Premiere in der Frankfurter City: Kia hat kurz vor der Einführung seines Elektroautos Soul EV an seiner Deutschland- und Europazentrale seine ersten beiden 100-kW-Schnellladestationen Europas in Betrieb genommen.
An den 100-kW-Ladern lässt sich der Akku des Kia Soul EV, der für mehr als 200 elektrische Kilometer reicht, in nur 25 Minuten zu 80 Prozent aufladen. Nach der Inbetriebnahme der neuen Hochleistungs-Stationen in Frankfurt plant Kia Motors, weitere 233 Ladestationen europaweit bei Kia-Händlern und in den nationalen Vertriebszentralen zu installieren. Da das europäische Ladenetzwerk der Marke heute bereits 140 Stationen umfasst, wird es mit den neuen Anlagen auf insgesamt 373 Ladestationen erweitert werden.
Das Engagement ist sicherlich löblich, nur leider vergisst Kia wie viele andere Hersteller auch, dass sich die Kunden Schnellladestationen meist nicht bei den Händlern wünschen (die zudem oft in abseitig gelegenen Gewerbegebieten ansässig sind), sondern an attraktiven Standorten wie Einkaufszentren oder entlang der Autobahnen – damit auch Langstreckenfahrten möglichst bequem zurückgelegt werden können. Tesla mit seinen 120-kW-Superchargern geht da einen anderen, kundenfreundlicheren Weg.
Dr. M. meint
Ich gebe ja zu, bisher habe ich mich habe mich ausser mit den Tesla E-Fahrzeugen und den dazugehörigen Superchargern mit noch keinem anderen E-Auto ernsthaft beschäftigt, geschweige denn, wie man die Dinger auf längeren Strecken in vertretbarer Zeit nachgeladen bekommt.
Schön, jetzt habe ich mich mal mal mit den Lademöglichkeiten für dieses Fahrzeug Kia Soul EV beschäftigt, also mit den Steckern und Ladezeiten und vor allem den Ladesäulen-Standorten an den Strecken, die ich häufiger fahre.
Der Kia könnte ja eine Übergangslösung sein, bis das Model 3 kommt – der wird zwar wohl keine Flügeltüren wie das Model X haben, aber wer weiss, wann das dann wirklich kommt und vor allem was es dann kosten wird. Der i3 ist viel zu teuer und hat zuwenig Reichweite, so etwas ähnliches gilt auch für den eGolf.
Meine Erkenntnisse sind sicher nicht sehr neu, aber trotzdem wäre es ja nett zu wissen, ob ich micht irre oder ob das wirklich so ein totales Lade-Chaos ist – wenn ja, dann ist das ja wirklich nicht zu fassen:
DC Schnellladen geht beim Soul EV also nur mit CHAdeMO.
Dei ebenfalls verbaute Typ 1 Dose ist zu langsam für unterwegs, oder?
Wenn man sich dann mal ansieht:
Erstens, Wo die CHAdeMO Ladesäulen stehen ist faszinierend, nämlich irgendwo in der Pampa, also erst von der Autobahn runter, am besten noch nachts rumsuchen, finden, Bezahlung klären und dann hoffentlich laden – wenn nicht gerade geschlossen oder Bezahlung klappt nicht oder oder. So werden aus 25 min Ladedauer bis 80% sicher locker 45 bis 60 min. Selbst wenn Kia die jetzt bei den Händlern aufstellt und den Strom kostenfrei angibt, dann muss man die immer noch abseits der Autobahn irgendwo im Gewerbegebiet den Kia-Händler suchen.
Zweitens: CHAdeMO ist angeblich mit nichts anderem kompatibel, also ich meine jetzt nicht, dass man mit einer CHAdeMO Ladesäule und einem Adapter an z.B. einem Tesla weiterkommt, nein, ich will den Soul EV (wie gesagt nur Typ 1 und CHAdeMO Ladebuchse ) an was anderem als einer CHAdeMO Säule schnellladen. Das scheint nicht zu gehen, oder irre ich mch da?
Drittens: In DE sind CHAdeMO Säulen sowieso selten, dann wurde jetzt auch noch Typ 2 („Mennekes“) als EU-Schnellladestandard festgelegt. Aha, der ist aber im Soul EV nicht eingebaut und irgendeinen Art von Adapter von Typ 2 auf CHdeMO scheint es ja auch nicht zu geben, oder habe ich da was übersehen?
Was ist mit CCS, das gibt es ja auch öfters mal, aber das wird auch nix, wenn ich das richtig sehe.
Und dieser Wahnsinn wird dann auch noch mit Steuermitteln gefördert statt einen einheitlichen Standard festzulegen. Das sieht für mich alles nach Marktabschottung und E-Mobilitätsverhinderung aus.
Wenn das alles so stimmt, dann ist mein Fazit:
Mir ist jetzt endgültig klar, dass wenn man sein E-Auto nicht immer zuhause laden kann und dann auch nur auf Kurzstrecken in der Nähe einsetzt, dann bleibt einem nur Tesla und seine erstens kostenfreien, zweitens allermeistens sehr verkehrsgünstig gelegenen und drittens wirklich schnellen Superchargern – zum Glück gibt es bei mir seit etwa zwei Wochen so einen Tesla-Supercharger sozusagen um die Ecke. Jetzt fehlt nur noch das passende Auto dazu :-) DAs wird ein riesiger Wettbewerbsvorteil für Telsa werden, wenn dann mal günstigere Fahrzeuge von denen kommen.
ecomento.de meint
Leider muss man sich zur Zeit wirklich noch möglichst detailliert damit beschäftigen, wo man in Zukunft schwerpunktmäßig fahren und laden wird, bevor man sich ein Elektroauto basierend auf den gewonnen Einblicken kauft. Andersherum kann es später zu viel Frust kommen… (siehe auch https://ecomento.de/2013/12/06/elektroauto-schnelllader-und-jeder-kocht-sein-eigenes-sueppchen/)
Über den Kia Soul EV hört man aber ansonsten recht viel Gutes, scheint eine echte/bessere Alternative zum i3 zu sein.
PS: Am besten auch mal im http://www.goingelectric.de/forum/ aktiv werden, da hat sich über die Jahre geballte Praxiserfahrung angesammelt.
VG
TL | ecomento.de
Nic Megert meint
Leider ist aus diesem Bericht nicht zu sehen, ob das Laden gratis ist und falls nein was es kostet und wie es abgerechnet wird.
Es währe auch interessant zu wissen, ob es sich um einen Typ 2 Stecker handelt und somit auch andere Fahrzeuge wie z.B. das Model S geladen werden kann.
ecomento.de meint
Leider verrät die Pressemitteilung von KIA nicht allzu viel diesbezüglich: http://press.kia.com/de/press/unternehmen/14_09_09_pm%20kia%20ladestationen%20100kw/
Soweit wir wissen, hat Kia aber bislang nicht vor, sein Ladenetzwerk für andere Marken/Fahrzeuge freizugeben. Wenn es dazu Neuigkeiten gibt, geben wir Bescheid!
VG
TL | ecomento.de
lingley meint
Schön … wenn es kein Lippenbekenntnis bleibt.
B.t.w. ich vermisse an der vorgestellten Ladestation das AC 43kW Typ2 Kabel !!!