Eine gemeinsame Initiative des Bundesverbands eMobilität (BEM) und des Bundesverbands Solare Mobilität (BSM) spricht sich dafür aus, Elektroautos durch eine Reihe von nicht-monetären Anreizen beliebter zu machen. Die beiden Verbände drängen daher auf eine rasche Verabschiedung eines Gesetzesentwurfs zur Elektromobilität, der einige seit langer Zeit geforderten Punkte enthält, um Elektromobilität im großen Stil als Alternative auf die Straße zu bringen. Grundvoraussetzung sei demnach ein einheitliches Kennzeichen für Elektroautos.
„Die einheitliche Kennzeichnung elektrischer Fahrzeuge bildet die Grundvoraussetzung für die Umsetzung der angekündigten Nutzervorteile wie kostenreduziertes Parken, Mitbenutzung von Sonderspuren oder die zeitweise exklusive Zufahrt zu Wohngebieten oder Lieferzonen. Anders als eine ‘Null-Emissions-Plakette’ ist ein ergänzendes ‘E’ auf dem polizeilichen Kennzeichen von vorne und hinten erkennbar, auch im fahrenden Verkehr. Wie schon bei historischen Fahrzeugen, die ein ‘H’ hinter der amtlichen Kennung tragen, erlaubt das Kennzeichen ‘E’ erst die Prüfung, ob etwaige Nutzervorteile zurecht in Anspruch genommen werden“,
betonen der BEM-Präsident Kurt Sigl und BSM-Vorsitzende Thomic Ruschmeyer. Die beiden großen Verbände für Elektromobilität in Deutschland sind sich sicher, dass das Kennzeichen ‘E’ mit dazu beitragen wird, alternative Mobilität entscheidend voran zu bringen. Aus mehreren Gründen:
- Die Sichtbarkeit der Elektromobilität innerhalb der Gesellschaft wird erhöht.
- Sofortige Erkennbarkeit von Elektrofahrzeugen in Werkstätten und bei Unfällen ist wichtig, da hier zusätzliche Qualifikationen für Hochvolttechnik erforderlich sind.
- Die gesetzliche Anerkennung erhöht die Akzeptanz auch in der Bevölkerung.
- Von einer staatlichen Unterstützung für umweltfreundliches Verhalten profitiert die Allgemeinheit, indem der Ausstoß von CO2 und die Abhängigkeit von importierten Rohstoffen verringert wird.
- Die steuerliche und versicherungsrechtliche Einordnung elektrischer Fahrzeuge folgt nicht den herkömmlichen Grundsätzen. Daher braucht es auch hier Bestimmungen, die den Besonderheiten gerecht werden.
Das Kennzeichen ‘E’ sollte nur für lokal emissionsfreie Fahrzeuge – d.h. rein elektrische Fahrzeuge, Plug-In-Hybride und Elektroautos mit Range Extender – Verwendung finden, fordern die Verbände. Wünschenswert wäre zudem die Koppelung der Kennzeichnung an den nachweislichen Verbrauch von Strom aus regenerativen Energien, damit Elektroautos wirklich sauber unterwegs sind – und nicht nur lokal.
Was meinen Sie, sollten Elektroautos ein eigenes Kennzeichen bekommen?
Konstantinos Kostis meint
Die Idee Elektroautos zu kennzeichnen finde ich sehr gut, allerdings sollte man immer noch zwischen reinen Elektroautos und Hybriden bzw. Fahrzeugen mit Range Extendern unterscheiden können. Aus meiner Sicht ist ein Auto nur dann als vollwertiges Elektroauto anzusehen und zu mit Vorteilen auszustatten, wenn es keine Abgasuntersuchung braucht, also auch keinen wie auch immer gearteten Verbrenner an Bord hat.
Volker Adamietz meint
Ich fände eine eindeutige Kennzeichnung SEHR wichtig. So wie Starkstrompilot bin ich jedoch der Meinung, dass das jedoch nur:
• 100 % reine Elektroautos bekommen sollten
• maximal noch Elektroautos mit REX (Plugin-Hybrid jedoch definitiv nicht. Es ist zwar ein Ansatz, aber doch mehr eine Übergangslösung mit Ablaufdatum und auch bisserl Augenauswischerei der OEMs)
Ich plädiere aber auch dafür, dass es in Österreich ebenfalls eindeutige Kennzeichnungen geben sollten. Die Leute sollen sehen, was schon möglich ist.
