Die nächste verrückte Idee von Tesla-Chef Elon Musk? Der britischen Autocar zufolge plant der Technikfreak ein Amphibienfahrzeug, das auf der Elektrik des Model S aufbauen soll. Urvater des Projekts ist der legendäre Lotus Esprit S1 aus dem James-Bond-Film „Der Spion, der mich liebte“, den Musk im letzten Jahr bei einer Auktion für 866.000 US-Dollar ersteigern konnte.
Angeblich soll Musk nach dem Kauf des Lotus enttäuscht gewesen sein – das Auto konnte sich nicht wie im Film per Knopfdruck in ein U-Boot verwandeln. Mit dem Tesla-Amphicar will Musk das nun nachholen. Das Tesla-U-Boot-Auto „wird aussehen wie ein Esprit, aber etwa zehn Prozent größer ausfallen“, sagte Musk und erwähnte, dass er eine „Kleinstserie“ von weniger als zehn Stück plane.
Elon Musk scheint zwar mehr Stunden pro Tag zur Verfügung zu haben als Normalsterbliche – aber ein Amphibienfahrzeug? Sollten Elektroautos sich nicht zuerst auf der Straße durchsetzen, bevor man versucht, das Wasser zu erobern? Immerhin versicherte Musk, dass es sich dabei um ein „nicht so dringliches Projekt“ handle.
Dr. M. meint
Ja, ich denke auch, jetzt mal halblang, es ist zwar sicher nur ein Hobby (man kann auch in jeder Doku über das Filmauto sehen, dass die da damals mit Taucherausrüstung drinsassen und da gar nichts automatisch funktionierte) und eine Freizeitbeschäftigung, die jedem gegönnt sei, aber es wäre wirklich wünschenswert, wenn mal was Konkreteres zur „Gen III“ von Tesla käme, denn das Angebot zur Zusammenarbeit bei den Superchargern und die Freigabe der Patente könnte (und wird, vgl. im ManagerMagazin) als Zeichen der Schwäche (oder Einsicht) bei Tesla gesehen werden, dass man es eben (auch finanziell) nicht alleine schafft und die anderen Autohersteller braucht. Das nur im Sinne von: „Wir wollen, dass es bei den E-Autos schneller geht“ zu verkaufen – mal sehen, was Investoren und auch Anteilseigner wie Daimler davon halten.
Andererseits könnte das mit der Patentfreigabe natürlich auch „nur“ ein guter PR-Schachzug a la Elon Musk sein: Gen III könnte schon weiter gediehen sein und die Verzögerungen beim Model X weniger auf Probleme dort sondern auf einem stärkeren Schwerpunkt auf Arbeiten an der Gen III zurückzuführen sein. Und die Ankündigung, dass es in 12 Monaten schon selbstfahrende Autos geben soll, das könnte durchaus ins Bild passen, evtl. sind da die Patente auf den Antriebsstrang gar nicht mehr so wichtig. Wesentlich spannender sind da sicher derartige Features, denn die Patente auf den Antriebsstrang werden so wie heute Otto- und Dieselmotor in ein paar Jahren sowieso patentfrei sein – und schon jetzt gibt es ja durchaus andere Elektroautos, welche Tesla Patente nicht verletzen. Daher gibt es bald sehr viel Wichtigeres als den Antriebsstrang.
Hier könnte auch die Erklärung liegen, dass es im Model S noch keinen Abstandstempomaten, Spurhalteassistenten und andere Gadgets dieser Art gibt, auch nicht gegen Aufpreis. Es würde wenig Sinn machen, diese Dinge teuer bei Zulieferern einzukaufen, wenn man in ein paar Monaten oder evtl. ein bis zwei Jahren mit einem eigenen System auf den Markt kommen kann, weches dann auch noch selbst fährt. Und so wie Tesla das im Moment macht, kann man so etwas sicher – wenn auch sicher nicht umsonst – nachrüsten.
Es bleibt also spannend – denn bisher wurde bei Tesla noch immer alles umgesetzt, was angekündigt wurde, auch wenn es mal länger dauert, aber im Regelfall wird nicht nur geredet, sondern gemacht.
Redaktion meint
Ein bisschen Angst macht die bisherige Erfolgsquote von Elon Musk ja schon… Wir Deutschen sind ja immer gerne etwas skeptisch und auch wir fragen uns deshalb schon länger, ob nicht früher oder später einfach irgendetwas schiefgehen muss.
Qualität und Beliebtheit des Model X werden auf jeden Fall unglaublich wichtig für Teslas weitere Entwicklung und natürlich der Umgang mit der ersten richtigen Krise (sollte sie denn kommen, und wenn hoffentlich erst in einigen Jahren).
VG
ecomento.de