Um den seit 2015 kontinuierlich abnehmenden Anteil am Hybridautomarkt zu stoppen, soll die für 2015 erwartete neue Modellgeneration des Toyota Prius bedeutende Fortschritte bei Design, Technologie und Produktionsverfahren machen, berichtet Automotive News.
Der neue Prius wird wahrscheinlich nicht vor Sommer 2015 auf den Markt kommen, dann allerdings soll er mit einem ultra-effizienten Benzinmotor sowie möglicherweise auch mit einer leichteren und leistungsstärkeren Lithium-Ionen-Batterie für Aufsehen sorgen. Diese Änderungen sollen Toyota die Erfüllung des selbsterklärten Ziels einer achtprozentigen Verbrauchsoptimierung im Vergleich zum aktuellen Modell ermöglichen.
„Wir planen, eine Lithium-Ionen-Batterie beim Prius einzusetzen, wir sind uns diesbezüglich aber noch nicht sicher,“ teilte Hideki Iba, Toyotas zuständiger Forscher für Batterien, Automotive News mit. „Oder wir könnten bei der Prius-Modellreihe zwischen Versionen mit Lithium-Ionen-Batterie und anderen mit Nickel-Metallhydrid-Batterie unterscheiden.“
Während des 17-jährigen Bestehens des Prius sind Toyota bedeutende Fortschritte gelungen, ohne radikale technologische Neuentwicklungen wird zukünftig jedoch eine Optimierung der bestehenden Technik immer wichtiger. Im Hinblick auf die immer stärker werdende Konkurrenz durch Rivalen wie Ford, Honda und General Motors werden erkennbare Verbesserungen in absehbarer Zeit wohl sogar essenziell für die Baureihe.
„Im Großen und Ganzen sind Hybridantriebe ausgereifter geworden,“ sagt Satoshi Ogiso, Toyotas Top-Entwickler. „Wenn also die Technologie ausgereifter ist als zuvor, ist die Verbesserungsrate tendenziell gesättigt, fallend. Wir werden unser Bestes tun, um das Tempo zu halten.“
Das „Tempo zu halten“ ist im Hinblick auf die bei jedem Generationswechsel des Prius historisch acht bis zehn Prozent betragende Verbesserung der Effektivität zu verstehen. Mit jedem Wechsel wird es für die Japaner jedoch schwerer, Verbesserungen in diesem Ausmaß zu bewerkstelligen. In der Vergangenheit hat Ogiso die Verbesserung der Effektivität des Prius um zehn Prozent einmal damit verglichen, dass der Sprinter Usain Bolt es irgendwie schaffen würde, seinen 100-Meter-Weltrekord um eine Sekunde zu verbessern.
Ein Umstieg auf Lithoum-Ionen-Batterien und eine Verbesserung des Wärmewirkungsgrads werden daher allein nicht ausreichen, um die Emissionen und den Verbrauch des Prius ausreichend zu senken. Besonders das Gewicht spielt hierbei eine maßgebliche Rolle und so wird der nächste Prius auch einer strikten Diet unterworfen, erklärte Toyotas oberster Verantwortlicher für Forschung und Entwicklung, Mitsuhisa Kato. Wenn die mit 20 Prozent recht umfangreich angekündigte Gewichtsersparnis tatsächlich realisiert werden kann, sollte das Gesamtgewicht des neuen Prius unter 1450 kg fallen.
Um das zu erreichen, muss das Modelljahr 2015 des Prius auf einer neuen Plattform aufbauen. Diese Plattform ist unter dem Name TNGA (Toyota New Global Architecture) bekannt und soll zudem die Basis für diverse weitere Toyota-Modelle liefern – ähnlich wie die MQB-Plattform des VW-Konzerns. So sollen möglichst viele Ressourcen gespart und auf andere Bereiche – wie beispielsweise die Entwicklung des Antriebs – konzentriert werden können.
Zusätzlich zu der 20-prozentigen Gewichtsersparnis soll TNGA auch den Wärmewirkungsgrad des Motors des Prius von etwa 38,5 Prozent auf mehr als 41 Prozent verbessern. Das mag sich zwar im Hinblick auf die beeindruckende technische Entwicklung von Elektro- und Hybridautoantrieben der vergangenen Jahre als nicht sehr erheblich anhören, doch würde es einen neuen Maßstab für Verbrennungsmotoren setzen.
Das Hybridsystem des neuen Prius soll zudem weniger als das der aktuellen Generation kosten, ob dies bereits den möglichen Wechsel von Nickel-Metallhdrid- auf Lithium-Ionen-Batterien mit einbezieht, ist allerdings noch nicht bekannt. So oder so, eine Reduzierung des aktuellen Grundpreises in Höhe von 26.800 Euro des Toyota Prius wird wohl nicht stattfinden. Ein deutlich niedrigerer Verbrauch ist dagegen durchaus absehbar.
Die kommende Generation des Prius wurde bereits bei Testfahrten in voller Verhüllung gesichtet:
NHW20+ meint
Die 20% Gewichtsersparnis beziehen sich im Originalzusammenhang nur auf die Rohkarosserie. So, wie es hier im Artikel steht, ist es falsch wiedergegeben. 20% weniger Gesamtgewicht sind unrealistisch.
ecomento.de meint
Wir haben ja bereits im Artikel erwähnt, dass 20 Prozent Gewichtsersparnis recht umfangreich wären – allerdings besagt die Meldung von Automotive News dennoch:
„Toyota should be able to slash overall vehicle weight by up to 20 percent with vehicles based…,“
also das Gesamtgewicht?!
VG
ecomento.de