Norbert Reithofer, Vorstandsvorsitzender von BMW, erklärte kürzlich, dass die aktuell gesetzten Ziele zur Verminderung von CO2-Emissionen – eine Reduzierung um knapp 30 Prozent – „unmöglich zu erfüllen“ seien. Die aktuell gültigen Werte nennt er „politisch motiviert“ und an die Öffentlichkeit gebracht, ohne vorher eine technische Machbarkeitsstudie vorgenommen zu haben.
Reithofer ruft aus diesem Grund zu einer sorgsamen und objektiven Analyse auf, die zu einer realistischeren und in der Praxis umsetzbaren Zielsetzung führen soll. Seiner Meinung nach seien europäische Hersteller ohnehin auf politischer Ebene im Vergleich zu Unternehmen aus China und den USA benachteiligt und zu Unrecht für mangelnde Initiative bem Erreichen kommender EU-Emissions-Standards in der Kritik.
Die Vorgaben einer durchschnittlichen CO2-Emission von 95 g/km für neu gebaute PKW bis zum Jahr 2020 sieht Reithofer schon jetzt ohne den Einsatz alternativer Antriebe als nicht mehr erreichbar an. Mit diesem Argument wird BMW in Europa allerdings nicht weit kommen, haben die strengeren CO2-Vorgaben doch auch besonders die Förderung und Verbreitung von Autos mit alterantiven Antrieben wie Elektro- oder Hybrid zum Ziel.
Wie bei ähnlich lautender Kritik von anderen Autoherstellern in der EU lässt sich letzten Endes auch bei Reithofer und BMW zwischen den Zeilen der Ruf nach staatlicher Förderung erkennen. Denn trotz aller Klagen ist gerade BMW momentan auf dem besten Weg, einer der Vorreiter bei moderner und effizienter Mobilität zu werden: So werden derzeit verstärkt Teilnehmer für Praxistests mit dem elektrischen betriebenen 1er – genannt ActiveE – gesucht und noch in diesem Jahr soll der elektrisch betriebene Kleinwagen BMW i3 auf den Markt kommen.