Bosch-Geschäftsführer Markus Heyn hält eine allzu einseitige Ausrichtung der Autoindustrie auf die Batterie-E-Mobilität für riskant. „Wir sehen ja gerade, welche Folgen der Gasmangel für Deutschland und Europa hat, weil wir zu wenig Alternativen vorbereitet haben“, sagte Heyn der Stuttgarter Zeitung.
„In der Autoindustrie sollten wir uns aus diesem Anlass fragen, was wir tun können, sollte es einmal zu wenig Batteriezellen geben.“ In diesem Fall wünsche sich „sicher jeder eine Alternative zum Batterieantrieb. Diese wird es aber nur geben, wenn wir sie rechtzeitig vorbereitet haben“, so Heyn.
Zu diesen Alternativen zählt der Bosch-Chef die Brennstoffzelle, die mithilfe von Wasserstoff an Bord entsprechender Fahrzeuge Strom erzeugt, der den Elektromotor antreibt. Die entstehende Infrastruktur für Langstrecken-Lkw sei sehr gut als „Rückgrat für die Versorgung von Pkw geeignet“, sagte Heyn. Auch die Infrastruktur beim Diesel sei zunächst nur für Lkw gebaut und später um Zapfsäulen für Pkw erweitert worden.
Mit eigenen Batteriezellen dabei helfen, den Mangel an Akkus zu lindern, will Bosch nicht. Das hat der Konzern 2018 erklärt und hält daran fest. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass eine groß angelegte Akkuproduktion zu kostspielig und risikobehaftet sei.
Bosch hat kürzlich zwei Transporter mit wasserstoffbetriebener Brennstoffzellen-Technik vorgestellt und den Testbetrieb auf der Straße gestartet. Partner im Projekt ist die Abt eLine GmbH, die zusammen mit Bosch Engineering den Umbau der Fahrzeuge konzipiert und durchgeführt hat. „Die Brennstoffzelle ermöglicht große Reichweiten und kurze Tankzeiten, was lange Fahrten wirtschaftlicher macht“, sagt Heyn. „Mit den beiden Brennstoffzellen-Transportern erweitern wir unser Systemverständnis und zeigen, dass die Brennstoffzelle auch bei leichten Nutzfahrzeugen eine passende Antriebslösung sein kann.“
Erste Bosch-Komponenten für Brennstoffzellen sind bereits in Serie. Im elektrifizierten Schwerlastverkehr auf der Langstrecke sind Wasserstoff und Brennstoffzelle auf jeden Fall eine Option, ist der Konzern überzeugt. Über leichte Nutzfahrzeuge könnte die Brennstoffzelle dann ihren Weg auch in den Pkw finden. Es werde zudem Verbrennungsmotoren geben, die mit Wasserstoff betrieben werden – zum Beispiel bei schweren Maschinen, die viel Leistung brauchen und langsam fahren, so Bosch.
Celsi meint
Breaking News! Der E-Antrieb ist nicht nur nicht alternativlos, sondern sogar die Alternativen werden zwingend notwendig. Wer hätte das gedacht.
Welche bahnbrechende Erkenntnis kommt als nächstes? Schweine können nicht fliegen, egal wie sehr man es ihnen auch wünscht.
Schwere Zeiten für die Optiker stehen bevor. Nicht nur wegen der horrenden Energiepreise, sondern immer meht Leute werden ihre Ideologie-Brillen zurückgeben wollen/müssen. Schlimm.
Michael meint
Was für ein platter Lobbyismus. Bosch hat vor 2 Jahren entschieden, nicht in die Batterieproduktion einzusteigen. Dann muss natürlich die andere Technologie die bessere sein (weil man leider nicht am Markt für Batterien teilnimmt)
Wenn Brennstoffzellen für PKW preislich akzeptabel geworden sind, ist schon die übernächste Akkugeneration in den BEV. (kleiner, leichter, billiger, ohne litium)
Und der Nachteil, dass ich kein Wasserstoff zuhause tanken kann ist Bosch ja auch egal..
