Die e.Go Mobile AG hat ein Update zum aktuellen Stand des Elektroauto-Projekts gegeben. Das Aachener Startup hatte 2019 mit der Auslieferung des Kleinstwagens Life begonnen, geriet dann aber in finanzielle Schwierigkeiten. Die drohende Insolvenz konnte im Sommer mit einem neuen Investor aus den Niederlanden abgewendet werden. Nun teilte das Unternehmen mit, wie es im nächsten Jahr weitergeht.
Mit der Übernahme des Betriebsvermögens und den Anlagen des Vorgängerunternehmens e.Go Mobile AG habe die neu gegründete Next.e.Go Mobile SE die Voraussetzungen geschaffen, Anfang 2021 die Serienfertigung im Stammwerk in Deutschland wieder aufzunehmen. Die dazu nötige Homologation des e.Go Life sei bereits abgeschlossen. Die Wiederzulassung als Fahrzeughersteller sei für das erste Quartal 2021 geplant, anschließend werde die globale Expansion vorangetrieben.
Next.e.Go Mobile SE teilte weiter mit, sich erfolgreich für einen CO2-Pool mit einem großen Autohersteller zusammengeschlossen zu haben. Damit sei eine wichtige Einnahmequelle gesichert. In der EU gelten in diesem Jahrzehnt deutlich strengere CO2-Gesetze, bei Nichterfüllung drohen empfindliche Geldstrafen. Reine Elektroauto-Hersteller wie e.Go Mobile generieren mit ihren Fahrzeugen CO2-Guthaben, die sie an Hersteller mit schlechterer Umweltbilanz weitervermarkten können.
Darüber hinaus habe die Next.e.Go Mobile SE mit dem Investitions- und Handelsarm des griechischen Staates Enterprise Greece eine Absichtserklärung zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens abgeschlossen. Die Vereinbarung sehe vor, in Griechenland einen ersten internationalen Produktionsstandort außerhalb Deutschlands für den e.Go Life zu etablieren. Auch das Angebot soll erweitert werden: Zwei neue Modelle befänden sich in der Endphase und würden im kommenden Januar vorgestellt, kündigte das Startup an.
Die Geschäftsleitung um den Gründer Günther Schuh ist überzeugt von den weiteren Zukunftschancen des Unternehmens: „Das Design und die Eigenschaften des e.Go Life, seine Industrie 4.0 Produktionstechnologie sowie die vielseitigen potenziellen Geschäftsmodelle positionieren Next.e.Go Mobile SE perfekt, um die urbane Mobilität in ganz Europa und darüber hinaus zu transformieren. Wir sind begeistert von den Möglichkeiten, die vor uns liegen“, sagte der CEO der Next.e.Go Mobile SE Ulrich Hermann.
Ali Vezvaei, CEO der nd Group B.V., dem Mehrheitsaktionär der Next.e.Go Mobile SE, erklärte: „Der Innovationsvorsprung von e.Go besteht darin, dass zum ersten Mal in der Automobilindustrie der Kunde, das Produkt und die Produktion zu einer digitalen Plattform verschmolzen werden und die Produktionstechnologie einen Kapazitätshochlauf mit einer konkurrenzlosen Kapitaleffizienz ermöglicht. Dies ist eine Revolution, die Elektroautos zu erschwinglichen, vernetzten Geräten macht und die Kundenakzeptanz vorantreibt.“
nilsbär meint
Porsche: Keiner braucht einen, aber jeder will einen haben.
e.GO: Keiner braucht einen und keiner will einen haben.
Ich wünsche ja den deutschen Start-ups jeden Erfolg und der e.GO findet sicher seine NIsche, aber wie sich Schuh damit am Massenmarkt behaupten könnte, erschließt sich mir nicht.
HipHop meint
Griechenland…warscheinlich werden dort 2 Jahre EU Subventionen abgegriffen und dann ist der Ofen aus und die halbfertige Fabrik verkommt zu einer Ruine….haben wir doch alles schon gesehen….
Reiter meint
Auch schön: hab kürzlich versucht digital mit ABRP Griechenland mit nicht-SC-gesponserten Ladestopps zu durchqueren…..da kann er richtig Aufbauleistung erbringen.
Reiter meint
Ob sein Porsche Hybrid Teil der Insolvenzmasse war? ;-)
Nils P. meint
Ich könnte mir vorstellen für e.Go mobile gibt es auch in Afrika gute Möglichkeiten eine Partnerschaft aufzubauen. Zum Beispiel mit Unternehmen wie Kiira Motors in Uganda die dort vom Staat unterstützt werden und schon ein paar Produkte im Einsatz haben.
https://www.theeastafrican.co.ke/tea/business/uganda-and-rwanda-lead-east-africa-in-switch-to-electric-cars-1431898
https://www.kiiramotors.com/
ShullBit meint
„Das Design und die Eigenschaften des e.Go Life“
Das ist natürlich subjektiv und ich beanspruche nicht, da repräsentativ zu sein, aber das was die als „Design“ bezeichnen, empfinde ich als groteskes Nicht-Design. Ich sehe da einen Smart/Twingo mit ausgestellten Radkästen wie beim Porsche 911 und dazu die billigen Rundscheinwerfer im schwarzen Plastikgehäuse. Das passt für mich alles nicht zusammen und gerade direkt von vorn sieht das Auto für mich schlimm aus.
