Sono Motors will sein Solar-Elektroauto Sion ohne klassische Finanzinvestoren zur Serienreife und auf die Straßen bringen. Dazu hat das Münchner Startup im Dezember eine Community-Funding-Kampagne gestartet. Als nicht wie anvisiert 50 Millionen Euro zusammenkamen, wurde das Crowdfunding verlängert. Dank neuen Investments ist das Ziel nun fast erreicht.
Bereits an dem Unternehmen beteiligte Investoren haben der Community-Funding-Kampagne zehn Millionen Euro zugesagt. „Das bringt unsere gesamten Investitionen auf über 44 Millionen Euro. Wenn wir jetzt alle gemeinsam unsere Kräfte mobilisieren, können wir das Endziel erreichen“, teilte Sono Motors über das Karrierenetzwerk LinkedIn mit. Auf der Website des Startups werden als aktueller Stand rund 44,8 Millionen Euro angegeben. Bereits mit den Ende 2019 erreichten fast 33 Millionen Euro habe man eine der bisher größten Community-Funding-Kampagnen Europas ins Leben gerufen.
Die Produktion der ersten Sion in Schweden beim Auftragsfertiger NEVS verschiebt sich durch die neue Finanzierungsstrategie in den September 2021. Zuletzt war die Serienfertigung ab dem zweiten Halbjahr 2020 vorgesehen, ursprünglich sollte es bereits Ende 2019 losgehen. Als Grund für die strategische Neuausrichtung gibt Sono Motors Interessenkonflikte mit Finanzinvestoren an.
„Im Laufe zahlreicher Verhandlungen mit internationalen Investoren haben wir immer wieder feststellen müssen, dass sich die Erwartungen der klassischen Finanzwelt nur schwer mit unseren Zielen und Werten vereinbaren lassen“, erklärt Sono Motors. In Verhandlungen im letzten Jahr sei es zu einem „entscheidenden Schlüsselmoment“ gekommen: „Wir liefen Gefahr, die Abwanderung unserer Technologien in Kauf nehmen zu müssen. Das hätte das Aus für den Sion bedeutet.“
Man habe sich „gegen den Ausverkauf von Sono Motors“ entschieden, betonen die Gründer. Man wolle den Start des Sion mit Menschen weiter vorantreiben, die an das Projekt glauben. Ein Erfolg des jüngsten Crowdfundings sichert allerdings noch nicht die Auslieferung des Elektro-Minivans ab dem nächsten Jahr. Das frische Kapital ist vor allem für Produktionsanlagen und Serien-Prototypen vorgesehen, für die Serienfertigung sind weitere hohe Investitionen nötig.
MacGyver meint
Unter der Bedingung, dass die Zahlungen erst dann fällig werden, wenn die 50 Mio Marke erreicht ist, erfindet man einen großen Gönner der jetzt mal eben um 10 Mio aufstockt hat. Mit diesem faulen Trick erreicht man die 50 Mio Grenze und kann die von der Community zugesicherte Summe abgreifen. Den Kredit gibt man dann kurz darauf wieder zurück und kann den ganzen Rest der von den gutgläubigen Croudlern eingezahlt wurde verjuckeln um sich noch mal bis Ende des Jahres über Wasser zu halten bis man endgültig die weiße Fahne wedelt.
Das ist meine ernste Befürchtung. Mal sehen wie es weiter geht und wieviele es noch gibt die eine Außenkabine auf der Titanic 1 buchen. Mit allem Komfort und Gewinnbeteiligung!
Franz Mueller meint
Und um sicherzustellen, das Sono nicht doch Insolvent wird BEVOR der 10 Mio Kredit rück gezahlt wird, knüpft man die Vereinbarung noch an 35 Mio die von anderen Gutgläubigen eingezahlt werden müssen.
Andi meint
@ MacGeifer
Nix für ungut, aber das Wortspiel musste mal sein.
Du siehst hier nur potentielle Abzocke – würdingenswerte Absichten leider nicht.
Hast du schlechte Erfahrungen gemacht?