Kona64 meint
Bosch tanzt auf allen Hochzeiten. Bei H2 lässt sich für Bosch sicher mehr verdienen, weil es die deutlich komplexere Technik ist. Wo aber in ein paar Jahren der grüne Wasserstoff herkommen soll, die Tankstellen und die H2 Transporter steht in den Sternen. Die günstigere Technik wird sich durchsetzen und das ist sehr wahrscheinlich nicht H2. H2 wird heute zu 97% aus Erdgas gewonnen, was ja heute ein knappes Gut ist.
Mark Müller meint
Ich habe – und hatte schon lange – hohen Respekt vor Bosch. Die wissen, was sie können, und das tun sie dann exzellent.
Einziger Fehler: Man kann leider nicht in Bosch investieren.
Thomas meint
Naja, geht so. Googlen sie mal „Bosch Solar“ ;-)
bs meint
Tatsächlich, der Dieselgate wurde auch von Bosch entwickelt und es hat etwas gedauert bevor das aufgeflogen ist.
Ben meint
Letzte Woche erst die Meldung das Bosch und Daimler Brennstoffzellen Transporter testen und heute diese Meldung von Bosch, ein Schelm wer böses denkt XD
Djebasch meint
Blöd nur das die Chinesen in Form von GAC im Dezember Hyper Charging PKW auf den Markt bringen…550KW Laden max 220 KW Durchschnitt…
mit 60KW im kleinen SUV in China bereits für 14000€
1600 Ladezyklen mit 1 Million Kilometer Garantie auf den Akku…
MAik Müller meint
@Djebasch wo muss ich unterschreiben für meine Bestellung?
elbflorenz meint
In Guangzhou.
Oder einer anderen chinesischen Stadt.
Blauhassinger meint
Witzig,
gerade in einem anderen Forum gefunden: „bosch-moves-to-support-the-industrys-transition-to-electric-vehicles“
Andere Märkte, andere Sitten …
Jakob Sperling meint
Witzig ist das nur, wenn man es nicht versteht.
Ein FCEV ist genauso elektrisch wie ein BEV.
Batterie und H2-System speichern die Energie chemisch und wandeln sie über galvanische Zellen in Strom um.
Einziger Unterschied: bei der Brennstoffzelle wird das energiespeichernde Medium separat gelagert.
Bilal meint
Schon interessant die Kommenatre hier.
Die Lithiumpreise gehen durch die Decke und ein Ende ist nicht in Sicht.
Ist euch klar, dass wir im Westen die Rohstoffe für diese Technologien haben? Wollen wir uns nun abhängig von China machen?
Ich fahre gerne E-Bike ist eh viel effizienter. Ich finde es sinnvoll, dass Bosch sich weiterhin andere Technologien anschaut. Wir sind weiter davon entfernt, dass Elektroautos gut skalieren.
Es ist nicht nur eine technische, sondern auch eine geopolitische Abwägung.
Shullbit meint
Gähn…, die Alternative zeichnet sich doch bereits deutlich ab: Natrium. Die 2. Generation an Natriumzellen ab 2025/26 wird eine Energiedichet wie LFP heute bieten und für mindestens 80% aller Fahrzeuge ausreichend sein. Und neun, Natrium wird uns nie ausgehen und das haben wir auch im Westen genug.
Shullbit meint
Und die 1. Generation an Natriumzellen reicht schon für den stationären Einsatz (PV-Hausspeicher wie Teslas Powerwalls und Megapacks), weil da die gravimetrische Energiedichte irrelevant ist. Insofern werden Kapazitäten aus der Fertigung stationärer Akkus für die Verwendung in Fahrzeugen frei.
Aber ja: der Lithiumbedarf wird die nächsten Jahre wohl das Angebot übersteigen und der Preis erst mal hoch bleiben. Dann ist das gelöst.
