Die Zeitschrift Connect hat auch in diesem Jahr einen Ladenetztest durchgeführt und Anbieter bewertet. Getestet wurden die E-Mobilitäts-Provider (EMP = Anbieter von Lade-Apps und Abrechnungslösungen) und Charge Point Operator (CPO = Betreiber der Ladesäulen) in Deutschland, Österreich, Schweiz, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg.
Die EnBW holt sich zum vierten Mal in Folge den Sieg in Deutschland – mit dem ersten Platz in der EMP-Kategorie sowie in der CPO-Bewertung. Ionity gelingt in Österreich und in der Schweiz der erste Platz unter den CPOs. In Belgien und den Niederlanden fährt Fastned den Testsieg ein. Unter den EMPs liegen in Österreich Smatrics und in der Schweiz Swisscharge vorn. In Luxemburg wurde kein Gewinner gekürt, da mit Chargy nur ein auf dieses Land fokussierter CPO betrachtet wurde.
Die Testfahrten fanden Ende August und Anfang September 2022 statt. Dabei füllten die Tester bei jedem Ladestopp laut Connect umfangreiche Fragebogen zur Ladestation und ihrer Gesamtausstattung aus sowie zum eigentlichen Ladevorgang und ihren Testanrufen bei den Hotlines der Anbieter. Für die EMP-Bewertung verwendeten sie soweit möglich die Apps der bewerteten Elektro-Mobilitäts-Provider.
„Ein wichtiger Faktor ist das Ladeerlebnis, damit gerade E-Auto-Einsteiger ihre Antriebswahl nicht gleich wieder bereuen“, so Connect-Autor Hannes Rügheimer. „Es beginnt damit, dass der Fahrer möglichst keine voll besetzte Station oder defekte Ladesäule vorfindet, umfasst selbstverständlich einen problemlosen Lade- und Bezahlvorgang und verlangt ein Minimum an Komfort beim Laden. Diesen Anforderungen trägt die weiterentwickelte Methodik unseres Ladenetztests Rechnung.“
In Österreich legten die Testfahrer rund 1119 Kilometer zurück mit 25 Ladestopps. In Deutschland waren es 1873 Kilometer mit 44 Stopps. Die Schweizer Route führte die Testfahrer auf 544 Kilometern zu 22 Ladestopps. Die Route durch die Benelux-Länder maß insgesamt 1940 Kilometer, sie enthielt 48 Ladestopps. Die An- und Abfahrten kamen je Route noch hinzu.
In Deutschland erzielt EnBW erneut einen Doppelsieg und gewinnt sowohl in der EMP-Kategorie mit 820 von 1000 Punkten und dem Urteil „gut“ als auch in der CPO-Bewertung mit der Note „sehr gut“ und 853 Punkten. In der CPO-Kategorie folgt Aral Pulse auf dem zweiten Platz mit 791 Punkten und der Note „gut“, in Österreich und in der Schweiz erreicht Ionity den Sieg. In den Niederlanden liegt Lokalmatador Fastned in der CPO-Kategorie mit 838 Punkten und dem Urteil „gut“ vorn. In Belgien siegt der Anbieter Fastned mit 805 Punkten und einem Urteil „gut“. Unter den von Connect getesteten EMP-Angeboten erhalten EnBW in Deutschland, Swisscharge in der Schweiz und Smatrics in Österreich jeweils Platz 1.
Wie im Mobilfunk gibt es in der Ladeinfrastruktur Netzbetreiber (Charge Point Operators, CPOs) – die eigentlichen Betreiber der Ladesäulen – und Service Provider (engl. Electro Mobility Providers, EMPs), die Apps und Abrechnungsplattformen bereitstellen. Einige Anbieter wie EnBW, Smatrics oder Move erfüllen beide Rollen und wurden daher von Connect in beiden Kategorien betrachtet.
Till meint
„Sinnvolle“ Zusammenstelleung der sechs getesteten Länder. Das wird einen Großteil potentieller und faktischer E-Auto Fahrenden so kaum interessieren.
Polen und Tschechien wären interessant, für all die Menschen, die dort regelmäßig ihre Familien besuchen. Frankreich, Italien,Spanien, Slowenien und Kroatien als Transfer- und Urlaubsländer, sind mitentscheidend, für die Akzeptanz des E-Autos.
Bis zum Gardasee klappt es ganz gut, da man noch in Österreich ausreichend vesorgt wird. Doch Rimini oder die ligurische Küste? Mal eben nach Paris fahren? Schnelllader, Fehlanzeige.
