Hyundai hat weitere Details zum kürzlich enthüllten Ioniq 6 bekannt gegeben. Das jüngste Modell der Elektroauto-Submarke Ioniq basiert wie der zuvor gestartete Crossover Ioniq 5 auf der “Electric Global Modular Platform“ (E-GMP). Die Sportlimousine wird laut den Südkoreanern eine elektrische Reichweite von über 610 Kilometern erreichen und besonders schnell laden. Zudem verfüge das Modell über das bisher aerodynamischste Design der Marke und eine Reihe neuer Funktionen.
Der Ioniq 6 ist 4855 Millimeter lang, 1880 Millimeter breit und 1495 Millimeter hoch. Der Radstand von 2995 Millimetern erlaubt einen großzügigen Innenraum, den Hyundai „als komfortablen und persönlichen Rückzugsort“ bewirbt. Dazu trügen unter anderem bequeme Sitze mit Relax-Funktion (optional) in der ersten Reihe bei. Darüber hinaus seien alle Sitze speziell für vollelektrische Fahrzeuge entwickelt und etwa 30 Prozent schmaler als in herkömmlichen Modellen, was den Passagieren mehr Platz biete. Vier USB-Anschlüsse des Typs C und ein USB-Anschluss des Typs A helfen bei der Stromversorgung zusätzlicher Geräte der Passagiere.
Mit dem „EV Performance Tune-up System“ kann der Fahrer Lenkkraft, Motorleistung, Empfindlichkeit des Gaspedals und einen manuell zuschaltbaren Allradantrieb nach seinen Wünschen konfigurieren und mit verschiedenen Kombinationen auf sich abstimmen. Zudem verfügt der Ioniq 6 mit dem „e-Active Sound Design“ über einen „optimalen, raumschiffähnlichen Klang im Innenraum, der sich je nach Fahrzustand ändert“, heißt es.
Der modulare Armaturenträger integriert neben dem 12-Zoll-Infotainment-Display ein ebenso großes digitales Cockpit. Das Infotainmentsystem bietet eine Echtzeit-Kartendarstellung des Fahrradius auf Basis des aktuellen Ladezustands. Die „Connected-Car“-Services des Systems helfen bei der Suche und Planung der besten Route, beispielsweise um eine Ladestation auf dem Weg zu erreichen. Zudem können per „Over-the-Air“-Update über das Netz das Infotainmentsystem und Kartenmaterial aktualisiert werden. Smartphones können über Apple CarPlay und Android Auto eingebunden werden. Der Hyundai Ioniq 6 erlaubt eine Bluetooth-Mehrfachverbindung, sodass zwei Geräte gleichzeitig gekoppelt werden können. „Die acht Lautsprecher des Premium-Soundsystems von Bose, einschließlich eines Subwoofers, sind so im gesamten Fahrzeug platziert, dass sie für ein hochwertiges Musikerlebnis sorgen“, so Hyundai.
Mehrere Motor- und Batteriepakete
Der Kunde kann beim Ioniq 6 zwischen mehreren Motor- und Batteriepaketen wählen. Die 77,4-kWh-Batterie mit großer Reichweite steht mit einem Elektromotor und Heckantrieb oder mit zwei Elektromotoren und Allradantrieb zur Verfügung. Das Topmodell bietet eine Systemleistung von 239 kW/325 PS und 605 Nm Drehmoment, damit soll der Sprint von 0 auf 100 km/h in 5,1 Sekunden gelingen. In Kombination mit der 53-kWh-Standardbatterie, 18-Zoll-Rädern und Heckantrieb soll der Verbrauch des Ioniq 6 gemäß WLTP-Norm bei unter 14 kWh/100 km liegen. Das mache das Elektroauto zu einem der energieeffizientesten Fahrzeuge auf dem Markt, erklärt Hyundai.
Die Batterie des Ioniq 6 soll sich mit seiner 800-Volt-Technik an 350-kW-Ladesäulen in 18 Minuten von 10 Prozent auf 80 Prozent laden lassen. Wie der Ioniq 5 verfügt auch der Ioniq 6 über die „Vehicle-to-Load“-Funktion (V2L), mit der sich beliebige elektrische Geräte aufladen lassen – etwa bei Stromausfällen oder beim Camping. Dafür stehen zwei Steckdosen zur Verfügung: Eine außen am Fahrzeug in der Ladeklappe und eine im Interieur unterhalb der Rückbank, um Notebooks, Handys und andere Geräte aufzuladen.
