Die Schweizer Unternehmerfamilie Ouboter treibt den Serienstart des Microlino voran. Die finale Version des kleinen Elektroautos soll diesen September auf der Messe IAA Mobility in München zu sehen sein. Vom 8. bis 12. September werden dort die ersten Serienfahrzeuge des Microlino 2.0 präsentiert, teilte der Hersteller Ende Mai mit. Im Vorfeld geben aktuelle Prototypen einen Ausblick auf das Modell.
Der in der L7e-Kategorie angesiedelte Stromer sollte eigentlich bereits an Kunden übergeben werden, ein Rechtsstreit verhinderte das aber. Nach der Klärung beschlossen die Macher zudem, das Fahrzeug umfassend zu überarbeiten. „Unsere beiden Teams in der Schweiz und in Italien machen gute Fortschritte und der Prototyp Nr. 2 wurde rechtzeitig fertiggestellt“, berichtet jetzt Merlin Ouboter. Er ist zusammen mit seinem Bruder Oliver die treibende Kraft hinter dem Projekt. Sie erhalten Unterstützung von ihrem Vater Wim Ouboter, der mit Micro Mobility Systems Tretroller und Kickboards verkauft.
Der zweite Prototyp des Microlino 2.0 mit den beiden LED-Lichtleisten sei fertig und werde getestet, erklärt Merlin Oubouter. Der dritte Prototyp werde in wenigen Tagen folgen und mit dem neuen Interieur ausgestattet sein. Der neue Prototyp besitze alle technischen Änderungen, die auf den Erfahrungen des ersten Prototyps basieren.
Die größte optische Änderung gegenüber dem ersten Prototyp ist eine LED-Lichtleiste vorne und hinten. Die vordere hat die Blinker und das Positionslicht integriert und wird durch die beiden runden LED-Scheinwerfer ergänzt. Die hintere Lichtleiste vereint Blinker, Brems- und Positionslicht in einem Element. „Zusammen ergänzen sie den Retro-Look des Microlino mit einer passend futuristischen Note“, so Oubouter. Wie die Leuchten in Aktion aussehen, zeigt ein Video:
„Trotz schwierigen Zeiten ist das Projekt auf Kurs und wir halten unseren Zeitplan ein, den wir im Februar kommuniziert haben“, bekräftigt Oubouter. Für den dritten Prototyp stellt er weitere Neuerungen in Aussicht, darunter neben einem komplett neuen Innenraum ein neues Faltdach. Auf den dritten Prototyp sollen zwei weitere folgen, die vor allem der für den Start der Produktion nötigen EU-Homologation und Typgenehmigung in diesem Sommer dienen.
Der 2430 mm kurze, 1500 mm breite und 1450 mm hohe Microlino 2.0 soll leer nur etwas über 500 Kilogramm wiegen. Er bietet Platz für zwei Personen sowie 220 Liter Gepäckraum und wird mit zwei Batterieoptionen für bis zu 200 Kilometer Reichweite erhältlich sein. Die Ladezeit liegt bei vier Stunden. Der Elektromotor erzeugt eine Leistung von 11 kW (15 PS) für bis zu 90 km/h, von 0 bis 50 km/h soll es in fünf Sekunden gehen. Der Basispreis liegt bei 12.000 Euro.
Markus meint
Endlich ein Fahrzeug das nicht adipositas hat. Klein aber fein.
Verbraucht übrigens weniger Energie als der ÖV, und ich bin da wo ich hin will und nich erst an der Haltestelle.
VW Up etc. sind eh nur Alibi und kaum erhältlich, z.T. noch nicht mal mehr auf den Homepages.
LG
Sebastian meint
Fahrzeug? Ich würde das Ding eher in den Bereich „elektrische Gehhilfe“ einordnen. So ähnlich ein S-Scouter oder e-bike.
Markus meint
Brauchen wir wirklich mehr?
Frank meint
Es gibt viele Umwelt und Klimasensible Menschen, die die Aufrüstungsspirale zum SUV richtig zum kotzen finden.
Dieses Klientel findet mit dem Microlino ein Fahrzeug, welches mehr noch ein klares Statement abgibt: Mir ist die Umwelt nicht egal – ich mach einfach nicht mit bei dieser Aufrüstungsspirale (das eigene Auto muss fetter sein als das des potentiellen Unfallgegners) – mein Motto ist: weniger ist mehr …oder…. „Reduce to the Max“
Um einen geringeren ökologischen Fußabdruck hinzubekommen darf man nicht vergessen auch auf den „Reifenabdruck“ zu schauen. Antriebswende ist gut und wichtig – reicht aber nicht.
Sebastian meint
Leute die so denken, sind mit einen E-scouter gut aufgehoben.. die fahren auch schon 50 KM weit…
Eugen P. meint
Noch besser, Fahrrad ganz ohne Akku oder eben der Linienbus.