Und in 2-3 Jahren bekommen wir auch keine Wasserstoffstrategie ausgerollt. Es bleibt das Problem, das absolut niemand sagen konkret kann, wo die irrsinigen Mengen an grünem Wasserstoff oder eFuels denn zukünftig herkommen sollen. Absolut sicher ist, dass wir die in Deutschland in den nächsten 20 Jahren nicht produziert bekommen. Wir haben ja schon Probleme, Gas- und Kohlekraftwerke zu substituieren und dann noch en den durch Elektromobilität und Wärmepumpen steigenden Bedarf an regenerativem Strom zu decken.
elbflorenz meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
libertador meint
China kontrolliert nicht die globale Lithiumproduktion, sondern ist alleine in der Fertigung von Zellen dominant.
Nichts an der Technologie bedingt Abhängigkeit.
Kona64 meint
Lithium gibt es doch auch im Westen. Selbst in Deutschland plant man die Produktion.
alupo meint
„Begründet wurde die Entscheidung damit, dass eine groß angelegte Akkuproduktion zu kostspielig und risikobehaftet sei.“
In einen exponentiell lange Jahre wachsenden Markt nicht einzusteigen ist ok, wenn man keine hohen Renditen möchte oder man sich das Geschäft nicht zutraut. Letzteres kann ich durchaus verstehen.
Aber dann machen andere das und werden nach derem Hochlauf exorbitante Gewinne (jetzt sicherlich noch nicht) einfahren.
Ich denke, Bosch hat einfach Angst vor der Wut ihrer Eigentümer in einigen Jahren und will somit das beste aus der energieverschwendenden Brennstoffzellentechnologie machen. Zumindest solange das mit Worten noch geht.
Mehr können sie jetzt nicht mehr tun (als Angst zu schüren). Im Zweifelsfall werden vor allem die Chinesen weiterhin mit großer Freude diese Lücke füllen. Oder die Autobauer selbst. Letzteres finde ich noch viel besser. Ich bin ein Fan der Rückwärtsintegration. Wenn es sein muss auch bis in die Chemiebranche (die eigene Kathodenmaterialfabrik des langjährigen BEV Marktführers wird gerade in Austin Texas in einem Affentempo gebaut) hinein.
Envision meint
Naja, Problem sehe ich eher auf Rohstoffseite, z.B in Lithium Versorgung eines exponentiellen Markt, großen Anteil Lithium über Verdunstungsbecken in suedamerikanischen Wuesten mit jetzt schon problematisch fallenden Grundwasser Spiegel zu fördern klingt halt nicht wirklich zukunftsfähig.
BEV meint
äh wieso immer nur Probleme sehen? Und nicht Lösungen schaffen? Es gibt doch bereits Projekte bei denen die Lithiumgewinnung deutlich „sauberer“ stattfinden wird. Abgesehen davon gibt es auch bereits neue Ansätze für Zellchemie, die auf andere noch besser verfügbare Rohstoffe zurückgreifen.
Aber klar man kann natürlich weiterhin Öl aus den Böden pumpen und um die Weltmeere schippern, das ist ja sehr nachhaltig und gar nicht Umweltschädlich.
Envision meint
Alles eine Mengen Zeit Aufwand Frage, wenn wir z.B. in zwei Jahren 50% unseres Gas Bedarf aus Power to Gas decken können auch gut, wird aber nie so kommen, ist halt alles kein Fingerschnippen, nur weil’s sowas schon im Testbetrieb gibt.
Andi EE meint
Echt, das bisschen Grundwasserverschutzung (häufig sowieso keine, weil dort salzhaltiges Wasser ist) im Vergleich zu der gewaltigen CO2-Problematik und auch der Luftverschutzung durch die Verbrennung, Erdölkatatstrophen sei es bei leckenden Pipelines, Tankerunglück … .
Die Leute (du) verstehen nicht mal im Ansatz, wie problematisch der Status quo ist. Wir müssen quasi die ganze Energie umstellen, weil uns sonst die Lebensgrundlage durch die Treibhausgase entzogen wird!!! und dann beschwert ihr euch über diese lokale Belastung. Manchmal denkt man, man ist im falschen Film.
Envision meint
Geht doch gar nicht um die Verschmutzung, sondern das es A: – dann dort gar kein Wasser mehr für Bevölkerung gibt und B: es dann auch keine Lithium Förderung – von notwendiger Steigerung ganz zu schweigen – mehr gibt.
