Mit der Corona-Pandemie und dem deutlich zurückgegangenen Verkehrsaufkommen gab es für den ADAC weniger Pannen zu beheben. Rund 3,4 Millionen (2019: 3,8 Mio.) Mal waren Straßenwacht und Mobilitätspartner 2020 unterwegs, teilte der Automobilclub mit. Dabei sind laut der ADAC-Pannenstatistik die Batteriepannen deutlich gestiegen.
Ab März (1. Lockdown) bis Juli sei die Zahl der Batteriepannen teilweise deutlich höher gelegen, und auch im November sei wieder eine Steigerung erkennbar gewesen. Insgesamt sei der Anteil der Batterieausfälle an allen Pannen von 41,8 Prozent im Vorjahr auf 46,3 Prozent gestiegen. „In diesen Monaten im Lockdown wurden viele Fahrzeuge wenig oder kaum bewegt. Das Gegenteil zeigt sich bei den Reifenpannen. Diese sind in den Lockdown-Monaten deutlich zurückgegangen“, erklärte der ADAC.
Eine Sonderauswertung des Clubs zu Pannen bei Elektroautos zeigt: Auch hier sind entladene und defekte 12-Volt-Bordbatterien eindeutig Pannenursache Nummer eins. Mit 54 Prozent liegt der Anteil bei Elektroautos sogar rund acht Prozent höher als bei Fahrzeugen mit konventionellen Antrieben. Die Bordbatterie versorgt beim Elektroauto wie beim herkömmlichen Auto die Bordelektrik: Damit lassen sich Türen öffnen, Licht oder Infotainmentsysteme in Betrieb nehmen. Auch die Hochvoltspannungsversorgung wird dadurch aktiviert.
Spezifische Elektroauto-Bauteile wie Batterie, Elektromotor oder Ladetechnik sind laut Pannenstatistik dagegen sehr zuverlässig und nur für 4,4 Prozent der Pannen verantwortlich. Der Bestand von Elektroautos auf deutschen Straßen ist allerdings noch deutlich jünger als der von herkömmlichen Fahrzeugen. Der ADAC erwartet, dass verschleiß- und alterungsbedingte Pannen von E-Fahrzeugen in den nächsten Jahren ansteigen werden.
Insgesamt 109 Fahrzeugreihen von 25 Automarken wurden in der jüngsten Pannenstatistik des ADAC ausgewertet. 40 der 109 Modellreihen waren im Pannenjahr 2020 „ziemlich zuverlässig“, rund die Hälfte der Fahrzeuge auf deutschen Straßen zeigte gemischte Ergebnisse und 16 Fahrzeugmodelle schnitten sogar besonders schlecht ab. Die detaillierten Ergebnisse der Pannenstatistik und der einzelnen Fahrzeugreihen stellt der ADAC hier zur Verfügung.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Meine 3 ZOEs unterschiedlicher Jahrgänge haben keinerlei Probleme, weder mit ihren Fahr- noch 12-Volt-Batterien. Aber auch sonst funktionieren die Autos einwandfrei (in Summe 150.000 km).
Jürgen W. meint
Ich hatte das gleiche Problem bei meinem ID 3 mit der 12 Volt Batterie. Das hatten aber fast alle ID 3 First Edition mit der ersten und zweiten Software. Wenn die alle mit in dieser Statistik sind, dann kann man diese auch gleich in die Tonne treten. Das hätte man aber auch vorher recherchieren können. Vom ADAC sollte man etwas mehr Sachverstand erwarten. Übrigens seit meinem Software-Update hat sich das Problem erledigt.
hu.ms meint
Ich hatte kein 12V batterieproblem. ID.3 Life + WP, EZ 03.11.20, SW 0570.