Die haben sicherlich auch einige Fehler gemacht, aber deshalb gleich Abzocke, Insolvenzverschleppung und was noch alles hier unterstellt wird zu prophezeien finde ich schon echt traurig.
In dieses Unternehmen zu investieren ist sicherlich ein Risiko (wird ja auch immer darauf hingewiesen) – aber immer nur schwarzsehen….???
So wird alles nix.
MacGyver meint
In der Tat. Ich war schon mal Leittragender einer Insolvenzverschleppung. Das war im Jahr 2007. Zum Glück habe ich damals rechtzeitig den Absprung geschafft und daher größeren Schaden von mir und meiner Familie abwenden können. Seitdem gehen bei mir in gewissen Konstellationen von Versprechungen zu Tatsachen einfach die Alarmlampen an. Auch bin ich immer wieder überrascht, wenn ich sehe wie man erwachsene Menschen mit Computerbildern, leeren Versprechungen und den traurigen Gesichtern der Gründer hinhalten kann.
Sepp meint
Die von dir geäußerten Befürchtungen habe ich auch und hatte es so auch schon angekündigt
Frank Fox meint
Ich kann dir nur sagen, dass die Gründer von SONO wirkliche Idealisten sind die schon sehr viel erreicht haben und sehr engagiert für ihre Zeile kämpfen. Ich für meinen Teil habe höchsten Respekt vor denen und kann deren Positionierung aus eigener Erfahrung als Gründer sehr gut nachvollziehen. Wir haben unsere Anzahlung auf jeden Fall drinnen gelassen und ich würde das Projekt auch in Zukunft immer wieder unterstützen. Wer solche Projekte unterstützt sollte sich immer bewusst sein, das das Risiko hoch ist. Wer es sich nicht leisten kann Geld zu verlieren sollte also von Anfang an seine Finger davon lassen. Ich finde es eher sehr traurig, dass aus der deutschen Wirtschaft sich niemand traut einen solchen Idealismus würdigend zu unterstützen. Hier fehlt eindeutig eine Kultur Risiken für große Ziele in Kauf zu nehmen. Da sind uns die USA und China weit voraus!
Gunnar meint
„Hier fehlt eindeutig eine Kultur Risiken für große Ziele in Kauf zu nehmen. Da sind uns die USA und China weit voraus!“
Den Sion als großes Ziel zu bezeichnen, halte ich für abwegig. Es ist eine Bastelkiste, die auf maximal 20.000 Stück pro Jahr ausgelegt ist. Das ist kein großes Ziel. Das ist eine sehr kleine Nische. Sehr kleine Nischen werden normalerweise von exklusiven teureren Herstellern besetzt, nicht von Brot- und Butterautos, die eigentlich für den kleinen Geldbeutel gedacht waren. Das passt vorn und hinten nicht zusammen und ist daher nicht sehr attraktiv.
Den Vergleich zu den USA verstehe ich hier nicht. Nenn mir bitte einen US-amerikanischen neuen BEV-Hersteller, der Brot- und Butterautos zu kleinem Preis herstellt. Da gibt es auch keinen. Das was Tesla macht, ist 100 Nummern größer. Die drängen in den Massenmarkt und wollen nicht in der Nische bleiben.
Frank Fox meint
Es geht mir darum, das diese Leute etwas schaffen und nicht ob Sie ein Konkurrenz zu Tesla werden. Ob die 20.000 oder 200.000 im Jahr produzieren möchten steht da zunächst hinten an.
Mit meiner Firma ähnliches durchgemacht und auch wir sind von Leuten wie McGyver zerrissen worden. Heute haben wir stabile Umsätzen und eine Produkt das auf dem Markt angekommen ist. Es ist bei uns zur Kultur geworden StartUp´s hart anzugehen, wenn es von außen so scheint das es nicht funktionieren wird und es finden sich immer sehr schnell Menschen die es sich offensichtlich zur Aufgabe machen ihre Mitmenschen vor bösen Betrügern zu schützen. Das ist eine negativ Kultur! Was wir brauchen sind Menschen die solchen Unternehmen gegenüber positiv stehen und bereit sind das Risiko mit zu tragen, sonst bleiben wir ewig das Land der etablierten Konzerne die ohne viel Elan aber mit viel staatlichen Geldern der Entwicklung hinterher laufen.
