Rolls-Royce bringt in diesem Jahr mit dem Spectre sein erstes Modell mit reinem Batterieantrieb auf den Markt. Ab 2030 wollen die Briten ein rein elektrisches Angebot haben. Wie die Konzernmutter BMW hält es sich die britische Luxusmarke offen, später auch Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrotechnik in ihren Autos einzusetzen.
CEO Torsten Müller-Ötvös sagte dem Portal Autocar, dass die Positionierung eines Rolls-Royce und der spezielle Anwendungsfall des Durchschnittsbesitzers die Möglichkeit eröffne, Wasserstoff als alternativen Kraftstoff in der Zukunft in Betracht zu ziehen.
Wasserstoff in einem Verbrennungsmotor zu nutzen, ist für Müller-Ötvös aufgrund der geringeren Effizienz keine mögliche Option. „Wenn in Zukunft Wasserstoff verwendet wird, dann mit Brennstoffzellen. Und Brennstoffzellen sind nichts anderes als eine Batterie. Es geht nur darum, wie man die Energie gewinnt.“
Wenn die Zeit reif sei und die Technologie weit genug fortgeschritten, dann sei das „definitiv etwas, das wir als Rolls-Royce verfolgen würden. Warum eigentlich nicht? Wir könnten aus den Batterien aussteigen und in die Brennstoffzellen einsteigen“, sagte der Manager.
Rolls-Royce würde bei der alternativen Antriebsart von den Erfahrungen von BMW profitieren: Der Mutterkonzern bringt in diesem Jahr in geringer Stückzahl eine Pilotflotte von mit Wasserstoff betriebenen SUV auf Basis des iX5 auf die Straßen. Die Brennstoffzellen steuert Toyota bei, das ebenfalls Wasserstoff-Technologie vorantreibt.
Müller-Ötvös glaubt, dass die Wasserstoff-Technologie einen Platz in der Zukunft hat – vor allem, wenn es sich um einen durchschnittlichen Rolls-Royce handelt, der traditionell nicht häufig für Langstreckenfahrten genutzt wird. Eine Herausforderung wäre allerdings, dass es zu Hause bei den Kunden keine Möglichkeit zum Wasserstofftanken gibt. Batterie-Autos könne man hingegen in den üblicherweise großen Garagen der Kunden an das Stromnetz anschließen.
Viele Kunden hätten bereits Ladestationen zu Hause installiert, da für viele der Spectre nicht das erste Elektroauto sei, erklärte Müller-Ötvös. Nichtsdestotrotz beobachte Rolls-Royce die Entwicklungen im Bereich der Wasserstoff-Betankungsinfrastruktur „genau“, um die Machbarkeit dieser Antriebsart zu bewerten.
Justin Case meint
Zitat aus dem Artikel:
Wasserstoff in einem Verbrennungsmotor zu nutzen, ist für Müller-Ötvös aufgrund der geringeren Effizienz keine mögliche Option. „Wenn in Zukunft Wasserstoff verwendet wird, dann mit Brennstoffzellen. Und Brennstoffzellen sind nichts anderes als eine Batterie. Es geht nur darum, wie man die Energie gewinnt.“
Der Mann sollte die FDP beraten, hat diese doch gerade „Wasserstofffähige Erdgasheizungen“ als Zukunftsmodel ims Gesetzt geschrieben.
Ach Entschuldigung, das hatte ich vergessen: Es geht ja gar nicht um das Verbrennen von Wasserstoff, sondern (wie bei „EFuels“) um die Weiterproduktion von Fossilienverbrennern unter falscher Flagge.
Gut das BMW hier Klartext spricht (auch wenn die Effizienz der Brennstoffzelle immer noch eine Katastrophe ggü BEV ist)
Thomas meint
Ich würde auch Dampfmaschine nicht ausschließen. Ist zwar ebenso technisch in allen Belangen unterlegen und dazu super unpraktisch in der Brennstoffversorgung. Aber wer weiß wie sich die Technik entwickelt?