Noticed meint
Und warum sollten die nicht in der Statistik sein? Wenn der ADAC alles rausnehmen würde, wofür der Hersteller eine Ausrede hätte, sähe die Statistik ziemlich leer aus…
Harro51 meint
In der Tat ein grösseres Problem ;-))
es geht quer durch alle Hersteller, denn das nachladen während des Stillstandes, ist noch nicht so in den Köpfen der Hersteller an gekommen, die Programmierung zum nachladen der Batterie ist gelinde gesagt, Mist, die Überwachung ebenfalls. Zusätzlich kommt noch dazu das die Qualität der eingebauten Serienbatterie ebenfalls minderwertig und unterdimensinoniert zu sein scheint.
Wer ganz sicher gehen will kauft sich eine Powerbank damit er nicht auf den ADAC angewiesen ist.
three e's meint
Es ist schon nicht so ganz zu verstehen, warum es überhaupt ein Problem mit der 12V Batterie gibt.
Alle BEVs haben eine riesig große Traktionsbatterie dabei und schaffen es nicht, die kleine 12V Batterie am Leben zu erhalten?!
Selbst wenn das Auto über viele Wochen rumstünde, kann die Traktionsbatterie immer nachladen!
Es muss lediglich die Spannung überwacht und ab einem definierten Spannungspegel über einen DC/DC Wandler nachgeladen werden. Mit einem kleinen, separaten Sicherheitsschütz ist das doch leicht zu realisieren.
frank meint
Mit dem Einsatz von LFP-Batterien für die 12 V-Versorgung sollte sich das Problem mit den Starterbatterien erledigt haben. Diese sind unempfindlich gegen längere Standzeiten im nicht vollgeladenen Zustand und es kann viel mehr Energie entnommen werden, ohne dass sich dies auf die Lebensdauer auswirkt.
Bleibatterien müssen bei längerer Standzeit an ein gutes Erhaltungsladegerät. Das war schon immer so. Manche Starterbatterien haben so bei mir deutlich über 10 Jahre durchgehalten.
StugiLife meint
Die 12V Batterie im Taycan ist ein LFP Akku
Frank meint
ja, das gehört sich auch so bei dem Preis.
MiguelS NL meint
„Eine Sonderauswertung des Clubs zu Pannen bei Elektroautos zeigt: Auch hier sind entladene und defekte 12-Volt-Bordbatterien eindeutig Pannenursache Nummer eins. Mit 54 Prozent liegt der Anteil bei Elektroautos sogar rund acht Prozent höher als bei Fahrzeugen mit konventionellen Antrieben. “
1.
Dass der Anteil höher ist ja nicht überraschend. Bei den Elektroautos kann ja auch weniger Kaputt gehen.
Daher ein anderes logischerweise ein anderes Verhältnis.
2.
„Anteil bei Elektroautos“, das heißt mit oder ohne PHEV, MHEV, HEV…? (Habe mir die Studie nicht angeschaut)
Wie hoch ist der Anteil bei BEV?
3.
Warum wird es negativ auf Battery gedreht? Warum heißt es nicht korrekter Weise im Verhältnis weniger andere Probleme?
4.
Elektroautos sind Neuland , technisch bedingt wird bei BEV weniger Kaputt gehen.
5.
Verdienen die Hersteller nicht mehr an Wartung und Reparaturen als an Wagenverkauf? Wer macht den Anfang und bringt eine Lösung für die 12V Batterie? Die Problem Auspuffanlage ist ja mit BEV gelöst? Thema Bremsklötze zu 90% reduziert. Bleibt noch das Thema Reifen und 12V Batterie. Innenraum wird ja Schritt für Schritt Öko, zumindest bei BEVs.
6.
„Der ADAC erwartet, dass verschleiß- und alterungsbedingte Pannen von E-Fahrzeugen in den nächsten Jahren ansteigen werden.“
Eine Anspielung auf im Verhältnis mehr Pannen bei BEV
Wenn es um die Menge geht, ja, logisch wie bei den Verbrennern ja auch der Fall. Auch eine Wasmachine geht mal kaputt. Das Verhältnis ist aber entscheidend nicht die Menge.
