Tesla könnte die angekündigte Produktion von Batterien in Brandenburg nahe Berlin in die USA an den neuen Standort Texas verlegen, hieß es kürzlich. Auslöser sollen Förderangebote auf dem Heimatmarkt des US-Elektroautobauers sein. Tesla ließ laut Berichten aber verlauten, dass auch in Deutschland Energiespeicher hergestellt werden sollen. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach konnte das jetzt bestätigen.
„Das Engagement in Grünheide bleibt unverändert, insbesondere was Ausbaupläne für die Automobilfertigung betrifft“, schrieb Steinbach nach einem Gespräch mit Tesla-Vertretern in den USA auf Twitter. Auch die Batterie-Fabrik werde fertiggestellt, erklärte der SPD-Politiker. Allerdings werden die Pläne wohl angepasst: „Interne Prozessmodifikationen und Priorisierungen“ würden anstehen – „Doch die Fabrik kommt“, so Steinbach.
Das Wall Street Journal hatte vor wenigen Tagen berichtet, dass Tesla eigentlich für die baldige Batterieproduktion in Deutschland vorgesehene Ausrüstung in die USA verlagert. Pläne der Regierung von Präsident Joe Biden sehen Steuergutschriften von 7500 Euro für US-Bürger vor, die Elektrofahrzeuge aus lokaler Produktion mit einer in den USA gefertigten Batterie kaufen. Davon will auch Tesla profitieren.
Wie Steinbach jetzt klären konnte, soll es weiter in Brandenburg eine Batteriefertigung von Tesla geben. Dort wird seit März in der Gemeinde Grünheide das Mittelklasse-SUV Model Y in Serie produziert, später soll die mittelgroße Limousine Model 3 folgen. Firmenchef Elon Musk hat zudem die weltgrößte Batterieproduktion am Standort angekündigt – den jüngsten Meldungen nach könnte sich der Umfang nun aber ändern.
Bereits zuvor hatte Tesla laut Berichten gegenüber Partnern in der Region der deutschen Fabrik verlauten lassen, man setze weiter auf eine Batteriefertigung in Deutschland. Allerdings werde wegen der Aussicht auf umfassende Fördermittel die Priorität zunächst auf die USA gelegt. Im Idealfall würden beide Batterie-Fabriken so schnell wie möglich hochgefahren, habe Tesla vermittelt. Schon in Grünheide installierte Anlagen sollen demnach nicht abgebaut werden. Der Aufbau von Kapazitäten in den USA soll allerdings auch mit Personal vom deutschen Standort beschleunigt werden.
Die Förder-Pläne der US-Regierung werden Berichten zufolge in Brüssel kritisch gesehen. Die EU-Kommission bezeichnete die Steuergutschriften für Käufer von US-Produkten demnach als „diskriminierend“. Die Behörde sehe darin eine Benachteiligung von Unternehmen, die Batterien für ihre E-Fahrzeuge aus dem Ausland beziehen, sagte eine Sprecherin. Dies verstoße gegen die Regeln der Welthandelsorganisation.
elbflorenz meint
Und – was macht jetzt die EU gegen die US-Subventionen? Es ist doch eindeutig, dass die gegen WTO-Regeln verstoßen.
Aber Biden kann sich ja alles erlauben. Er ist ja der „Gute“.
Wir in der EU haben seit Jahren – und werden es auch noch Jahre tun – BEV’s subventioniert und/oder priveligiert. (Stichwort Kfz – Steuer, THG usw.)
Und das egal, wo das Auto oder wo die Akkus herkamen. Sogar China hat ähnlich verfahren. Nur für die Amis gibt’s wieder Ausnahmen. Dabei hat gerade Tesla da sehr gut profitiert von.
Südkorea will wenigstens klagen. Mal sehen, ob die Nulpen aus Brüssel auch die „Eier“ dazu haben.
Frank von Thun meint
Die USA sind maximal Kapitalistisch und die EU ist maximal (ähem) Sozial und lässt sich deshalb gern die Wurst vom Brot nehmen.
elbflorenz meint
Mmhhh … maximal kapitalistisch heißt eigentlich maximal freier Markt – kaum Regularien durch den Staat.
Diese neue Regel in der USA ist ein klassisches Beispiel für einen heftigen Staatseingriff in den Markt in Verbindung mit Isolationismus und Protektorismus – schlimmer wie in China.
