Der TÜV Rheinland hat im niederländisch-deutschen Innovationspark Avantis das eigenen Angaben nach europaweit modernste unabhängige Prüfzentrum für Antriebsbatterien von Elektrofahrzeugen eröffnet. Das Labor gehöre mit einer Fläche von rund 2200 Quadratmetern auch zu den größten seiner Art. Das Investitionsvolumen beträgt den Angaben nach über 24 Millionen Euro, im Vollbetrieb sollen 25 Mitarbeitende in der Einrichtung tätig sein.
In dem neuen Laborzentrum werden Fahrzeugbatterien bis zu einer Größe von 800 Kilogramm geprüft. „Die Dynamik im Bereich Elektromobilität ist extrem hoch. Hersteller drängen mit immer neuen Modellen auf den boomenden Markt. Unser Ziel ist es, mit der Arbeit an unserem neuen Standort in Heerlen-Aachen dazu beizutragen, Elektromobilität sicher zu gestalten und gleichzeitig Innovationen zu begleiten“, sagte Michael Fübi als Vorstandsvorsitzender der TÜV Rheinland AG anlässlich der Eröffnung.
Der Schwerpunkt der Tätigkeit in dem Kompetenzzentrum liegt laut dem TÜV Rheinland auf regulatorischen und herstellerspezifischen Prüfungen von Antriebsbatterien für Batterie-Fahrzeuge. Der neue Standort sei in das Netzwerk von TÜV Rheinland mit Prüfzentren rund um den Globus eingebunden. So könne das Team in Aachen für die Branche gleich zum Start die gesamte Wertschöpfungskette rund um Traktionsbatterien von Fahrzeugen abdecken – von Unterstützung bei der Entwicklung über Tests bis zur Typprüfung.
Betrieben wird das neue Batterieprüflabor von der TÜV Rheinland Automotive Component Testing GmbH, einer Kooperation mit dem Gewerbeflächendienstleister ConAC aus Aachen. „Die Innovationskraft im Bereich der Elektrofahrzeugbatterien ist so hoch wie nie zuvor – dementsprechend wichtig sind unabhängige Prüfkapazitäten“, sagte Professor Achim Kampker, Leiter des Lehrstuhls „Production Engineering of E-Mobility Components“ der RWTH Aachen, bei der Inbetriebnahme des Labors.
„Haltbarkeit und Kosten, Materialeinsatz und Leistungsfähigkeit, Reichweite und Recycling-Fähigkeit: Das sind zentrale Aspekte der Batterieentwicklung. Die Prüfleistungen des neuen Testzentrums tragen zu einer höheren Verlässlichkeit der Technologien bei, aber auch zu marktfähigen Innovationen“, so Kampker.
Ziel der Tätigkeit in dem neuen Laborzentrum sei es, alle gängigen und im Markt geforderten Sicherheitsstandards vollständig abprüfen zu können, so der TÜV Rheinland. Im Fokus stehe dabei zunächst zum Start der stark wachsende Prüfmarkt für Traktionsbatterien von Fahrzeugen. Perspektivisch solle das Testangebot auf andere Speicheranwendungen ausgeweitet werden.