Moderne Fahrerassistenzsysteme
Bei den Fahrerassistenzsystemen wirbt der Hersteller unter anderem mit dem „Autobahnassistent 2.0“, mit dem man auf der Autobahn einen bestimmten Abstand und eine bestimmte Geschwindigkeit zum vorausfahrenden Fahrzeug einhalten und den Ioniq 6 in der Spur halten kann, das soll auch auf kurvigen Strecken möglich sein. Gerät das Fahrzeug zu dicht an eine Fahrbahnseite, bringt es das System durch eine Lenkkorrektur zurück in die richtige Spur. Es erkennt zudem an bestimmten Parametern automatisch, ob sich der Ioniq 6 auf einer Autobahn befindet und aktiviert sich entsprechend. Bei Setzen des Blinkers leitet der Autobahnassistent 2.0 automatisch den vom Fahrer beabsichtigten Spurwechsel ein.
Die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage analysiert das Fahrverhalten des Fahrers und nutzt den erlernten Fahrstil bei der automatischen Abstands- und Temporegelung. Der autonome Notbremsassistent mit Fußgänger- und Radfahrererkennung erkennt Objekte vor dem Ioniq 6 und reduziert die Kollisionsgefahr durch eine automatische Notbremsung. Besteht ein Risiko für eine Kollision, gibt das System zunächst eine Warnung aus. Reagiert der Fahrer nicht oder unzureichend, kann es eine Notbremsung durchführen.
Zu den weiteren Funktionen des teilautonomen Fahrens gehören eine intelligente Verkehrszeichenerkennung, die die Fahrzeuggeschwindigkeit an die Geschwindigkeitsbegrenzung anpasst, und ein Fernlichtassistent, der nachts das Fernlicht ein- und ausschalten kann, wenn sich ein Fahrzeug auf der Gegenfahrbahn nähert. Darüber hinaus bietet der Ioniq 6 mehrere Funktionen, die die Aufmerksamkeit des Fahrers betreffen: Der Aufmerksamkeitsassistent erkennt Ermüdungsanzeichen des Fahrers und erinnert an eine Pause. Der Anfahrhinweis warnt den Fahrer, wenn das vor ihm stehende Fahrzeug losfährt, und er beispielsweise an einer Ampel nach dem Wechsel auf Grün nicht reagiert. Fondpassagiere schützt der Ausstiegsassistent, indem er Alarm schlägt, wenn ein Insasse auf der Rückbank seine Tür öffnen möchte, obwohl sich von hinten ein Fahrzeug nährt.
Der Aktive Totwinkelassistent bremst bei Kollisionsgefahr durch Spurwechsel selektiv einzelne Räder, um den Ioniq 6 wieder in die ursprüngliche Spur zurückzuführen. Beim Ausparken bremst er ab, wenn der Fahrer sich von hinten nähernde Fahrzeuge übersieht. Bei Aktivierung des Blinkers zeigt das Fahrerdisplay des Totwinkelassistenten mit Monitoranzeige das Bild des toten Winkels an.
Eine Reihe von Komfortfunktionen erleichtern das Ein- und Ausparken. Dazu zählt der Parkassistent mit Fernbedienung. Der „Surround View Monitor“ zeigt einen Blick aus der Vogelperspektive auf die Umgebung des Fahrzeuges oder aus weiteren vom Benutzer auswählbaren Ansichten. Die Einparkhilfe mit Notbremsassistent soll Kollisionen mit Fußgängern und Gegenständen in der Umgebung des Fahrzeuges beim Einparken oder Ausparken vermeiden. Bei Kollisionsgefahr betätigt sie die Bremsen. Der Querverkehrswarner hinten mit Notbremsfunktion greift ein, wenn beim Zurücksetzen aus einer Garageneinfahrt oder Parklücke von der Seite kommende Fahrzeuge auf Kollisionskurs unterwegs sind. Dann ertönt ein Alarm und der Hyundai Ioniq 6 bremst selbsttätig ab, um einen Zusammenstoß zu vermeiden.
