Elektroautos sind ideale Gefährte für die Stadt. Lautlos, emissionsfrei und mit genügend Reichweite für die üblichen Kurzstrecken. Während viele vor allem an Individualverkehr denken, gibt es einige Initiativen, die Stromer auch im städtischen Liefer- und Gewerbeverkehr voranbringen wollen. Das Projekt komDRIVE etwa arbeitet daran und untersucht zudem, wie Elektrofahrzeuge als mobile Speicher zur dezentralen Energiewende beitragen können.
Denn gerade die alltäglichen Wege von Klempnern, Paketboten oder Pflegediensten ermöglichen positive Effekte für die Energieversorgung aus der Strom-Cloud. Das Forschungskonsortium komDRIVE, bestehend aus mehreren Instituten der Technischen Universität Berlin, dem Forschungszentrum Jülich sowie dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW), untersucht, unter welchen Randbedingungen der Einsatz von Elektrofahrzeugen im gewerblichen Nahverkehr technisch, ökologisch und ökonomisch vorteilhaft ist.
Die Chancen dafür stehen gar nicht mal so schlecht. Denn da sich die Strecken meist täglich oder zumindest wöchentlich wiederholen, kann ein Nutzerprofil zur Fahrzeugauslegung einfacher erstellt werden, als bei Privatpersonen. Zudem stehen die Fahrzeuge zwischen ihren Einsatzzeiten oft über mehrere Stunden hinweg „nutzlos“ herum, und können in dieser Zeit entweder problemlos geladen oder für den Einsatz in der Strom-Cloud herangezogen werden.
Im Projekt komDRIVE wird auch erfasst, welche Fahrzeuge aktuell in welchen Branchen eingesetzt werden. Nach einer Analyse der täglich gefahrenen Strecken und der Fahrweise wird entschieden, ob ein Hybridauto, ein Elektroauto oder ein herkömmlicher Verbrenner am besten für den jeweiligen Einsatzzweck geeignet wäre.
Die Forscher versuchen zwar, die untersuchten Flotten so viel wie möglich zu elektrifizieren – aber nicht auf Teufel komm raus. Denn nach wie vor muss sich der Einsatz der Fahrzeuge für das Unternehmen auch finanziell rechnen.