Porsche-Chef Oliver Blume richtet den Traditionshersteller auf Elektromobilität aus. Mittel- bis langfristig soll nur noch die Sportwagen-Ikone 911 als Verbrenner zu haben sein. 2030 sollen mehr als 80 Prozent der Fahrzeuge mit elektrischen Antrieben verkauft werden, also in Form von Hybriden oder Elektroautos. Die Elektrifizierung der Marke gelingt laut dem Firmenchef sehr gut.
„Wir kommen schneller voran als geplant“, berichtete Blume in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Von den 2021 mehr als 300.000 ausgelieferten Fahrzeugen seien in Europa bereits rund 40 Prozent hybride oder vollelektrische Modelle gewesen. Weltweit habe der Anteil bei knapp 25 Prozent gelegen. Die Quote reiner Elektro-Sportwagen überwiege die der Teilzeit-Stromer dabei schon.
„Und der Trend ist eindeutig“, erklärte der Manager. Das würden die Verkaufszahlen des Taycan belegen: Porsche konnte den Absatz seines ersten Elektroautos 2021 im Vergleich zum Vorjahr auf 40.000 Einheiten verdoppeln. Die Bereitschaft vieler Kunden sei groß, E-Fahrzeuge zu besitzen, sagte Blume. Und rund die Hälfte der Taycan-Kunden hätten zuvor noch keinen Porsche gefahren – das sei mehr als erwartet.
Auf das erfolgreiche rein elektrische Angebot von Wettbewerber Tesla angesprochen, verwies der Porsche-Chef auf die Historie der Volkswagen-Tochter. Er habe zwar „größten Respekt“ davor, was Tesla-Chef Elon Musk erreicht habe. Man dürfe aber nicht vergessen, dass das US-Unternehmen neu auf den Markt gekommen sei und sofort exklusiv auf Elektromobilität setzen konnte. Porsche dagegen habe als etablierter Verbrenner-Hersteller eine lange und überaus erfolgreiche Geschichte, eine gewachsene Unternehmenskultur und ein wertvolles Erbe mit weltweit vielen Fans.
Porsche habe sich bewusst entschieden, kein Datum für ein Verbrenner-Ende festzulegen, unterstrich Blume. Das werde von den Kunden und Gesetzgebern in verschiedenen Regionen der Welt bestimmt. Porsche habe eine klare Strategie in Richtung Elektromobilität, mache sich aber zusätzlich Gedanken darüber, wie die heutigen und in den nächsten Jahren produzierten Verbrenner potenziell „nahezu CO₂-neutral“ bewegt werden können. So könnten regenerative synthetische Kraftstoffe („E-Fuels“) die E-Mobilität sinnvoll ergänzen. Porsche sehe sich hier als Pionier und wolle helfen, diese Technologie marktreif zu machen.
Den Taycan gibt es mittlerweile nicht mehr nur als Limousine mit verschiedenen Motorisierungen und Reichweiten, sondern auch in zwei Kombi-Varianten. Als Nächstes soll 2023 die nächste Generation des Macan auf einer mit Audi entwickelten Elektroauto-Plattform starten. Flankierend wird allerdings vorerst das aktuelle Modell mit Verbrennungsmotoren weiter angeboten. Auf den Batterie-Macan würden weitere E-Modelle folgen, sagte Blume. Details dazu wollte er nicht verraten, versicherte aber, „dass sich alle Porsche-Fans sehr freuen können auf das, was wir noch im Köcher haben“.
Gunnar meint
Damit der zukünftigen elektrischen Modellpalette ist Porsche auf einem sehr guten Weg. Dauert nicht lange, maximal noch zwei Jahre, dann ist jeder zweite verkaufte Porsche ein BEV.
Ich hoffe nur inständig, dass die eFuel-Idee ein Rohrkrepierer wird.
Einen ineffizienteren Weg zur Energieverschwendung gibt es fast nicht.
Bernd meint
Porsche will die e-fuels für die Bestandsfahrzeuge Einsetzen. Oder willst du die Automobile Geschichte verschrotten?
Nachhaltigkeit auf höchsten Level
Gunnar meint
„Oder willst du die Automobile Geschichte verschrotten?“
Ehrliche Antwort? Aus Klimaschutzaspekten definitiv ja. Es ist nix daran nachhaltig, einen alten Verbrenner zu fahren und damit immer noch munter Öl und Benzin zu verbrennen.