R meint
Man stelle sich vor, ein neues Smartphone kommt auf den Markt. Ohne Batterie, dafür mit Tank. Die Flüssigkeit gibt es an der Tankstelle. Nehmen wir an, diese kostet nicht mehr als Strom zum Laden. Kein Gift wird ausgestoßen, nicht schlechter für Klima. Keine Abhängigkeiten von diversen Vorzeigedemokratien. Nachhaltig und die Wertschöpfung bleibt im EU Raum.
Für die meisten reicht ein Besuch pro Monat. Wer sein Handy viel fährt (ich meine verwendet) muss 2,3 oder noch öfter zur Tanke.
Wer würde umsteigen? Wer unterwirft sich dem Rhythmus des Handys und fährt zukünftig zur Tanke oder wer steckt lieber wenn möglich ein und wenn er es braucht wieder aus.
Egal ob H2, eFules oder Batterie Swap. Wer seit Jahren BEV fährt und daheim laden kann, wird die Vorstellung zur Tankstelle zu wollen absurd finden.
Ich glaube, das ist an den Stammtischen noch nicht angekommen. BEV bedeutet Komfort und Zeitersparnis. Das Produkt BEV ist einfach besser. Öko, Klima hin oder her. Da macht auch die eine oder andere Langstrecke über 500km keinen Unterschied.
Markus Müller meint
Mir scheint eher, dass bei Ihnen noch nicht angekommen ist, dass ein modernes H2-Elektrofahrzeug auch eine ladbare Batterie für den Lokalverkehr hat.
R meint
a) man muss trotzdem zur h2 Tankstelle
b) macht es das h2 Konzept nicht erst recht absurd? ein Range Extender, der mir die Fahrt zur Tankstelle aufzwingt.
c) früher hat man Dinge wissen wollen. heute reicht wohl einfach eine Meinung. Ihre Unterstellung ist falsch. Warum gleich angriffig?
CJuser meint
„[…] vor allem, wenn es sich um einen durchschnittlichen Rolls-Royce handelt, der traditionell nicht häufig für Langstreckenfahrten genutzt wird.“
Normalerweise ist gerade das ja ein Argument FÜR ein BEV. Dabei wird gerne vergessen, dass aktuelle FCEVs auch keine höhere Reichweite haben, als aktuelle BEVs (5 kg H2O vs. 80 kWh Akku).
Christian meint
Zu Hause laden ist doch kein Problem, dann kauft man zum 500 T€ Schlitten eben auch noch eine kleine H2 Ladestation für die gleiche Summe dazu…. und kann nebenbei das GEG umgehen wenn man schon H2 im Haus hat. Wo das herkommt ist ja egal, das ist ja so umweltfreundlich… Ironie off.
Moritz meint
Zu diesem Wasserstoff Hypersportwagen von Hyperion gibt es tatsächlich einen Trailer mit Elektrolyseur. :D
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Klar, BMW muss natürlich zur allgemeinen Verunsicherung ihr kleines Wasserstoff-Desinformations-Bömbchen zünden. Bin gespannt, wann sich verbal hier die FDP mit ihrem gewollten Nichtwissen unterhakt.
MAik Müller meint
@Pferd_Dampf_Explosion_E das Wasserstoff-Desinformations-Bömbchen ist AUSSCHLIEßLICH für die Käufer der aktuellen Autos.
Der Hersteller und die Politik wissen schon seit Jahren das H2 nicht kommt. Die sind nicht dumm sondern holten auf biegen und brechen den maximalen Gewinn raus :)
Markus Müller meint
Genau darum sind wohl im Moment etwa ein Dutzend Brennstoffzellen-Fabriken im Bau. Nebst Toyota, Hyundai und Honda u.a. auch von Mercedes Benz, Bosch, GM und Faurecia ( Stellantis).
Mäx meint
Brennstoffzellen werden so oder so gebraucht.
Das bestreitet eigentlich niemand.
Toyota, Honda, Hyundai, Bosch und Faurecia sind Konzerne die auch Geschäftsbereiche abseits der Individualmobilität anbieten.
Insoweit ist es nicht verwunderlich, dass diese Unternehmen grundsätzlich in dem Bereich aktiv sind.