Smart wird ab diesem Jahr in einem neuen Gemeinschaftsunternehmen von Mercedes-Benz und dem chinesischen Fahrzeugkonzern Geely neu ausgerichtet. Die Entwicklung und Produktion erfolgen künftig in der Volksrepublik, lediglich das Design bleibt in Deutschland angesiedelt. Das Smart-Joint-Venture könnte weiteren Gesellschafter erhalten.
Smart wolle weiteres Kapital besorgen, um sein geplantes neues Elektroauto-Angebot voranzutreiben, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Das deutsch-chinesische Joint Venture könnte durch den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen etwa 500 Millionen bis 1 Milliarde Dollar an frischen Mitteln einsammeln. Interessenten könnten neben Investmentfonds auch andere Automobilhersteller sein.
Mit den neuen Mitteln wolle Smart sich stärker als Elektroauto-Marke profilieren. Das Unternehmen hat seine Klein(st)wagen ForFour und ForTwo seit 2020 nur noch mit Elektroantrieb angeboten. Die neuen Modelle aus China werden nicht mehr auf Verbrenner-Plattformen basieren, sondern auf von Grund auf für Elektroautos konzipierten Architekturen. Smart positioniert sich dabei künftig als Anbieter von hochwertigen Fahrzeugen und mit „Hightech“-Anspruch.
Die Überlegungen von Smart für die Ansprache neuer Investoren befinden sich laut den Insidern in einem frühen Stadium. Details wie der Umfang der möglichen Finanzierungsrunde könnten sich je nach Nachfrage ändern. Repräsentanten von Smart und Mercedes-Benz lehnten auf Anfrage von Bloomberg eine Stellungnahme ab.
Während der ForFour Ende 2021 ausgelaufen ist, wird der Zweisitzer ForTwo noch angeboten. Das Werk für letzteren ist allerdings schon verkauft, der neue Eigentümer baut den ForTwo bis auf unbestimmte Zeit weiter. Die Zukunft von Smart sind aber Elektroautos auf der modernen E-Auto-Plattform SEA von Geely. Der erste Wagen der Marke darauf wird ein kompaktes SUV, auf das das im letzten Jahr gezeigte Concept #1 einen Ausblick gibt.
Bernd meint
Offensichtlich glaubt man bei Geely/ Mercedes nicht an eine große Zukunft von Smart, sonst würden so wohlhabende Konzerne wohl kaum in dieser Phase Anteile verkaufen.
smarty2020 meint
Vorschlag an die kurzsichtigen Aufsichtsräte und mutfreien Vorstände:
1) holt die Pläne vom W 168 (alte A-Klasse) wieder aus der Schublade
2) baut endlich den Elektromotor wieder vorne rein, welcher da auch ursprünglich vorgesehen war (als kalifornisches O-Emmissions-Auto für die 80-er Jahre!). Dann dazu einen aktuellen Accu in den dafür ohnehin seinerzeit vorgesehen Doppelboden (Experimentierfahrzeuge fuhren Anfang der 80er Jahre sogar mit Wasserstoff/Brennstoffzelle herum).
Hinweis: ursprünglich war die A-Klasse als reines Elektroauto konzipiert. Offensichtlich war die Batterietechnik noch nicht soweit, also hat man teuer einen kleinen Verbrenner-Motor erfinden müssen und die schwere Batterien fehlte dann im Unterboden.
Ergebnis dieser Notlösung: Es war einige Zeit das meistverkaufte Modell bei den Sternen. Geht doch! Nachteil: die Karre war dann im Schwerpunkt zu hoch und fiel beim „Elchtest“ um. Ist das Dummheit oder Unvermögen?
3) baut das ganze billiger in China und verkauft es weltweit als „Smart forall“; gerne auch als gestreckte Variante mit Pick-UP, Mini-Bus (wie das Derivat „Vaneo“) und als Cabriolet.
SOLCHE Auto würden sich gänzlich OHNE Marketingkosten von ganz allein massenhaft verkaufen! Dann wäre auch der Preis „konkurenzlos“ niedrig.
Bei bei den „Sternen“ (natürlich auch Audi, BMW + Co…) scheint das teure und „vorgespiegelte“ Image aber deutlich wichtiger zu sein als einfach nur ein gutes Massenauto herzustellen…..
Übrigens: nach unbestätigten Recherchen stecken in jedem verkauften Modell der S-Classe Marketing-Kosten in 5-stelliger Höhe. Lasst diese Kosten einfach weg und legt dafür einfach 1 wrklich guten E-Smart (elektrische W168) dazu…..;-).
Smart-Fan meint
Irgendwie ist es traurig, was aus der ursprünglichen „Smart-Philosophie geworden ist“. Der ursprüngliche Gedanken war doch, kompaktes Auto für 2 Personen und den Nahverkehr. Klar ist natürlich auch, das bei kleinen, relativ preiswerten Autos die Gewinnmarge bescheiden ist.
David meint
Leider hast du völlig recht. Die Marke hat man ruiniert. Dabei war ja der Ursprung ein Zweisitzer, der den Akku im Wagenboden hat. Man hatte sogar solvente Kunden. Es wäre sicher kein Problem gewesen, den Smart upzudaten und ein Fortwo Cabrio mit 45er Akku für 40.000 € loszuhauen. Aber das alles wollte man nicht mehr. Und so wird das nichts werden.