NiLa meint
OK, und als nächstes reißen wir historische Gebäude ab, weil sie nie Passivhäuser werden?
Lächerlich.
Yogi meint
Alte Häuser sind kein billiges Minderheitenhobby
NiLa meint
Wenn es funktioniert, ist es keine Verschwendung.
Gunnar meint
eFuels sind pure Energieverschwendung. Da ist sogar Wasserstoffmobilität effizienter. Gesteh dir das bitte ein.
Roma meint
Punkt 1: Energie wird nur umgeformt
Punkt 2: eine gewisse Diversifikation kann auch Umwelttechnisch von Vorteil sein. Ist ähnlich wie bei der Ernährung, wo mehrfach belegt wurde, dass 100% vegan schlechter wäre als mit einem geringen Anteil Fleisch. Also rein für die Natur. Denn es können etwa Landstriche genutzt werden, die sonst für nichts geeignet wären.
Und eFuels werden ohnehin noch länger benötigt, Flugzeuge, schwere Einsatzgeräte, Notstromaggregate, Kleinmotoren wie in Motorsägen, Oldtimer usw.
Es lässt sich gut lagern und einfach transportieren.
Man muss nicht gleich immer alles verteufeln was aus der Reihe tanzt, denn in manchen Ecken macht das durchaus Sinn, in mehreren Hinsichten.
Und wir werden bestimmt nicht daran sterben, nur weil ein sehr geringer Anteil mit eFuels unterwegs ist – man muss sich das dann auch leisten können.
Yogi meint
@Roma
Wieso argumentieren sie bei einem ideologischen Oldtimerfreund mit realen e-fuel Bedürfnissen aus anderen Bereichen, die Jahrzehnte noch unterversorgt sind?
David meint
Porsche hat einen bemerkenswerten Erfolg mit dem Taycan gefeiert. Das darf aber nicht vergessen lassen, dass die Mehrzahl noch neue Porsche Verbrenner kauft. Davon lassen sich sicher sehr viele Kunden in das Elektrozeitalter überführen. Ich denke zum Beispiel, die Macan Kundschaft, die hat ja gar keinen Verbrennermotor, den man vermissen würde. Aber es wird ein Rest von Hardcore-Opas übrig bleiben, den man einfach die Droge wegnehmen muss. Über Fahrverbote.
NiLa meint
Vielleicht sollte man Ihnen einfach mal etwas wegnehmen. 🤷
Porsche schafft in Form von e-fuels eine Möglichkeit, dass diese „Hardcore-Opas“, die übrigens oft weit davon entfernt sind, Opas zu sein, das, was sie lieben klimaneutral auch in Zukunft zu nutzen.
Ob Ihnen das passt, interessiert niemanden. Alle Parteien inkl. der Grünen haben sich positiv zum Erhalt alter Fahrzeuge als technisches Kulturgut geäußert. Leute wie Sie sind da zum Glück nur eine unbedeutende, aber laute Minderheit.
Gunnar meint
Klimawandel? Klimaschutz?
Ist dir das egal?
NiLa meint
Nein, aber ich möchte auch nicht elektrisch fahren. Deshalb e-fuels würde ich e-fuels nutzen, auch wenn sie teurer als fossile Kraftstoffe sein werden.
Powerwall Thorsten meint
Wie tot das Verbrenner Pferd ist hat Herr Blume immerhin schon einmal erkannt – die Frage, die sich stellt:
Wie lange will Porsche es noch reiten?
K. Kirnt meint
Solange ‚der Kunde‘ es substantiell nachfragt.
Und dies wird noch lange der Fall sein.
MiguelS NL meint
Ich wettte mit Ihnen keine 5 Jahre mehr. Sehr wahrscheinlich in 3-4 Jahren keine Substantiële Nachfrage mehr.
K. Kirnt meint
OK – die Wette gilt.
Bin dafür weiterhin unter K. Kirnt erreichbar auch in 3-4-5 Jahren :)
DerOssi meint
Der war gut 👍🏻😅
Tommi meint
40 Prozent sind bereits elektrisch oder teilelektrisch. 60 Prozent sind reiner Verbrenner. Wie Tot soll das Pferd sein? Der Kunde kauft halt (leider) immer noch sehr viele Verbrenner, auch wenn wir Elektroautointeressierte es gerne anders sehen würden.