Ich bin in Lithium Aktien drin und weiß das ein Drama ist und der Nachfragezuwachs aktuell die Förderplanung deutlich übersteigt und es mit Wasserproblematik sogar noch ganz schlimm werden kann, je mehr Verdunstungsbecken ich im golden Lithium Dreieck baue, desto mehr verschärfe ich den Mangel.
Mäx meint
Bosch hat grundsätzlich Erfahrung auf dem Feld der Brennstoffzelle gesammelt.
Zellforschung ist sehr risikobehaftet. Zu spät eingestiegen und du bist immer hinten dran.
Zellproduktion ist ebenso risikobehaftet: Produktionsmaschinen für die eine Chemie sind für die neue bessere Chemie nicht mehr zu gebrauchen; die alte Chemie will aber keiner mehr.
Brennstoffzelle ist grundsätzlich auch ein riesiger Markt. Einfach mal ein bisschen weiter denken, Sektorkopplung. Demnächst muss jedes Haus mit Wärme versorgt werden, am besten CO2 „frei“, mindestens jedoch CO2 neutral -> Wasserstoff ist hier sehr entscheidend.
Industrie: Wasserstoff der aktuell nicht CO2 „frei“ erzeugt wird muss ersetzt werden.
Energie: Am Ende wird auch ein Teil der Energie in H2 gespeichert werden.
Verkehr: Ozean-Schifffahrt, Langstreckenflugzeuge und bestimmt noch ein paar andere Anwendungsfälle werden auf absehbare Zeit und eventuell gar nicht mit Batterien möglich sein.
Schlussendlich also ein Riesenmarkt für Bosch den man erschließen kann, wo man bereits Erfahrung hat und vermutlich nicht immer einen Schritt hinter der Konkurrenz sein wird.
LOL meint
Und deswegen muss man die Batterien schlecht reden? Klar man will das eigene Geschäft stärken und das der anderen schä digen
Mäx meint
Ich bin nur auf alupos Kommentar eingegangen.
Die Aussagen bezüglich PKW sehe ich ebenfalls als falsch an.
NFZ bin ich mir noch nicht sicher.
Der Anwendungsfall in unserer Firma lässt mich zweifeln, dass das mit Batterien zu erfüllen ist.
Entweder müssen wir für BEVs unsere Arbeitsweise ändern, was mehr Geld kostet.
Oder man wird ein Wasserstofffahrzeug kaufen, was ebenfalls mehr Geld kostet.
Bleibt nur die Abwägung wo es mehr Geld kostet und ob es noch andere Möglichkeiten gibt.
LOL meint
In paar Jahren sieht das ganze schon anders aus .. aber ja, man kann nur das kaufen was es heute gibt
Swissli meint
Herr Heyn spricht aber über Brennstoffzellen in LKW (durchaus mögliche Option), leichte Nutzfahrzeuge (bereits an Battterie verloren) und PKW (Träumerei).
H2 gebe ich durchaus eine Chance, wenn geografisch und zeitnah verbraucht wird, also hauptsächlich für Industrie. In letzter Zeit liest man doch von einigen Effizienz Fortschritten bei der Elektrolyse, sodass bei direktem Verbrauch (Verbrennung) die Wirtschaftlichkeit etwas besser wird.
Aber eben, im Verkehr wo Bosch tätig ist, sieht es (weiterhin) eher schlecht aus.
Mäx meint
Im Energie und Wärme Sektor siehst du keine Chancen für H2?
Das ist aber arg kurz gedacht würde ich sagen.
Und genau da ist Bosch aktuell auch tätig.
„Mobility Solutions“ ist zwar Boschs größte Sparte, umfasst aber ja auch Dinge, die beim BEV ebenfalls benötigt werden (Chassis Systeme, Lenkung, Leistungselektronik etc.).
Shullbit meint
«Produktionsmaschinen für die eine Chemie sind für die neue bessere Chemie nicht mehr zu gebrauchen; »
CATL sagt, dass sie Natriumzellen auf den Produktionslinien für LFP-Zellen herstellen können. Ich kann das nicht überprüfen, aber CATL ist bislang nicht für Dummschwätzerei bekannt und nicht zufällig größter Batterieproduzent der Welt.
