Das Aachener Elektroauto-Startup e.Go Mobile wird nach der 2020 drohenden Insolvenz von neuen Investoren als Next.e.Go Mobile SE neu ausgerichtet. Diese Woche startete der Verkauf der Sonderedition e.Go Life Next, mit der die Kleinwagen-Baureihe nach zwischenzeitlicher Pause wieder verfügbar wird. Die Produktion soll im Juli 2021 anlaufen, die Auslieferung der ersten Fahrzeuge ist im Sommer geplant. Für seine weiteren Pläne prüft das Startup den Gang an die Börse.
„Die Markteinführung des e.Go Life Next ist ein unvergesslicher Meilenstein für uns bei e.Go. Nicht nur, weil sie den Beginn einer neuen Phase in der Entwicklung des Unternehmens darstellt, sondern auch, weil sie die kollektive Entschlossenheit und Anstrengung hunderter, hart arbeitender Kolleginnen und Kollegen in den letzten Jahren symbolisiert, unseren Planeten zu einem nachhaltigeren Ort zu machen“, so Ali Vezvaei, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Next.e.Go Mobile SE.
Im Mai hatte e.Go Mobile bekannt gegeben, in Zusammenarbeit mit dem Industriekonsortium Grupo Quimmco in den mexikanischen Markt einsteigen zu wollen. Parallel zu seinen internationalen Expansionsplänen habe das Unternehmen begonnen, den Prozess einer möglichen Börsentransaktion zu prüfen, heißt es jetzt. Zu diesem Zweck werde die Führungsstruktur neu aufgestellt, um den Übergang von einem Startup „zu einem produzierenden Elektromobilitäts-Unternehmen“ zu reflektieren.
Im Rahmen der Neuausrichtung übergab der Gründer Professor Günther Schuh zum 01. Juni 2021 die operative Geschäftsführung von e.Go Mobile an das Führungsteam bestehend aus Verwaltungsrat und geschäftsführenden Direktoren. Schuh werde sich fortan wieder auf seine Institute sowie darüber hinaus gehende Mobilitätsprojekte der RWTH Innovation Factory fokussieren, so e.Go Mobile. Er bleibe dem Unternehmen aber als Gründer und Gesellschafter weiterhin verbunden.
Neben dem kleinen Elektro-Viersitzer Life will e.Go Mobile ab diesem Jahr kompakte elektrische Nutzfahrzeuge für den Transport von Personen und Gütern herstellen: den Minibus e.Go People Mover sowie dessen Transportgut-Variante e.Go Cargo Mover. Der Anlauf der Serienproduktion ist für Ende 2021 geplant.
Yogi meint
Ich verstehe gar nicht. Welches einzigartige Produkt hat diese Firma? Wer bei Verstand kauft so was?
Didi meint
Ein Tesla wird auch nicht mit Verstand gekauft!
Didi meint
E.GO wird auch ohne die Unterstützung eines etablierten Autobauers erfolgreich sein. Warum? Weil man dort viel schneller und effektiver auf alle Anforderungen reagieren kann und wird. „Survival of the fittest“! So funktioniert die Natur und so funktioniert langfristig auch die Wirtschaft. Wenn das jetzt noch nicht viele glauben oder sehen können. Kann ich verstehen, wird aber noch mega spannend werden. Für alle! Habt euch wohl!
Swissli meint
Und ich sage heute: wer als neuer Autohersteller ein E-Auto für den Massenmarkt bauen will, muss rund 1 Mrd. $ für eine Fabrik aufwerfen und nochmals denselben Betrag als working capital. Die Entwicklungskosten (Prototyp mit Zulassung) sind eher peanuts.
Nix da mit survival of the fittest. Zuerst muss die finanzielle Basis „fit“ sein. Die Eintrittshürde ist heute höher im Vergleich zu Teslas Einstieg (niemand sonst baute damals E-Autos).
Vielleicht gelingt e.go ja der Börsengang via Spacs und kann so mind. 2 Mia. $ einsammeln.
Eurostar meint
Ich verstehe nicht, dass manche ein totes Pferd reiten wollen…..
Nostradamus meint
Ein eGo und ein VW e-Up kosten fast gleich. Dabei Up hat bessere Performanzen, mehr Reichweite und überhaupt eine bessere Qualität und Nutzwert. Deshalb sehe für eGo keine Überlebenschance in EU. Da EU-Markt kleine e-Autos in große Menge doch braucht, es wird besser diesen aus China zu importieren, unter der Voraussetzung, dass sie nach EU-Maßstabe entwickelt sind.
Swissli meint
Besitzer ist ja die nd Group. Das ist ein Private Equity Unternehmen. Die suchen sich Unternehmen mit Potential, investieren, und bei Erfolg wird dann irgendwann wieder verkauft.
Das ist grundsätzlich gut und hat nichts mit früheren Raidern zu tun, die Unternehmen nur aussaugen wollten. Schlussendlich ist das Ziel aber schon, das Unternehmen zu verkaufen (ob an Börse oder durch ein Unternehmen spielt keine Rolle). Aber eine Massenproduktion in D bzw. Europa für den e.go sehe ich deshalb nicht. Die nd group macht die Braut hübsch für einen potentiellen Bräutigam. Deshalb wird jetzt auf Sparflamme in D produziert.
Positiv: immerhin hat e.go ein zugelassenes Fahrzeug bereit für die Massenproduktion, im Gegensatz zu Sono Motors. Bei einem attraktiven Preis hätte das Auto durchaus Marktchancen.
Yoyo meint
Du bist sooo gemein. Jetzt heulen und zähneknirschen die Sono-Enthusiasten erst mal und werden nicht nur den Planeten erobern, sondern die ganze Galaxie.
*Ironie aus*
Holger BSB meint
Also Sono kommt 2023 (!!!) mit einem Auto auf den Markt das 25k kostet und eine WLTP Reichweite von 250km hat. Das Ding ist doch mausetot. Da wird wahrscheinlich Tesla Model 2 und ID.2. auch kommen um die Zeit.
CaptainPicard meint
Der Schuh hat da eine ordentliche Baustelle hinterlassen, genauso wie beim Streetscooter.
Grundsätzlich sehe ich durchaus Potential für so ein Auto, der e-Up zeigt ja wie erfolgreich sie sein können. Aber nur wenn sie auch entsprechend bepreist sind.
Andi EE meint
Der e-Up ist ein quersubventioniertes Fahrzeug, was ein StartUp e.Go niemals zu dem Preis auflegen kann. E.Go hat ja keine Verbrenner in hohen Stückzahlen, womit man das Spielchen mitgehen könnte. VW killt dieses Produkt mit seiner Grösse. Die Quersubventionierung sieht man an dem kontrollierten Absatz, der nur so hoch gehalten wird, dass man die CO2-Vorgaben erfüllen kann. Das Fahrzeug könnte zu diesem Dumpingpreis selbstverständlich viel öfters verkauft werden, die hohe Nachfrage wäre da.