„Europäische Klimaschutz-Normen zwingen die Autohersteller, umweltfreundlichere Modelle zu entwickeln“, schreibt die Süddeutsche Zeitung und stellt fest, dass „die Auto-Gesetzgebung aus Brüssel das Ende der herkömmlichen Verbrennungsmotoren eingeleitet hat.“ Denn das Ziel – 95 Gramm klimaschädliches Kohlendioxid pro gefahrenen Kilometer – ist fast nur mit Autos zu erreichen, die zumindest teilweise elektrisch fahren. Das gilt vor allem für die deutschen Hersteller, die nach wie vor mit großen, schweren Limousinen und SUVs ihre hohen Gewinne einfahren.
Die heutigen EU-Verordnungen fußen auf Klimazielen von 2007, als Autos durchschnittlich noch 174 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstießen. „Damals gelang es unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft einer engagierten Bundeskanzlerin Angela Merkel, ihre Kollegen aus den anderen europäischen Ländern auf ambitionierte Klimaziele zu verpflichten“, erinnert die SZ. Doch auch dieser ersten Klimaregel ging ein langer Streit voraus, im Kompromiss einigte man sich unter anderem darauf, „die Grenzwerte für die Fahrzeugflotten vom Gewicht der Fahrzeuge abhängig zu machen und im Jahr 2013 prüfen zu lassen, ob diese Werte erreichbar sind“.
Im Sommer 2013 dann wurde nachverhandelt, und plötzlich war Merkel diejenige, die auf Druck der Autolobby „per Anruf in Brüssel die bereits abgeschlossene Zwischenprüfung stoppte“. Erst knapp ein Jahr später einigte man sich in Brüssel auf die 95 g/km CO2, die ab 2021 gelten werden. Allen Kompromissen und Widrigkeiten zum Trotz: „Seit Brüssel begonnen hat, Grenzwerte vorzuschreiben, wie viel Klimagas noch ausgestoßen werden darf, sind Personenwagen umweltfreundlicher geworden. In den vergangenen sechs Jahren sank der durchschnittliche Kohlendioxidausstoß eines Neuwagens im europäischen Durchschnitt um 18 Prozent.“