Also nein – die USA ist in dem Fall gar nicht maximal kapitalistisch.
Andi EE meint
@elbflorenz
Deutschland hat doch ein Jahrzehnt Wind- und Solarenergie subventioniert. Nur Deutsche Unternehmen du Schlaumeier. Man kann auf zwei Arten Protektion erzeugen …
Die eine ist, du schottest so ab wie es die EU tut, wer nicht in der EU muss Zölle zahlen oder erhält weitere Handelsnachteile. Das wäre jetzt dem Schema zuzuordnen wie es die USA jetzt mit den EE/Batterien macht… vereinigte Staaten, das was die EU vielleicht auch mal auf die Reihe kriegt … im Prinzip nix anderes, die Grösse ist auch recht ähnlich. EU in vielen Teilen ein abgeschotteter, geschützter Markt den du natürlich in deiner Verblendung nicht siehst.
Das Andere ist so wie Deutschland normal vorgeht, die pampern all ihre Industrien mit Fördergeldern, Abwrackprämien, Anschubfinanzierungen zu, um so der WTO zu entgehen. Quasi durch die Hintertür neben der Protektion die die EU ja schon hat, auch noch den Firmen Direktzahlungen zufliessen lässt. Meist ist das als Forschungsgeld, Strukturförderung oder Ähnliches deklariert. Z.B. Wasserstoffförderung, wo vielleicht maximal 10% für den eigentlichen Zweck dann gebraucht wird, der Rest ist nix anderes als eine Bargeldüberweisung um die Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens zu boosten.
Z.B. beim A400, kennst du vielleicht, der Transporter, wo die Entwicklung mehr als die Serie verschlungen hat, hat DE Airbus alleine für die Vermarktung mehr als 1 Milliarde überwiesen. Stell dir das mal vor, für die Vermarktung eines Militärtransporters, eine Milliarde €, natürlich wurde nix weiter verkauft. Deutschland ist vielleicht etwas sauberer als China, aber nicht viel. Ihr zahlt ja so viele Steuern, wo meinst du geht das Geld hin? Das Volk ist doch nicht wirklich reich, wie man meinen könnte, bei denexporterfolgen.Nein, das Geld steckt in den Unternehmen, die gamperten Exportunternehmen sind nicht zuletzt deshalb so erfolgreich … etwa so wie China. Das Volk ist vergleichsweiae arm, der Export aber blüht. Und dann hat man noch genügend Dummköpfe die dazu klatschen.
Heinz Staller meint
Ein Schweizer Deutschland-Hasser auf Kommentar-Rundflug, mal wieder. Zum Fremdschämen!
Andi EE meint
Ich arbeite mich ja an eurem grassierenden Antiamerikanismus ab, oder möchtest du etwa bestreiten, dass in vielen von euch das nicht ganz tief drin verankert ist. Im Moment erlebt der Antiamerikanismus wieder Hochkonjunktur, je dümmer die aufgedeckten eigenen Fehler (Gasabhängigkeit / NS2 / Energiepreisexplosion / Sanktionen), desto stärker werden die Schuldigen über dem Teich verortet.
Wenn man sich die Wirtschaftsjournalie zu Gemüte führt, ist die Logik etwa so, „der Habeck führt uns in die Katastrophe und der einzige Profiteur ist der Ami“. Als wenn die ganzen idiotien nicht auf dem eigenen Mist gewachsen wären.
hu.ms meint
Wie wäre es denn mal mit einem BEV aus der schweiz ?
500km wltp, großer innenraum + heckklappe, guter cw-wert und natürlich allrad – alles für 30K.
Was geht nicht? Keine ingenieure, zu teure rohstoffe und halbleiter ?
Aber da ist doch soviiiiel kapital. :-))
Robert meint
Die Schweizer haben ausser einer großen Klappe nix drauf:
Mindset AG, ne Klapperkiste für 100.000 Franken, längst in Konkurs. Murat Günak ist jetzt bei Togg, hoffe er hat da mehr Erfolg.
Oder Quant, der Prototyp war geil! Klar, bei Porsche in Weissach gebaut. Das wars dann aber schon…nichts als heisse Luft von den ach so vermögenden Eidgenossen.