Jey Snipe meint
das Pferd ist nicht tot, stirbt aber schneller als gedacht. Das hat der Mann doch gut erkannt. Es kann gut sein, dass er selbst über die 80% 2030 im Jahr 2025 herzlich lachen wird. Wichtig ist nur, dass die Produktion dem Kundenwunsch überhaupt folgen kann. Und genau da habe ich so meine Zweifel…
Yogi meint
Welche Führungsetage hat sich für einen Fuhrpark so wie im Bild entschlossen….🚬
Gunnar meint
Hast du was gegen diese Farbgebung? Kannst du dir nicht vorstellen, dass Führungsetagen nicht nur aus alten weißen glatzköpfigen Männern in langweiligen Anzügen bestehen?
nilsbär meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Yogi meint
Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde bereits entfernt. Die Redaktion.
Mäx meint
Guter Kommentar.
Ich wollte erst noch einen Kommentar schreiben, dass endlich mal nicht das übliche grün/blau für Elektro oder das übliche weiß/grau genommen wurde.
Ist doch mal herrlich erfrischend anders.
Zumal die Farbe bei Porsche noch Historie hat (917 bei den 24h LeMans).
Dafür müsste man sich aber schon länger für Autos interessieren, was ich hier bei vielen Kommentatoren vermisse.
Der Diktator meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
E-Flieger meint
Na, ja, da hat wohl jemand „gephotoshopt“.
Der Asphalt hat die gleiche pinke Färbung wie die Autos.
Vermutlich waren die mal grau ;-)
Randy meint
Die Farbe nennt sich “ Frozen Berry“ und gibt es so zu Bestellen. Das Bild ist aus einer Serie des Foto Designers Tomek Makolski
W. Illik meint
„Führungsetage“? Ich sehe da eine Parkhausetage ;)
Broesel meint
@Yogi
vermutlich ist das Bild ein Werk von Tomas Makolski und hat daher mit der Realität nicht sehr viel zu tun. Siehe unten
it.motor1.com/news/552249/porsche-taycan-rosa-progetto-artistico/
Werner Mauss meint
@Yogi, die Chefetage von Playgirl💅
Yogi meint
Ja so oder schlimmer…
Flo meint
Auch der 911er wird als Verbrenner sterben, wenn die alten weißen bzw. glatzköpfigen Männer weg sind.
NiLa meint
Weil nur alte Männer sich für Verbrenner interessieren?
In meinem Freundeskreis sind leistungsstarke Verbrenner gefragt wie eh und je. Deutlich über 30 ist keiner davon, Glatze auch nicht und nichtmal ein männliches Geschlechtsorgan werden Sie bei jede*m finden. Dafür die unterschiedlichsten akademischen Grades, um etwaigen Unterstellungen vorzubeugen.
Gunnar meint
Und alle ignorant gegenüber dem menschengemachten Klimawandel. Bravo!
T. Werre meint
Ach, ich bin gerade am Cayman-Kauf und möchte eben bewusst noch einen Benziner, bevor 2024 die Reihe bei Porsche wohl ausläuft.
Was ich im Porsche-Zentrum mitbekomme, bin ich alles andere als allein auf ‚weitem Flur‘ mit meiner Entscheidung.
Gunnar meint
Und weil sie nicht allein sind mit ihrer Meinung, ist der Weg Richtung rein Battarieelektrische Antriebe bei Porsche der falsche Weg?
Ich gehe sehr stark davon aus, dass die Verkaufszahlen der BEV-718-Modelle deutlich höher sein werden als die der ICE-718-Modelle. Es ist nicht schlimm, wenn jemand wie sie dann halt keinen Porsche kauft, weil es ihn nicht mehr als Verbrenner gibt. Es gibt genügend andere Menschen, die sich einen BEV-Porsche sehnlichst wünschen. Siehe Taycan. 50% der Kunden kauften zum ersten mal einen Porsche. Und der Taycan hat locker den Panamera bei den Verkaufszahlen hinter sich gelassen.
T. Werre meint
Ich werde mir in der Tat dann künftig keinen 718 mehr kaufen. Ich gedenke, den voraussichtlich Ende 2022 gelieferten Benziner 20 Jahre zu behalten. Das reicht dann in meiner Lebenssituation zeitlich fürs Autofahrerdasein :)
R. Reifening meint
Bin übrigens auch am Überlegen den Cayman betreffend.
Werde allerdings noch abwarten 1-2 Jahre und dann entscheiden, ob ich einen Benziner oder den neuen Elektrischen nehme. Bis dahin werden mehr oder alle technischen Fakten zum Elektrischen vorliegen.