Djebasch meint
Also Panasonic hat letztes Jahr nur mit Tesla 1 Mrd Umsatz generiert….läuft total schlecht also….
CK meint
Keine Ahnung, warum Bosch nicht in die Akkuproduktuion einstigt, aber Angst vor den Eigentümern ist es sicher nicht. Bosch ist eine GmbH und gehört einer gemeinnützigen Stiftung.
Thomas meint
Was für eine unsinnige Argumentation. Eine unsinnige Technik wird nicht sinnvoller nur weil es momentan eine Konzentration der Lieferquellen gibt. Wir fangen ja jetzt auch nicht an Dampfautos zu bauen.
Bosch will also lieber 5 Mrd. in eine unterlegene Technik investieren als 5 Mrd. in eine Akku-Fertigung? Was ist das bitte für eine Unternehmensleitung?
Franz Mueller meint
Wasserstoff ist reines Bezuschussungsgeschäft. Durch die niedrige Effizienz nie rentabel (vor allem nicht im Verbrennungsmotor, aber auch nicht in der Brennstoffzelle). Funktioniert nur, wenn ein anderer die Rechnung zahlt – und die anderen sind in der Zukunft dann natürlich die effizienten BEV Fahrer, die Abgaben auf ihre ansonsten günstige Mobilität zahlen müssen.
Flo meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
David meint
Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde bereits entfernt. Die Redaktion.
Rüdiger meint
Wasserstoff geht in immer leichtere Nutzfahrzeuge. Von dort in die Pkws.
Die ersteren können nicht aufs Laden warten, die letzteren auch nicht und wollen auch nicht. Effizienz? Die höchste hat die Sprossenleiter. Alle nutzen das ineffizentere Treppenhaus oder sogar den Fahrstuhl. Öffentliche Ladestellen vernichten Dauerparkplätze. Für beide heisst es zweimal suchen.
hu.ms meint
100km mit H2 bremmstoffzelle fahren braucht 57 kwh produzierte energie am windrad. Mein ID.3 fährt mit 18 kwh.
Wenn also jemand gerne das 2,8 fache für antriebsenergie bezahlt – aber bitte doch. Des meschen wille ist sein himmelreich oder jedem tierchen sein pläsierchen.
Für viel zu viel geld antriebsenergie kaufen, aber dann jammern wenn für die heizkosten nicht mehr reicht.
MAik Müller meint
Achso. es wäre jetzt sicher ein gute Option endlich mal Akkuschrauber usw. mit Verbrenner auf den Markt zu bringen.
Sonst wird das ganze zu Alternativlos :) :) :)
THeRacer meint
… es gab da mal vor ein paar Jahren eine nette Werbung (meine von Renault), bei der alle Haushaltsgeräte von kleinen stinkenden, qualmenden Verbrennungsmotörchen betrieben wurden ;-))
BEV meint
Noch so einer, der Angst hat?
Wie wäre’s gewesen mal selbst in das Geschäft der Zellfertigung einzusteigen?
Swissli meint
Die Zellherstellung ist (momentan) zu innovativ und dynamisch wenn man jetzt dort als Quereinsteiger in den Markt reinkommen möchte. Milliarden investieren für (bestenfalls) Minimarktanteil und zugleich dauernd der Entwicklung hinterherrennen (hohe Investitionen für Forschung).
Anders sieht es bei den Autoherstellern aus. Die machen das Zellstandbein aus strategischen Gründen (Abhängigkeit verringern, langfristig Know-how aufbauen). Bosch müsste sich als reiner Zulieferer hingegen direkt Branchenspezialisten wie CATL, BYD, LG usw. stellen.
MAik Müller meint
Man hätte ohne Probleme 2010 erste Akkufabriken in Auftrag geben können.
Jetzt über eine knappe Akkuproduktion zu reden ist grober Unfug.
BEV meint
Eben, Problem ist nur, dass die chinesische Firma CATL den größten Marktanteil hat … oh, die Firma gibt’s erst seit 2011, wie konnte das passieren? Warum können WIR das nicht?