Also bitte ein wenig mehr Respekt gegenüber Menschen wie den Gründern von Sion die vermutlich wie ich 70-80 Stunden die Woche in ihre Ideen investieren, dafür Familie Freunde und vermutlich auch finanziell einiges riskieren. Diesen Menschen ohne Beweise pauschal betrug zu unterstellen ist für niemanden hilfreich und äußerst respektlos!
Ich für meinen Teil zeihe den Hut für die Leistung die dieses sher junge Team gebracht hat. Und auch wenn das Projekt scheitern sollte, werden daraus hervorragende Unternehmer hervorgehen die unser Land dringngenst benötigt!
holi meint
Die “ Gönner “ sind Altinvestoren die erst mal abgewartet haben ob sich genügend Reserviererkapital ansammelt um weiter zu machen.Wird jetzt das 50 Mio Ziel
erreicht bestehen gute Chancen auch die dann noch fehlenden 150 Mio.der nächsten Runde zu bekommen.Banken geben nämlich erst Kredit wenn Sicherheiten da sind ,
die man dann mit den gekauften Produktionsanlagen zu bieten hat.War bei Prokon ähnlich .Erst die Zusage der Gläubiger an Bord zu bleiben,dann hat die GLS Bank grünes Licht gegeben und ich beziehe weiter Strom von Prokon.
Peter W meint
Traurig, traurig, traurig.
Wenn dann die Vorserienmodelle unter den Hammer kommen werden sie kaum die kaum die Verluste reinholen.
Vor 3 Jahren habe ich noch gedacht, dass die den etablierten Herstellern zeigen wie man ein bezahlbares BEV baut. Jetzt hab ich einen Ioniq, der ist teurer, aber sparsam und alltagstauglich. Andere werden noch vor dem Sion einen ID.3 fahren oder einen Corsa, oder einen 208 oder, oder, oder ..
Franz Mueller meint
Die 10 Mio wurden vom bisherigen Vermittler der Sono-Investitionen als Wandelanleihe ausgegeben, mit der Bedingung das 35 Mio mindestens über die Kampagne eingehen (nicht nur zugesagt werden, sondern überwiesen).
Diese Wandelanleihe hat sicher nur eine sehr kurze Laufzeit und hat wahrscheinlich nur das Ziel die 50 Mio augenscheinlich voll zu machen.
Soviel zu Ehrlichkeit, Vertrauen, Miteinander….
Durchblicker meint
So, oder ähnlich ist es…genauso wird es weiter gehen…nix für mich.
TEN meint
„…hat sicher…“, „…wahrscheinlich…“
Sie stellen eine These auf und bewerten dann mit Bezug auf diese…
Wenn sie Fakten dazu haben würde mich das brennend interessieren, da ich überlege zu reservieren.
Franz mueller meint
Frag halt Sono was im Vertrag der Wandelanleihe drin steht. Wenn sie es nicht sagen würde ich nicht investieren.
MacGyver meint
Für mich grenzt das ganze schon an Betrug. Ganz miese Nummer!
Paul meint
Keine Ahnung vom Geschäftsleben aber immer schön mitreden, kein einzigen Beweis, keine Fakten aber ein bisschen üble Nachrede muss schon sein.
Bemühe Dich mal um Anstand, Respekt und Höflichkeit. Auch gilt die Erfahrung das Betrüger sofort Betrug unterstellen, Sie schließen ja von sich auf andere und wie Du siehst kommen die Anständigen hier zu ganz anderen Rückschlüssen und Vermutungen und brauchen meist auch kein Pseudonym.
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Lewellyn meint
Wenn der Sion tatsächlich irgendwann zu kaufen ist, kauf ich einen.
Aber zum Geld investieren ist mir das zu heikel. Trotzdem Sono Motors, viel Erfolg.
Ich drück zumindest die Daumen.
Daytrader meint
Wie kann man jetzt noch in einen Markt einsteigen, der durch Subventionen und Regulierungen vollkommen verfälscht ist.