Gerry meint
…schon mal drüber nachgedacht wieviel schädliche Abgase der Verbrenner während seiner Lebenszeit raushaut ?
B. Triesek meint
Unter dem Gesichtspunkt dürften Sie auch nicht mehr in Urlaub fliegen, keine Kreuzfahrt mehr machen, kein Rindfleisch mehr genießen, den Kachelofen nicht mehr befeuern usw. usf.
Wer so leben möchte – gerne.
Broesel meint
@Gerry
…und was meinen sie, wie viele Leute dieser Denkansatz nicht die Bohne interessiert? Nahezu bei allen Sport-/Protzautomobilen spielte, spielt und wird auch in Zukunft so ein „Nachdenken“ keinerlei Rolle spielen.
Gerry meint
…ja habe wieder mal vergessen, dass viele einfach nicht nachdenken wollen oder können. 😄
Olli meint
Dann bitte auch auf das streamen verzichten und am besten das Internet völlig meiden. Die ganzen Server benötigen soviel Energie, da könnten ganze Städte davon elektrisch fahren.
Powerwall Thorsten meint
Klar, als darüber gesprochen wurde die Glühbirne zu verbieten gab es auch einige, die sich „noch schnell“ den Keller vollgekauft haben – Deutsche horten übrigens auch gerne Klopapier 🤣😂🤣
G. Weinman meint
Einen Benzinerporsche zu „horten“, ist weiß Gott keine falsche Idee :)
Peter meint
Ich fahre im Alltag seit 4 Jahren einen BMW i3 (schon mein zweiter, der erste war noch mit Range extender, weil ich mich an das Thema Elektro erstmal herantasten wollte). Für mich und meine Lebenssituation ist ein Elektroauto als Alltagsfahrzeug genau das richtige.
Was die linken Ideologen aber scheinbar nicht wahrhaben wollen ist, dass nicht jeder die gleichen Voraussetzungen mitbringt. Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse, daher sind „one size fits all“ Lösungen in den allermeisten Fällen eben nicht praktikabel. Das dann diese Ideologen anderen vorschreiben und verbieten wollen was sie zu tun und zu lassen haben (nicht nur zum Thema Klimaschutz) ist eine sehr bedenkliche Entwicklung der letzten Jahre.
Ich habe am Wochenende einen Taycan in Hamburg bei Porsche Rental geliehen, tolles Auto und für jemanden mit dem nötigen Kleingeld sicherlich auch als Alltagsfahrzeug interessant (mich hat der sehr schmale Einstieg gestört).
Es gibt aber auch viele Leute (mich eingeschlossen), die z. B. einen Oldtimer fahren, oder am Wochenende das Cabriolet aus der Garage holen, um nach St Peter Ording zu fahren und dabei den 6 Zylinder zu hören. Diese Fahrzeuge werden in der Regel kaum genutzt und erzeugen entsprechend wenig Emissionen.. Dieses nun alles über einen Kamm zu scheren und verbieten zu wollen, damit wir das Klima retten ist der blanke Hohn.
Starten wir lieber mit den low hanging fruits und Machen Politik die etwas bewirkt, anstatt uns über die paar „glatzköpfe in hohem Alter“ mit nem Porsche zu echauffieren.
Lebensmittel werden in Massen weggeworfen, unnötige Verpackungen werden verwendet, vorbestimmte Bauteillebenszeiten bei Elektrogeräten, Fleisch ist teilweise günstiger als Gemüse, etc. etc.
P. S. Ich bin Mitte 30, habe volles Haar und geniesse es meinen Oldtimer Porsche am Wochenende zu fahren. Einen neuen Verbrenner würde ich mir nur noch als „SpassFahrzeug“ kaufen… Viele die hier schreiben haben scheinbar nur Spass daran anderen vorschreiben zu wollen wie sie ihr Leben zu leben haben.
NiLa meint
Schon auf den Punkt gebracht.👍
Sonnentanker meint
Dass Porsche den Taycan so gut verkauft, liegt vielleicht auch daran, dass es aktuell sonst keinen vernünftigen Elektro-Kombi auf dem Markt gibt. Wer das nötige Kleingeld hat (und nicht übermässig viel Platz benötigt), ist hier gut bedient.
„Und rund die Hälfte der Taycan-Kunden hätten zuvor noch keinen Porsche gefahren – das sei mehr als erwartet.“
Gerry meint
Ein richtiger Schnellmerker der Herr Blume. 👍
Aber dauert schon noch bis es jeder gecheckt hat…