Tesla Motors hat in der letzten Woche durch die Freigabe seiner Patente weltweit für Aufsehen gesorgt, scheint aber auch hinter den Kulissen intensiv daran zu arbeiten, dem Markt für Elektroautos endlich zum Durchbruch zu verhelfen. So haben sich kürzlich leitende Angestellte von Tesla und BMW zu Gesprächen getroffen:
„Beide Unternehmen stehen hinter dem Erfolg von Elektromobilität und haben besprochen, wie man Elektromobilität auf internationaler Ebene weiter voranbringen könnte“,
erklärte ein BMW-Sprecher.
Über die an dem Gespräch beteiligten Personen sowie die behandelten Themen hüllen sich beide Unternehmen bislang noch in Schweigen, im Mittelpunkt dürfte aber die gemeinsame Nutzung von Teslas Supercharger-Schnellladenetzwerk gestanden haben.
Supercharger bald auch für BMWs i3 zugänglich?
Weltweit gibt es mittlerweile knapp über hundert Supercharger-Standorte, an denen Besitzer eines Tesla Model S ihre Elektroauto-Limousine lebenslang kostenlos mit branchenführender Schnellladetechnologie in kürzester Zeit wiederaufladen können.
In Verbindung mit dem mächtigen Batteriepaket des Model S ermöglichen Supercharger bereits heute vergleichsweise komfortabel rein elektrische Langstreckenfahrten von bis zu 500 km – ein bisher von keinem anderen Elektroautohersteller erreichter Wert.
Von einer Freigabe dieser Schnelllader für BMWs Elektro-Kleinwagen i3 würden dessen Besitzer enorm profitieren – der bayerische Stromer schafft in der Praxis nur knapp 160 km mit einer vollen Ladung. Danach muss das Fahrzeug wieder aufgeladen werden, was aufgrund fehlender Infrastruktur bei den meisten Besitzern bis zu acht Stunden in Anspruch nehmen dürfte. Teslas Supercharger dagegen sind in der Lage, kompatible Fahrzeuge in bereits rund 30 Minuten auf 270 km Reichweite zu bringen, eine Vollladung dauert etwas mehr als eine Stunde.
Tesla will mehr Wettbewerb
Die Einbeziehung traditioneller, von vielen als schwerfällig und wenig innovativ angesehener, Automobilhersteller dürfte erst einmal äußerst skeptisch beäugt werden. Doch Tesla-Geschäftsführer Elon Musk weiß genau, was sein Unternehmen braucht, um langfristig überleben zu können: Mehr Wettbewerb bedeutet auch mehr Elektroautos und damit einen schnelleren Ausbau der Infrastruktur sowie fallende Kosten bei der Batterieproduktion – davon würde auch Tesla Motors profitieren und seine Marktführerschaft weiter ausbauen können.
Eine Zusammenarbeit mit BMW könnte dabei der Startschuss für weitreichende Kooperationen mit anderen Hersteller sein und die Alltagsnutzung von Elektroautos für eine Vielzahl von Autofahrern zeitnah deutlich vereinfachen.
werner meint
schade, daß ich die aktie von tesla nach den brennenden autos
leider verkauft habe.
das war ein fehler.
ecomento.de meint
Ein kleiner (oder großer) Fehler von Tesla und der Kurs würde heute möglicherweise ganz anders aussehen – trotz allem Erfolg noch eine Hochrisiko-Anlage…
VG
ecomento.de
Tesla Fan meint
Ich würde es sehr gut finden, wenn BMW (und auch VW) diesen eigenwilligen CCS „Schnell“-lade-„Standard“ (50kW) – den sonst niemand hat – zugunsten des Tesla-Supercharger-Konzepts (135kW) aufgeben würden.
Laden mit 50kW ist *NICHT* langstrecken-tauglich.
Eine Bedingung von Tesla ist ja, dass die Nutzung für alle kostenlos ist (also in den Fahrzeugpreis eingepreist, beim Tesla 2100€ ) Das ist irgendwie auch sinnvoller, als ein aufwändiges System zu installieren, um einstellige Eurobeträge einzusammeln…
Beides dürften ziemlich harte Nüsse für die „Alten“ sein, müsste man doch indirekt zugeben, ein totes Pferd zu reiten …
ecomento.de meint
Wir sind gespannt, ob Tesla die Supercharger auch zukünftig kostenlos anbieten wird und ob auch das kommende kompaktere Elektroauto umsonst tanken werden darf. Die Rechnung geht zwar offensichtlich im Rahmen der aggressiven Tesla-Wachstumsstrategie der letzten Jahre auf, aber auch langfristig und nachhaltig?
So einige Onlineangebote haben ähnlich angefangen (einmal kaufen, lebenslanger Support), nicht wenige davon mussten dann aber ihr Geschäftsmodell um- oder den Betrieb einstellen.
VG
ecomento.de
Tesla Fan meint
Ja, das enorme Wachstums-Tempo von Tesla macht mir auch Sorgen.
Eine Milchmädchen-Rechnung zu den Superchargern:
2100 € im Fahrzeugpreis x ca. 35000 verkaufte Model S haben 73,5 Mio € fürs Super-Chargen in die Tesla-Kasse gespült.
Ein Supercharger (habe ich irgendwo gelesen) soll 170000€ kosten, also wären über 400 Supercharger damit bezahlt, und jedes weiter verkaufte Fahrzeug zahlt mit seinen 2100€ für Betrieb und Unterhalt. Reichlich 100 Supercharger stehen bis jetzt. Ob das langfristig trägt – wer weiß?
Ist halt amerikanisch – all you can eat für 7,99$ ;)
ecomento.de meint
Solange die Absatzzahlen möglichst schnell und beständig wachsen, sollte das Angebot also aufgehen? Erinnert ein bisschen an ein Schneeballsystem :-)
Andererseits ist der weltweite Automarkt ja riesig und Teslas Strategie zielt darauf ab, die Marktführerschaft – zumindest im Elektroautosegment – zu halten.
Unterm Strich darf Tesla also die kommende Jahre das Tempo nicht reduzieren, sondern muss immer mehr Gas (Strom…) geben – spannend!
VG
TL | ecomento.de
Bill meint
Yess, Tesla powered i8M, AMG S-Class convertible, Aventador…
GO FOR!
Noah meint
Schön das man so Projekte angehen will, wie im Artikel bereits beschreiben sollte man erst man gen 3 bringen.