Frank meint
Ja natürlich habt ihr Recht, dass die Dominanz des Autos an sich infrage gestellt werden sollte.
Ich habe ein anderes kleines superchickes Fahrzeug – es wiegt unter 250kg, Vmax ist 85km/h. Wenn man will kann man sogar mittreten und man kann 5 Wasserkisten transportieren, darum nenne ich es auch Sports and Utility Vehicle (SUV) obwohl es eigentlich eher ein richtig sportliches Zweisitzercabriolet ist.
Da es nur 1/4 des Verbrauchs von unserem Model 3 hat nutze ich es auch viel häufiger.
Wenn die Klimadiskussion in wenigen Jahren in aller Munde sein wird, dann schämt sich fast jeder, der in einem Spritfresser unterwegs sein wird (Oder er will provozieren: Die Umwelt und das Klima sind mir scheißegal)
Sebastian meint
Genau
Wir brauchen deutlich weniger von diesen Kisten die 23,5 Stunden täglich rum stehen
Dagobert meint
– Kein ABS
– Kein ESP
– Keine Airbags
– Für Zulassung nur simulierte Crashtest notwendig
Zum Glück ist L7e nicht förderfähig, sonst geht es mit den Verkehrstoten wieder nach oben.
Man stelle sich den auf eisiger Landstrasse vor. Keinerlei Assistenzsysteme und der Radstand eines Schuhkartons…
Dann der Basispreis von 12.000€.
Für 11.000€ bekommt man auch einen neuen Hyundai i10. Mit ABS, ESP, Aktivem Spurhalteassisten, Autonomen Notbremsassistent mit Fußgängererkennung und immerhin 3* im 2020 Euro NCAP Crashtest.
Damit kann man sogar in den Urlaub nach Portugal fahren, wenn es denn sein muss, und braucht nicht länger als jede S-Klasse.
simon meint
Für Autos in der Klasse sollte es Förderungen geben, auch für Lastenfahrräder.
Tolles Teil, es wird seine Kunden finden.
Eugen P. meint
Dieses Gefährt wird kein PKW sein, sicherer als ein Roller oder Fahrrad alle mal. Am Ende ein teures Spielzeug für Liebhaber.
Moritz meint
Ich wohne in Stuttgart und für 95% meiner Fahrten reicht der Microlino völlig aus. Auf meiner Pendelstrecke, zu den Eltern und zu den Großeltern darf ich ohnehin nirgends schneller fahren als das Teil kann. Airbag, ABS und co habe ich in meinem alten Golf auch nicht. Autonomes und Assistenz ist in der Stadt zudem deutlich weniger wichtig als auf der Langstrecke.
Auch habe ich keinen Bock mehr auf Verbrenner und bei der Parkplatzsuche ist mir auch ein Hyundai i10 zu groß.
Ich zähle gerade vom Parkplatz zur Haustür jedes Mal microlinotaugliche Parklücken. Allein die nutzen zu können wäre mir die Leasingrate wert.
Und an dieser „zur Sicherheit muss mein Auto mindestens so groß sein wie das vom Nachbarn“-Spirale will ich einfach nicht mitmachen. Wo soll das hin führen? Dass wir am Ende alle Ford F150 fahren?
Da mache ich nicht mit.
Für mich und sehr viele andere passt das voll und ganz.
Hab schon reserviert und freue mich, wenn es endlich los geht!
Sebastian meint
In Stuttgart wohnen und ein Auto haben? ich glaube die grünen Weltverbesserer haben genau solche Personen wie Sie im Fokus…. Ihre ach so wichtigen 8 KM pro Tag laufen andere in Europa einfach zu Fuss!
Eugen P. meint
Ohne Airbags muss aber ein sehr alter Golf sein, Stuttgart hat doch S- und U-Bahn, wozu dann 12k für so eine Seifenkiste raushauen?
DerÄlbler meint
Ist halt Lifestyle, muss man als Stuttgarter eben haben. Auf der Posermeile Theo darfst sowieso nur noch 30 fahren, dafür ist dieses Ei perfekt geeignet.
Moritz meint
Ich hab sogar eine Monatskarte für S- und U-Bahn, fahre viel Fahrrad und habe trotzdem noch Bedarf irgendwo anzukommen wo kein Bus hin fährt. Super crazy alles.
Dagobert meint
Bei dem Ding braucht es kein Wettrüsten mit SUVs. Da langt es innerstädtisch bei 50km/h Bekanntschaft mit einem Baum zu machen. Auch Außerorts mit 90km/h geht ein Wildunfall vermutlich schlecht für den Fahrer aus. Ich würde schätzen dass 98% der Fahrer mir dem Teil bei Landstarßentempo auf nasser Fahrbahn keine Vollbremsung hin bekommen, ohne neben der Straße zu landen. Ist gar nicht so leicht ohne ABS und ESP bei sehr kurzem Radstand. Aber jedem das seine, ich hänge halt am Leben und habe gegenüber meiner Familie eine gewisse Verantwortung. Machen sie auf jeden Fall mit ihrem Microlino ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC. Wenn einen da „Oh Mist“ durch den Kopf geht, trifft man hinterher kein festes Hindernis.