Was der Ioniq 6 kostet, verrät Hyundai noch nicht. Kaufinteressenten können eine Angebotsanfrage abgeben und erhalten dann zu gegebener Zeit von Hyundai-Vertragshändlern ein unverbindliches Angebot.
stefan meint
Wenn ich die Beschreibung lese, sehne ich mich nach einem einfachen Auto – so etwas, wo man einsteigt und zum Einkaufen, zur Arbeit oder zu Freunden fährt. Scheibenwischer, Licht, Radio, Heizung (warm-kalt, oben-mitte-unten). Gab’s mal und hieß z.B. Volkswagen. — Satire Ende —
Aber im Ernst, sind die Margen im Elitesegment wirklich so hoch, dass jeder Hersteller ins Hochpreissegment geht? In ein bis zwei Jahren brauchen wir E-Autos für die breite Masse, die nicht jeden Tag 600 km fährt und nicht mehr so viel Geld hat wie heute.
Der Ur-Ioniq hat aus meiner Sicht noch keinen vergleichbaren Nachfolger. Vielleicht sollte bei der Fahrzeugentwicklung wieder etwas mehr auf Evolution (Verbesserungen im Detail) statt auf Revolution (neue Fehler) gesetzt werden.
FahrradSchieber meint
Ein so schönes Fließheck und trotzdem ein so kleiner Kofferraumdeckel.
Damit sinkt für mich persönlich der Nutzwert leider deutlich.
Aber schön ist die Möglichkeit (Bild 2), das Auto über den Laptop zu laden ;-)
Schlumpf7 meint
Der 911er hat so ein ähnliches Heck, um Abtrieb zu erzeugen, beim Ioniq 6
ist das so notwendig wie ein Kühlschrank in der Arktis. Totale Fehlkonstruktion.
Die Möglichkeit, das Auto über den Laptop zu laden spricht doch für die
Effizienz des Fahrzeugs. 😁
Franz Bauer meint
Mal sehen wie das Fahrzeug im Vergleich zum BMW I4 abschneidet. Also gerade im Bereich maximale Reisegeschwindigkeit. Der könnte sogar dem Tesla Model 3 LR gefährlich werden, bzw. auf 1000km unterbieten.
Evtl. ein Ioniq der dem Namen wieder eher gerecht wird.
Holger meint
… BMW i$ hat NCAP nur 4* (vier Sterne) bekommen!
U.a.
– nicht so guter Knieschutz,
– kein Airbag zw. Fahrer und Beifahrer (Mieterschutz bei Seitenaufprall)
– nicht so guter Spurhalteassistent
– Fahrradfahrer/Fußgänger-Schutz auch nicht so dolle
Da bleibe ich gern bei meinem IONIQ5 und denke der Ioniq6 wird ähnlich (mit weniger Nutzraum)
Petzi meint
Schön, dass auch die kleine Batterie angeboten wird.
Mit einem Verbrauch nahe dem des alten Ioniq ergibt das eine Reichweite von über 400km. Das würde mir völlig ausreichen.
Vielleicht wird damit auch der Preis akzeptabel.
elbflorenz meint
Kommt halt darauf an, was man als akzeptabel bezeichnet. Preislich wird sich dieser Hyundai wahrscheinlich, sehr wahrscheinlich sogar, am Tesla M3 orientieren. Also knapp unter 50k für den Einstieg mit rund 400 km WLTP … ich tippe Mal in D auf die bekannten 47.500 … wegen der Förderung …
Andi EE meint
Und nix mehr verdienen? Schon wieder ein neues Modell, woher soll da die Marge kommen, wenn man ständig die Produktion anpassen und ja die Entwicklungskosten auch begleichen muss. Aber wahrscheinlich wächst der Schuldenberg, wie bei allen OEMs, stark an. Das ist echt verrückt was die da veranstalten. Investieren oder sterben, aber wie sich diese vielen Modelle in der kurzen Zeit rechnen sollen, ist mir ein Rätsel. Mit den Absatzzahlen holen sie es auf jeden Fall nicht raus, das kann niemand behaupten. :D
Vor allem jetzt wahrscheinlich global die Zinsen steigen, gibt es da ordentlich Belastungen.
hu.ms meint
Das ist doch den käufern völlig egal. Hauptsache ihre ansprüche werden erfüllt. Diese sind bekanntlich bei jedem anders und deshalb haben hersteller mit vielen modellen da vorteile.