Dieses Jahr kommen mehr BEV auf der Straße, als in den letzten 10 Jahren. Wird es 1-2 Jahren heißen: „Anzahl BEV-Pannen rasant gestiegen!“
Spannend wird es wie in Zukunft die 10-20 Jahren alten BEV im Vergleich zu Statistiken von 10-20 Jahren alten Verbrennern abscheidet.
Es gibt schon 3-10 Jahre alte BEV (Leaf, i MIEV, e-Golf, i3…) den Anteil an Alterung bedingten Fällen könnte man doch schon ableiten?
Sorry, wegen ich etwas zu kritisch bin.
Anti-Brumm meint
Wenn die 12V-Batterie das Hochvoltsystem steuert, nehme ich mal nicht an, dass die Traktionsbatterie die 12V-Batterie am Leben halten kann, oder?
Mäx meint
Das scheint im Moment so zu sein. Ob das nur deutsche Hersteller betrifft weiß ich nicht genau. Kenne aber Fälle von Taycan und ID.3 wo die leere 12V Batterie eben das ganze Auto lahmgelegt hat. Teilweise obwohl das Auto über längere Zeit am Lader angesteckt war, also die Möglichkeit gehabt hätte, über die Traktionsbatterie die 12V Batterie zu laden…
Naja bleibt nur öfter mal ne Runde drehen, oder Auto doppelt anschließen.
Vielleicht sind die Probleme auch mittlerweile gelöst.
MiguelS NL meint
„Kenne aber Fälle von Taycan und ID.3 wo die leere 12V Batterie eben das ganze Auto lahmgelegt hat.„
Gab es bei Tesla auch. Wird aber (meine ich) immer weniger.
alex meint
Wenn ich mich recht entsinne sind diese Probleme seit dem letzten oder vorletzten Update beseitig.
Wann genau die Traktionsbatterie nachläd weiß ich jetzt nicht aus dem Kopf, aber im „meinid.com“ Forum hatten einige das Problem, und seit einem der letzten Updates ist es behoben.
sissouis meint
Also ich habe mich vor einigen Monaten gewundert, warum in den kalten Tagen dieses Winters immer wieder ein grünes LED im Logo vom Kona meines Schwiegervaters geleuchtet hat. Eine kurze Recherche hat ergeben, dass das LED deutet darauf hin, daß die Große Batterie die kleine nachlädt.
StugiLife meint
Der Taycan besitzt einen relativ schwachen 12V LFP Akku ( muss ja keinen 2KW Anlasser betätigen) Die Hochvoltbatterie ist aus Sicherheitsgründen vom Antrieb und allen Komponenten getrennt wenn das Fzg abgeschlossen ist. Daher wird auch an der Ladestation der 12V Akku nicht geladen. Das Problem wurde inzwischen gelöst. Es gibt noch ein 48V System für die Wankstabilisierung, das wird von der Antriebsbatterie versorgt.
Mäx meint
Umso besser, wenn die Probleme gelöst sind :)
McGybrush meint
Herstellerabhängig.
Einige lassen die 12V alle werden (VW ID.3 mit ungünstiger Software)
Andere bieten es als Option in den Einstellungen an die 12V Nachzuladen wenn sie alle ist (glaube Ioniq)
Manche überwachen immer die 12V Batterie und laden sie nach bevor sie platt ist. Für mich die einzig logische Lösung. Das sollte jedes Elektroauto so machen solange der HV Akku über 20% geladen ist.
Peak oil meint
Mich wunderts,dass moderne e- Autos überhaupt eine 12 V Batterie besitzen. Man könnte doch mit einem Spannungswandler das Bordnetz betriben.
M. meint
Die Traktionsbatterie wird bei verriegeltem Fahrzeug (und wenn nicht explizit ein Verbraucher wie Standheizung läuft) vermutlich abgeschaltet und steht dann nicht mehr als 12V Versorger zur Verfügung.