David meint
Wer soll das kaufen? Bestimmt gibt es einige, denen das Design gefällt. Dann gibt es auch noch Sonderlinge und Puristen. Aber alle drei zusammen sind aber kein tragfähiges Klientel. Die Zeit, wo ein kleines, leichtes, sehr effizientes Auto die einzige Lösung für das Problem ungünstiger Energiedichten und Preise von Akkus war, sind lange vorbei. Heute sind 80 kWh in der Mittelklasse erhältlich und selbst Kleinstwagen haben 35-50 kWh. Das wird sich fortsetzen. VW hat ja schon 111 kWh netto für die MEB verraten. Anders herum könnte auch Renault den Twizy aktualisieren oder Citroën den Ami aufbohren. Beide sind preislich deutlich günstiger.
Steven B. meint
Ich denke der grosse Erfolg wird in der Schweiz stattfinden. Hier wird der Microlino sicher gut angenommen werden. Da es im Land der Berge und Seen bereits den Zweitwagen gibt, wird hier die nahezu vollkommene Umstellung auf Elektro-Zweit-/ oder gar Drittwagen vollzogen werden. Wird dem Stromer-Velo für die mittleren bis weiten Distanzen den Rang ablaufen. Dank der Masse passt er quer auf den CH-PP mit 2.40m Breite, Aussteigen zum Gehweg, sofern vorhanden. Ob er allerdings im Massenmarkt der EU seine Daseinsberechtigung hat, wird sich weisen müssen, die Benelux-Staaten sehe ich hier in erster Linie. Sicher wird der Wagen nichts für die Skandinavier sein, da er im Winter eher unpraktisch im Handling ist und dort der Winter vorherrschend ist und ausschlaggebend!
Raphael meint
Kann mir nicht vorstellen, dass dieses Fahrzeug in der Schweiz erfolgreich wird. Eher steigen die Leute in den sehr gut ausgebauten ÖV, als sich ein solches Gefährt anzuschaffen. Wer Stromer fährt, möchte auch etwas für die Fitness tun.
Hans_Dröger meint
Der Trend geht sowieso zum Viertwagen, passt also auch für die Schweiz.
prief meint
Wenn er Seitentüren hätte, wäre das der interessantere Smart.
An die Fronttür glaub ich nicht. Öffnen nach Frontalaufprall? Wenn sich jemand mit 20 cm Abstand davor einparkt > wie einsteigen?
Moritz meint
Da der wagen so kurz ist kann man damit überall Quer parken. Ausgestiegen wird dann direkt auf den Gehweg.
Und im Falle eines Frontalaufpralls kommt man durch das Schiebedach (im aktuellen Prototyp noch nicht verbaut) nach draußen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Klar, nach einem Frontaufprall ohne Knautschzone sind die meisten so fit, dass der Dachausstieg eine willkommene Kletterübung ist. Man, einfach mal die Situation gedanklich durchspielen.
BeatthePete meint
Zu langsam, keine Autonomie und viel zu teuer.
Wahrscheinlich 10 – 15 Jahre zu früh am Markt.
Anti-Brumm meint
Warum soll so ein Auto autonom unterwegs sein?
Mich stört vorallem der Preis. Zumindest unter 10.000€ sollten drin sein.
Aber ich hätte ja lieber ein Elektro-Tuktuk mit 2 Plätzen hinten :-)
BeatthePete meint
Grossstadtauto im Berufsverkehr, da will man eher gefahren werden als fahren.
Auch wegen zukünftiger Aufrüstmöglichkeiten.
Durch Fronttüre kaum Möglichkeiten für Sensoren vorne.
Je mehr ich darüber nachdenke desto kleiner wird der Nutzerkreis.
Aber für Bergdörfer als ICE Ersatz, why not?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Nutzerkreis ist optimistisch, vielleicht ist es doch eher ein Nutzerpunkt.
Marcel meint
Ich denke das Design ist putzig, und als In der Stadt ist die geringe Grundfläche bestimmt auch toll, aber mit der aktuellen Förderung könnte es auf dem Markt schwierig werden. Ein eUp kostet in der Basis auch €12000, fährt 135km/h, transportiert bequem 4 Personen, hat 4 Airbags und auch sonst vollständige Sicherheitsaustattung…
Yoshi84 meint
Den von dir hier beschriebenen E-Up für 12.000 Euro musst du mir aber zeigen….
LG
Joachim_ S59 meint
… nach Abzug der Umweltprämie kommt das mit den 12 TEUR wohl hin …
Yoshi84 meint
Das ist mir klar, dass er die wohl bereits abgezogen hat. Dennoch: wo bekomme ich heute einen neuen E-Up für 12.000€?
LG