Die zeiten wo man mangels ernsthafter konkurrenz mit einem modell gut verkaufen konnte gehen rapide dem ende entgegen.
Tesla hat in D im juni keine 3.000 autos verkauft. Der VW-Konzern 7.400.
Andi EE meint
@hu.ms
Aber nicht weil man Model 3 und Y nicht hätte verkaufen könnte, wenn nix im Lockdown in Shanghai produziert wurde, kann man auch nix ausliefern. 😉
Und klar ist es den Kunden egal, ob der Hersteller Miese mit der E-Mobilität schreibt, aber nach dem Schema werden deine Lieblinge nicht überleben.
Randy meint
Hätte hätte Fahrradkette. Die Gründe sind doch dem Kunden egal, wenn nichts produziert wird kann er das Auto nicht kaufen und geht eben zum Hersteller der liefern kann, ganz einfach.
hu.ms meint
@Andi:
das mit der möglicherweise fehlenden lieferfähigkeit (aus welchen gründen auch immer) gilt auch für alle anderen BEV-hersteller.
Allein VW hat MEB-produktionskapazitäten von rd. 30.000 monatlich und bestellungen für 14 monate.
alupo meint
@ hu.ms:
Tesla soll weltweit im Juni über 150.000 BEV verkauft verkauft haben und ist seit vielen Jahren produktionslimitiert. Ich dachte, das hätte inzwischen jeder begriffen, oder doch noch nicht?
Was Tesla daher in einem Monat in Deutschland absetzt ist daher absolut ohne Belang für eine Trendextrapolation. Mal sehen ib es jetzt begriffen ist?
AP meint
Gut finde ich die eigene Bedienung der Klima-Anlage und nicht gezwungen unter den Menü im Display (so wie VW ID´s). So kann man weniger ablenken.
Wie groß soll der Kofferraum werden und ob die Heckklappe samt Heckscheibe geöffnet werden?
Mäx meint
Wenn man sich die Spalten in der Karosserie anguckt, vermute ich, dass die Heckscheibe starr ist.
Hinten im Fond scheint man sehr viel Platz zu haben, was vermutlich auf Kosten des Kofferraums geht. Neben der allgemeinen Formgebung mit stark abfallender Heckpartie.
hu.ms meint
Noch keinen ID gefahen !
Mit einer taste unter dem display hat man die klimatisierungseinstellungen.
DerÄlbler meint
Manche haben echt keine Ahnung vom ID und plappern allen Unsinn nach. Ich fahre ja ID.3 und Golf 8, deren Bedienkonzepte fast identisch sind. Klimataste unter dem Display ist genial, Menü im Sichtfeld. Toll auch die Max. Taste links neben dem Lenkrad, die drücke ich bei Bedarf schon beim Einsteigen, klasse! Klima habe ich sowieso immer auf Automatik, da musst nichts machen. Einsteigen und losfahren, ganz easy.
Die Bedienung im Ioniq finde ich nicht optimal, zu tief platziert.
Volkmar meint
Leider nein, ist so wie beim M3 nur eine kleine Klappe und für mich dadurch leider auch Ausgeschieden. Schade ansonsten hätte er mich angesprochen. 🥲
Djebasch meint
Komfort und Schmalere Sitze diese Verbindung soll mir mal jemand erklären…
Andy meint
Mit schmal ist wahrscheinlich dünner (Eco- Team?) gemeint. Dadurch gewinnt man mehr Beinfreiheit und somit Komfort.
Petzi meint
Mir scheint eher die Mittelkonsole schmäler und dafür die Sitze etwas breiter.
Peer meint
Sehr schönes Fahrzeug geworden. Freue mich auch das es jetzt nach und nach mehr Limousinen gibt.
Technik liest sich gut. Mal schauen was in der Realität bei raus kommt. Es wird langsam.