Tim Schnabel meint
@BEV weil wir lieber an Lastenrädern und dem 159 Geschlecht forschen und wenn das nicht der Fall ist haben wir Bedenken.
derJim meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
David meint
Naja, die deutsche Automobilindustrie scheint jedenfalls so unfit nicht zu sein im Elektrozeitalter. Ein Blick nach Japan zeigt, dass das deutlich schlechter geht.
Zudem haben sich die Deutschen überall reichlich mit Zellen eingedeckt, weil sie vor Jahren schon für Milliarden Verträge abgeschlossen haben. Was z.B. Tesla nicht hat, weil sie kein Geld hatten. Die eigene Zellproduktion bei Tesla scheint ja noch gar nicht realisiert zu sein, egal, wie lange sie davon reden. Und beim Thema Feststoff kann bei Tesla noch gar nichts. Auch da scheinen die Deutschen schon gut aufgestellt.
Innerhalb Deutschlands zeigt Brandenburg, dass man doch leisten kann. Sachsen-Anhalt mit Intel folgt gerade. So schlimm ist die Lage also nicht, wenn man auf Fakten abstellt.
Kokopelli meint
So gut können sich die Deutschen nicht eingedeckt haben, wenn Sie aufgrund von fehlenden Batteriezellen nicht liefern können. Da scheint der kleine kalifornische Hersteller bislang besser aufgestellt zu sein.
Feststoff? Vielleicht mal in fünf Jahren, da passiert in den nächsten Jahren gar nichts…Ausser Ankündigungen…
Mäx meint
Naja Staatsform hat schon was damit zu tun.
Wenn der Staat sich in seinen Langzeitplan geschrieben hat, in der Akku-Technologie führend zu sein, dann wird das umgesetzt.
Mit BYD, CALB etc. sind ja auch schon weitere auf dem Weg den Zell/Batterie Markt aufzuteilen.
China denkt grundsätzlich in längeren Etappen.
Hier wird immer nur um Wählerstimmen für die nächsten 4/5 Jahre gebuhlt.
Damit will ich nicht sagen, dass ich mir eine Staatsform wie in China wünsche, aber ein deutlich mehr Langzeitdenken in unserer Politik hier.
BEV meint
schlimmer noch, bis zur nächsten Landtagswahl
und wenn einer was macht, was den Leuten an den Geldbeutel geht, dann wird er gleich verteufelt und niedergemacht, allein deswegen gehen einige solchen unangenehmen Dingen aus dem Weg, dass am Ende dann nichts dabei rauskommt, ist egal.
Klar tut es weh, dass Gas so teuer ist, andererseits wurde man halt auch Jahrzehntelang dazu getrieben diese Energiequelle zu nutzen, es war günstig und wurde noch bezuschusst. Umweltfreundlich und unabhängig wird es damit aber auch nicht. Das ganze in kürzester Zeit zu korrigieren, geht nicht.
Blöd ist nur, dass das jetzt auch noch den Strompreis nach oben treibt. Damit sind selbst die alternativen nicht mehr sicher.
BEV meint
die Lösung kann doch so einfach sein, einfach weiterhin Öl verbrennen, da haben wir ja schließlich keine Abhängigkeiten .. oh Moment.
Der Unterschied ist, dass man beim Öl dauerhaft eine Abhängigkeit hat, bei den Rohstoffen für die Batterien höchstens bei der Herstellung. Und selbst hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Man muss an neuen Zellchemien forschen. Und nicht alles den Chinesen überlassen.
Mike meint
Aber Forschung kostet so viel Geld. Das kann ein kleiner Hersteller nicht alleine stemmen. Da braucht es Subventionen.
Ich fürchte, viele Konzerne in Mitteleuropa sind so sehr von Subventionen abhängig, dass sie ohne sie nicht mehr anpassungsfähig sind. Sie haben das „Unternehmen“, also das Entwickeln neuer, innovativer Produkt aus eigeneme Interesse heraus, verlernt.
LOL meint
Also dann überlassen wir das den Chinesen … alles gut
und hoffen, dass es nicht im WW3 endet