– Durch CO2-Strafzahlungen werden die Autohersteller ihr BEV „verschenken“
– VEB Volkswagen kann voll die BEV Karte spielen, da halbstaatlich und to big to fail
– Tesla bekommt das Grundstück bei Berlin fast geschenkt (versteckte Subvention)
Das Geld ist weg …
Futureman meint
Also 14€/qm bei der Flächengröße im eigentlichen Niemandsland würde ich nicht als geschenkt ansehen. Denke BMW hätte das Grundstück günstiger bekommen und würde nicht soviel Geld in die Wiederaufforstung und Umsiedelung der Tiere stecken.
Sepp meint
Da kennst du aber keine realistischen Grundstückspreise – das ist geschenkt – die Tapete im Klo ist teurer!
Istvan meint
Dass das kein freier Markt ist, stimmt schon. Aber dass die Hersteller ihre BEV verschenken werden, sehe ich noch nicht. Ganz im Gegenteil, die nehmen durchaus fürstliche Preise und bekommen dazu noch gratis einen CO2-Rabatt für ihre Verbrenner. Das nenne ich mal eine versteckte Subvention, von der aber natürlich nur die etwas haben, die auch Verbrenner produzieren.
Hersteller wie e.Go oder Sono haben davon erst mal nichts, es sei denn sie suchen sich einen Verbrenner-Hersteller und kopieren die Tesla-Fiat-Chrysler-Nummer.
Swissli meint
Die Frage stellt sich, warum jetzt 10 Mio. und nicht schon vor dem 31.12.19? Denn der Sammelstand hatte sich seit Ende 2019 nicht wesentlich verändert.
Wäre auch noch interessant, ob die 10 Mio. nicht Sonderbedingungen unterstehen… sind ja schliesslich bestehende Investoren.
Wie auch immer. Muss jeder selber entscheiden was er mit seinem Geld macht.
TEN meint
Wenn man in sowas 10 Mio reinpumpt, dann wird man vlt auch nochmal eine Woche überlegen und verhandeln.
Die Bedingungen würden mich jedoch auch interessieren, weiß da jemand was?
Michael S. meint
Bei aller berechtigter Kritik an Sono freut es mich, dass das Projekt noch eine realistische Chance hat. Wir brauchen mehr von denen, die eine Änderung in Richtung Nachhaltigkeit erreichen wollen und es anpacken, auch wenn es schwer ist!
Alex meint
Nachhaltigkeit ist definitiv ein muss, aber realistische Chance bei Sono Motor noch zu sehen ist sehr optimistisch, wenn nicht schon sogar absolut realitätsfern
Michael S. meint
Ach Quark. Die haben die gigantische Summe von über 45 Mio sicher. Die letzten 5 in den 11 Tagen schaffen sie auch noch. Nicht immer so negativ sein. Die arbeiten sich die Ärsche ab und versuchen wenigstens was. Das sollte man auch mal würdigen und unterstützen.
Franz mueller meint
Die haben bisher gar nicht sicher. Du glaubst doch nicht das 35 Millionen von den Aufstockern überwiesen wird? Nicht mal ein Bruchteil kommt da, alle zusagen sind ja auch absolut unverbindlich.
Und damit gibt’s auch die 10 Millionen Darlehen nicht
eBiker meint
Michael S.
Du übersiehst etwas. Die Zusagen bis zum 30.12. sind nicht mehr bindend. Heisst aktuell haben sie also 15 Millionen an Zusagen und müssen hoffen, dass die 30 Millionen doch noch kommen.
Und ehrlich gesagt finde ich es auch merkwürdig, dass bestehnde Investoren jetzt nochmal 10 Millionen nachschiessen – und dies nicht in der eigentlichen Kampanie gemacht haben.
Herbs meint
In der Automobil Entwicklung sind 45Mio € leider nicht gigantisch.
Gunnar meint
„Die haben die gigantische Summe von über 45 Mio sicher“
Du bist witzig. Damit lässt sich nichts reißen. Das Geld reicht gerade so für ein paar Prototypen und eine halbgare Serienentwicklung. Die Serienfertigung verschlingt ein vielfaches von der Summe.