesetzt werden, das genaue Gegenteil von dem, was eigentlich beabsichtigt ist. Alle warten erst mal ab.
Peter meint
Solange deutsche Hersteller nicht liefern, sollst Du kein neues Auto kaufen.
Tina meint
Ganz richtig. Jeder der jetzt kauft oder schon gekauft hat ist der Dumme. Siehe Prämienerhöhung jetzt im November. Die Förderung für die private Ladeinfrastruktur wird auch noch kommen. Also abwarten und Teetrinken.
Erinnere mich grad an die Anfänge der Smartphones. Klar konnte man SonyEriccson oder sowas kaufen – oder eben aufs iPhone warten. Sicher ist unmöglich bei einer in den Kinderschuhen steckenden Technik den „richtigen Zeitpunkt“ zu erwischen. Wenn aber große technologische Fortschritte oder eben Förderungen bereits in Sicht sind sollte man tunlichst die Füße stillhalten. Und je mehr Menschen das machen, desto höher und schneller wird die Förderung ausfallen! ;-)
Jürgen S. meint
Die Genehmigungspflicht vom Energieerzeuger für jegliche Ladestationen empfinde ich auch als Hindernis in Deutschland. Für einen Elektroherd, Durchlauferhitzer, Gartengeräte oder Saunaöfen, die mit Drehstrom arbeiten brauchts das dagegen nicht. Als ob eine Heim-Sauna nur ganz kurz laufen würde. Oberhalb von 11kW Maximalleistung verstehe ich das noch halbwegs, aber darunter empfinde ich das als diskriminierend und ziemlich überzogen. Gleiches Recht für alle Stromkonsumenten!
NL meint
Richtig so!
Zu Hause und am Arbeitsplatz laden und für die Ladernenparker öffentliche LIS in Wohnortnähe.
Niemand braucht flächendeckende öffentliche LIS.
Landmark meint
Die Beseitigung von bürokratischen Hürden, würde am meisten helfen.
Georg meint
Als Eigenheimbesitzer mit PV-Anlage und Lademöglichkeit für das e-Auto, bin ich der Meinung, eine Förderung der Lademöglichkeit bei Eigenheimen ist unnötig, denn einfaches Laden am Eigenheim ist (meist)sehr kostengünstig realisierbar.
Was wirklich sinnvoll wäre:
– Abbau der bürokratischen Hürden bei PV- Ausbau
– vernünftige Neuregelung des WEG
– einfache und wirksame Regelung für „Netzdienliches – Laden“ inklusive flexibler Strompreise
– Für Laternenparker günstige, einfache Lademöglichkeiten an z.B. Straßenlaternen und vorhandenen „Verteilerkästen“. Das wäre auch der einzige Punkt wo Kommunen beim Aufbau solcher Infrastruktur etwas unterstützt werden sollten, inklusive weiterer rechtlicher Möglichkeiten zur Gestaltung der Parkraumbewirtschaftung.
Mike meint
Ich finde, nur solche Ladeinfrastruktur sollte gefördert werden, die auch der Öffentlichkeit zu Gute kommt. Wer sich die ~2000 EUR für eine Ladestation in der eigenen Garage nicht leisten kann, hat ein ganz anderes Problem.
Wichtiger als die Förderung ist das Recht auf die Errichtung einer selbstbezahlten privaten Ladestation in einem Mehrfamilienhaus. Heute kann irgend eine Idiot noch alles blockieren.
Fotolaborbär meint
Und wer beschützt uns vor solchen Verbraucherschützern?
Load"*",8,1 meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Andreas_Nün meint
„Da die Anschaffung und fachgerechte Installation von leistungsfähigen Lademöglichkeiten mit hohen Kosten verbunden ist“
Die Verbraucherschützer könnten ein paar Zahlen nennen und nicht einfach Behauptungen in den Raum werfen. Dieser Schrei nach Subventionen für eh alles ist unnötig.
Peter W meint
Das Anbringen einer Ladestation ist im Vergleich zur Anschaffung des Autos wirklich keine finanzielle Hürde. Problematisch dagegen ist die rechtliche Situation bei Eigentümergemeinschaften und Mietern. Da sind die echten Hürden, die oft nicht überwunden werden können. Diese Probleme hätte unsere Regierung längst beseitigen können. Warum man da ständig die Autoindustrie befragen muss erschließt sich mir nicht.
Rico meint
Damit triffst du den Nagel auf den Kopf. Stichwort WEG Gesetz.
Karlo meint
Es ist unglaublich und nicht verständlich, weshalb die Regierung so lange braucht das WEG anzupassen. Im Gegensatz zu Prämien würde dies dem Steuerzahler keinen Cent kosten.
Hermann meint
Die armen Eigenheimbesitzer mit Garage können sich keine ausreichende private Lademöglichkeiten leisten ? Und daran soll die Anschaffung eines E-Autos scheitern? Taschentuch, bitte.