Da wäre ein Test interessant.
Shullbit meint
Wie so oft purer Datenmüll, den Connect nur als Studie ausgekleidet hat, um etwas kostenfreie PR zu bekommen. Hat funktioniert…
Zum Testverfahren heißt es u.a. „Je nach Ländergröße wurden zwischen vier und sechs Stationen pro CPO besucht.“. 4-6 Datenpunkte pro Anbieter ergeben garantiert kein repräsentatives Bild. Das ist so, als wenn man bezüglich Mobilfunknetzbetreibern an 10 Orten in Deutschland guckt, ob es Netz gibt und damit dann Aussagen zur Netzqualität für ganz Deutschland macht.
Wenn Einrichtungen „zum Überprüfen und Anpassen des Reifendrucks, Nachfüllen von Scheibenwaschflüssigkeit und ähnlichen Autopflege-Produkten“ vorhanden waren, gab es Extrapunkte. D.h. Ladesäulen an Tankstellen werden per „Studien“Design systematisch besser bewertet.
Ökoman meint
„In Österreich legten die Testfahrer rund 1119 Kilometer zurück mit 25 Ladestopps. In Deutschland waren es 1873 Kilometer mit 44 Stopps…“
Repräsentativ finde ich das ja nicht gerade. Haben die echt alle 40 km einen Ladestopp eingelegt? Zum Vergleich: Ich bin fast 20.000 km p.a. elektrisch unterwegs und komme dabei auf ca. 60-70 Ladestopps.
eBiker meint
Machst du auf deinen 20.000 KM auch einen Test der Stationen?
Was glaubst du wie lange so ein Test dauern würde wenn die jedesmal erst das Auto leer fahren.
Ökoman meint
Kommt darauf an, wieviele Fahrzeuge es sind. Bei 2 Fahrzeugen bestimmt 2 Tage.
Irrsinnig viele also.
ID.alist meint
Das gute an EnBW, es ist ein EMP und ein CPO. Man kann die mobility+ App und Tarife (die vollkommen in Ordnung sind) benutzen, man muss aber nicht, da die ENBW Lader mit vielen anderen EMPs funktionieren.
Das ist zum Beispiel nicht so allgemein gültig bei Fastned.
David meint
Für einen VW oder einen Tesla kann man EnBW auch nehmen. Da spielt die Ladegeschwindigkeit im oberen Bereich keine Rolle. Beim Taycan gibt es mit EnBW Meldungen, dass die Ladegeschwindigkeit manchmal nicht erreicht wird. Ja, die haben Lastmanagement, ein neues Unwort für nicht mehr volle Ladeleistung, wenn mehrere Autos laden. Aber das ist es nicht alleine. Es gibt bestätigte Meldungen, dass alleine ladende Porsche im Temperaturfenster nicht die volle Geschwindigkeit bekommen.
Und beim Porsche kann man die Akkutemperatur ablesen und ab 30°C gibt es immer volle Leistung, immer. Auch bei allego, auch bei e.on, also früher bekannt zickigen Säulen. Aber nicht bei EnBW. Das hat natürlich diese tolle Test nicht herausgefunden.
Tim Schnabel meint
Dann fährste spontan an der Raststätte raus weil auf der Autobahn ein EnBW Schild war..kommst da an und es ist nur ne 150kW Säule wo schon einer läd…Wow dann kannst mit peak 70kw nuckeln.
Oder umgekehrt ..der der schon da ist läd dann auch nur noch mit 70kW zum vollen Preis
David meint
Ja, da stimme ich zu. Das ist auch Kacke. Aber ne 300er Säule, die bei 190-220 kW wackelt, obwohl normal 260-270 kW erreicht werden und du der einzige im Ladepark bist, das zeigt ein Soft- und/oder Hardwareproblem bei EnBW.
René H. meint
@David: Liegt das an EnBW oder an den Hyperchargern von Alpitronic, die ja auch von anderen CPOs verwendet werden (z.B. Aral Pulse, neu Allego,…)?
Tesla-Fan meint
David, du wirst doch auch älter und weisst die Mehr-Minuten beim Pinkeln zu schätzen.
(@Red. – ich zitiere David nur, selbiges hat er vor ein paar Tagen älteren Herren am Tesla-SuC als positiven Effekt der Leistungsteilung anempfohlen – und wurde nicht wegmoderiert. Bin gespannt.)