Dazu der Preis: 23.000 EUR für den e.Go life 40 und 113 km WLTP-Reichweite. Effektiv ist der Radius auf ca. 40km beschränkt. Das ist selbst für einen Zweitwagen bzw. ein Stadtauto nicht viel.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Habe vor kurzem zum ersten Mal einen e.Go im Straßenverkehr gesehen und bin echt erschrocken: also das Design ist aus meiner Sicht schon mal kein Erfolgsfaktor.
JE meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Nils P. meint
Ich finde es gut einmal ein paar gute Nachrichten über den e.Go zu hören. Ich glaube das Unternehmen muß viel transparenter werden und mehr Nachrichten veröffentlichen um eine gute Werbung zu machen. Das hat das Twike 5 zum Beispiel auch erst richtig voran gebracht.
In Griechenland eine Produktion aufzubauen ist auch eine gute Idee. Das könnte e.Go mobile strategisch weiterhelfen, da man dann in Griechenland heimische Produkte kaufen und somit der Elektromobilität und dem dortigen Arbeitsmarkt sehr gute Impulse geben kann.
Wasco meint
Ich möchte auch das e.Go und Sono Erfolg haben. Aber es ist wohl mehr Wunsch als Realität. Das Geld ist zumindest nun da. Viel Glück!
Jörg2 meint
„Der Innovationsvorsprung von e.Go besteht darin, dass zum ersten Mal in der Automobilindustrie der Kunde, das Produkt und die Produktion zu einer digitalen Plattform verschmolzen werden und die Produktionstechnologie einen Kapazitätshochlauf mit einer konkurrenzlosen Kapitaleffizienz ermöglicht. Dies ist eine Revolution, die Elektroautos zu erschwinglichen, vernetzten Geräten macht und die Kundenakzeptanz vorantreibt.“
Kann mir das jemand in „Einfachsprech“ übersetzen? Danke!!!
Was für ein Satz! Man muss nur ausreichend Bedingungen aufzählen, dann kann man sich auch mit dem größten Mist zum Weltmarktführer deklarieren….
Swissli meint
Genau wegen solchen Sätzen würde ein Warren Buffet die Finger von so einem Unternehmen lassen.
LiPo meint
Ganz einfach übersetzt: Der eGo kann online konfiguriert und bestellt werden, dadurch entfallen die üblichen kostenintensiven Vertriebswege und diese finanzielle Einsparung kommt sowohl dem Kunden, wie auch dem Hersteller zugute.
Jörg2 meint
Das hätte ich jetzt nicht vermutet!
„… zum ersten Mal in der Automobilindustrie …“ ???
„… Dies ist eine Revolution …“ ???
Wenn ich das Projekt „e.GO“ nicht kennen würde, hätte ich da irgendwas aus der Zukunft vermutet.
;-))
Was für ein Versuch der Schaumschlägerei, wenn nur Luft da ist….
Immer wieder spaßig, was aus PR-Abteilungen so kommt. Ob die noch vor Lachen in den Schlaf kommen oder meinen die das tatsächlich ernst?
LiPo meint
Hat sich bestimmt eine extrem hippe Werbeagentur ausgedacht…für teures Geld! :-)
Jörg2 meint
Das haben die im Suff zusammengedrechselt. Links am Tresen gings los und jeder durfte seinen Baustein anhängen ;-))
1000 Ionen immer weiter... meint
Er hat sich eine individuelle Realität erzeugt und glaubt, etwas Einmaliges auf dem Markt zu haben. Nach China guckt er gar nicht, wo es vergleichbare Fahrzeuge für den halben Preis gibt. Der EGO hält ja nicht einmal einem Vergleich mit einem EUp Stand und der ist alles andere als effizient produziert.
Ich würde sagen, das letzte Kapitel vom Autobau in Aachen wurde aufgeschlagen. Wobei es das ja schon gab. Ist dann der Epilog oder der letzte Lacher, bevor der Vorhang fällt.
Unterhaltsam ist es aber schon irgendwie…
Karl Koenig meint
super !!
EVrules meint
Es tut mir etwas leid, aber selbst mit sehr gutem WIllen kann ich kaum Chancen auf Erfolg für e.Go oder den Sion mehr sehen. Die Fahrzeuge scheinen mittlerweile zu teuer geworden für die jeweilige Leistung oder Ausstattung zu sein.
Die Zeit bleibt nicht stehen, wo z.B. Hyundai nun in der Kompaktklasse, mit 800V-System winkt, werden sich die beiden, oben genannten Anläufe sehr schwer tun.
Stefan meint
Fahrzeuge werden nicht nur über den Preis sondern auch über bestimmte Ausstattungsmerkmale verkauft.
Wer aber erwartet, dass ein kurzes Fahrzeug besonders günstig ist, wird (abgesehen von Citroen Ami u.ä.) noch einige Jahre warten müssen.