So nützlich und kompakt sie auch sein mögen, die Seitenspiegel eines PKW sind, je nach Modell, für bis zu 6 Prozent des bei der Fahrt anfallenden Luftwiderstands verantwortlich und sorgen damit für erhöhten Energiebedarf. Die Idee, die Seitenspiegel durch kleine Kameras und dazugehörige Monitore im Inneren eines Fahrzeugs zu ersetzen, geistert bereits einige Jahre umher – Tesla Motors möchte die Umsetzung nun so schnell wie möglich in Angriff nehmen.
Bislang standen dem Verlegen der Seitenspiegel ins Fahrzeuginnere hohe Kosten, noch nicht serienreife Technologien und vor allem staatliche Vorgaben im Weg. Wie an der rasanten Verbreitung von Apple iPhone & Co zu sehen, ist die preisgünstige Massenfertigung hochwertiger Mini-Displays und Kameras heute aber kein Problem mehr. Nur noch die weltweit unterschiedlichen Gesetze für den Straßenverkehr hinderten die Hersteller bisher noch an einer Umsetzung in die Praxis.
Gesetzgebung muss angepasst werden
So hatte Tesla sein Ende 2014 kommendes SUV-Van-Crossover Model X ursprünglich bereits ohne Rückspiegel entworfen und in dieser Form auch als Concept Car vorgestellt. Nachdem aber feststand, dass die US-Verkehrsbehörde das Fahrzeug so für den öffentlichen Straßenverkehr nicht zulassen würde, fügte Tesla der Produktionsversion des Model X die Seitenspiegel wieder hinzu.
2015 soll in den USA jedoch erneut darüber entschieden werden, ob Seitenspiegel durch kamerabasierte Lösungen ersetzt werden dürfen. Tesla soll planen, das Thema bis dahin verstärkt bei den verantwortlichen Politikern zu bewerben, um damit eine Änderung der Gesetzgebung zu bewirken. Wie man am Beispiel des ultra-stromlinienförmigen VW XL1 sehen kann, stehen die Chancen für eine Änderung nicht schlecht: Auch in Deutschland musste Volkswagen erst Überzeugungsarbeit leisten, um den Wegfall der Seitenspiegel genehmigt zu bekommen.