Die Behörden und die Politik ist jedoch sehr langsam, deswegen wird es sicher min. 1-2 Jahre dauern, bis es Entscheidungen dazu gibt – könnte ich mir vorstellen.
Aus oben genannten Gründen und aber auch, um seinen Idealismus auszudrücken, habe ich selbst Sticker für Elektroautos entworfen, die zusätzlich mit einem gewissen Wortwitz auf die Tugenden der Elektromobilität hinweisen.
Siehe: http://www.elektroautor.com/elektroauto-sticker-2/
Keine offizielle Kennzeichnung, aber auch eine Möglichkeit sein E-Auto zu kennzeichnen.
emobile Grüße,
Volker (alias Elektroautor {:-)
ecomento.de meint
„Hybrid“ und „E-Kennzeichen“ ist zwar technisch nicht wirklich falsch, hört sich aber tatsächlich irgendwie nicht so richtig stimmig an…
Eine rein elektrische Mindestreichweite (z.B. 100 km) wäre eventuell ein guter Kompromiss – das würde den Innovationsdruck auf die (Plug-in)-Hybridhersteller erhöhen und aufzeigen, warum Elektro nicht gleich Elektro ist…
VG
ecomento.de
Volker Adamietz meint
Mindestreichweite ist auf alle Fälle eine gute Idee. Denn ein Plugin-Hybrid wie der Prius, der 20 km elektrisch fährt ist schon fast eher eine homöopathische Dosis.
Dann fahrt einer sportlich und es ist kalt draußen, dann schaltet sich nach 5 km schon der Stinker-Motor hinzu.
Ich würde auch sagen – min. 80 – 100 km – rein elektrisch. Sozusagen den Ampera als Mindeststandard hernehmen.
Starkstrompilot meint
Hallo, bei der albernen Feinstaubplakette in einen Topf geworfen zu werden mit den geregelten Katalysatoren und neueren Dieselstinkern, ist schon ziemlich ärgerlich. Eine klare Kennzeichnung wäre schon wünschenswert. Nur die PlugIn-Hybride bleiben draußen, denn das sind Benziner mit elektrischer Unterstützung. Range-Extender wie i3 und Ampera sind von mir aus dabei, denn das sind wenigstens Elektroautos mit Benzinunterstützung, haben also einen deutlich höheren Wirkungsgrad als die Benziner. Dummerweise sind die deutschen großen Autos ja maximal PlugIn-Hybride also wird deren Lobby schon dafür sorgen, dass die auch anerkannt werden. Eigentlich ist ein Elektroauto ein Elektroauto ein Elektroauto und sonst nichts.
Euer Starkstrompilot
ecomento.de meint
Wäre eine Mindestreichweite für Hybride (s. Antwort auf Elektroautor) möglicherweise ein Kompromiss?
VG
ecomento.de
Woody meint
Zitat:
„“ Range-Extender wie i3 und Ampera sind von mir aus dabei, …““
Ich bin dagegen!
Ampera ist ein normaler Plug-In Hybrid mit größerer Reichweite, als z.B. Prius Plug-In Hybrid. GM/Opel benutzen den Begriff „Elektroauto“ für den Ampera/Volt m.M.n. nicht gerecht, weil in den Autos in einigen Fällen der Benzinmotor auch direkt den Antrieb unterstützen.
Siehe hier: http://www.bsauto.opeldealer.cz/opel-showroom/ampera/fotogalerie/ampera-pohon-schema.jpg (Kupplung C2 beachten!)
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Zum E-Kennzeichen: Super Idee für Elektroautos!
Und nur Elektroautos, keine Range-Extender, Plug-In Hybride oder sonstiges, es soll kein Verbrennungsmotor an Bord sein.
ecomento.de meint
Am Ampera scheiden sich in der Tat die Geister…
Man sollte Elektroautos zwar nicht „verwässern“, so richtig wählerisch sollte man derzeit aber wohl besser auch nicht sein – je mehr Unterstützung für den Antrieb und all seine Ausführungen desto besser!
Letzten Endes – sollte das Kennzeichen wirklich kommen – werden es aber ohnehin die Politiker sein, die das Was und Wie entscheiden…
VG
ecomento.de