Die Renault Group bündelt für die Elektroauto-Produktion die nordfranzösischen Werke Douai, Maubeuge und Ruitz in der neuen Gesellschaft Renault ElectriCity. Der Konzern will die drei Standorte in den nächsten Jahren zum „wettbewerbsfähigsten und effizientesten Produktionsverbund für Elektrofahrzeuge in Europa“ machen. Die Jahresproduktion soll dabei bis 2025 auf 400.000 Fahrzeuge wachsen.
ElectriCity werde künftig als neuer elektrischer Industriecluster in Nordfrankreich dienen, erklärte Renault. Die Gründung erfolge im Rahmen der Strategie „Renaulution“. Darüber hinaus soll sich die 100-prozentige Tochter der Renault Group als Forschungspartner für Universitäten etablieren. Bis 2025 werde ElectriCity an den drei Standorten 700 neue Arbeitsplätze schaffen – 350 Neueinstellungen in Maubeuge und weitere 350 in Douai sowie Ruitz. Aktuell arbeiten in diesen Werken knapp 5000 Beschäftigte.
Die ElectriCity verfolgt laut Renault drei Hauptziele: die Umsetzung eines robusten und kohärenten Industrieprojekts für alle drei Werke, „operative Exzellenz“ auf Basis eines Management- und Sozialmodells sowie der Modernisierung der Produktion, außerdem die Steigerung der Attraktivität des Industrieclusters Nord, um eine Infrastruktur für Schlüsselkomponenten für Elektrofahrzeuge aufzubauen.
Konkret sehen die Planungen von Renault für die drei Werke so aus: Das Werk Douai wird ab diesem Jahr sein erstes Elektroauto produzieren, den MéganE auf Basis der Plattform CMF-EV der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi. Erste Straßentests des Kompaktmodells haben kürzlich begonnen. Auf derselben Plattform wird Douai ein neues Modell im C-Segment zugewiesen. Zudem wird im Werk Douai eine neue Elektro-Plattform für die Industrialisierung von Fahrzeugen des B-Segments installiert.
Das Werk Maubeuge wird ab 2022 unter anderem die elektrische Version der neuen Generation des Hochdachkombis Kangoo produzieren. Der Standort Ruitz soll künftig auch elektrische Komponenten fertigen.
Mit der Anfang des Jahres vorgestellten Strategie Renaulution will der von Seat gekommene Chef der Renault Group Luca de Meo den Autohersteller neu ausrichten. Im Fokus stehen die nachhaltige Profitabilität des Unternehmens sowie das Ziel, bis 2050 in Europa den CO2-Fußabdruck des Konzerns auf null zu reduzieren. Die Renault Group soll zudem zu einem Vorreiter in der zukünftigen Mobilität werden. Im Hinblick auf das Angebot sind bis Mitte des Jahrzehnts 24 Neueinführungen geplant, darunter „mindestens 10“ vollelektrische Fahrzeuge.
Swissli meint
E-Auto Kapazitätsausbau überall – das bringt Wettbewerb und tiefere Preise…. vermutlich schneller als gedacht.
PS: Renault hat den Ausbau übrigens auch mit höherer Konkurrenz, hauptsächlich bei der Zoe durch VW, begründet.