Wer innovative Unternehmen sucht, wird derzeit besonders in der Technologie- und Telekommunikationsbranche fündig. Autobauer hingegen verlieren massiv, so die aktuelle Innovationsstudie von The Boston Consulting Group (BCG). BCG befragte dafür bereits zum neunten Mal mehr als 1500 Führungskräfte aus zahlreichen Ländern und Branchen zu Innovationen und Innovationsfähigkeit.
Automobilhersteller sind nach den Ergebnissen der diesjährigen Studie die größten Verlierer im weltweiten Vergleich: Unter den 20 innovativsten Unternehmen der Welt finden sich nur noch vier aus der deutschen Vorzeigebranche. Im Vorjahr waren noch neun Autobauer in der Top 20 vertreten.
Neue Trends wie das automatisierte Fahren, die Weiterentwicklung von Elektroautos und die Vernetzung der Autos mit dem Internet setzen neue Standards, welche die Hersteller allerdings nur sehr langsam umsetzen. Zu langsam. Der harte Rückfall in der Innovationsstudie sei „ein Zeichen, dass die Autoindustrie schneller handeln muss“, sagt Hadi Zablit, Co-Autor der Studie, der Financial Times. Im Moment seien die Entwicklungen „zu konservativ“.
Allein Tesla, dessen neuestes Model S bereits einige Technologien automatisierten Fahrens enthält, konnte seinen Platz unter den innovativsten Unternehmen deutlich steigern, machte beeindruckende 34 Plätze gut und nimmt mit Rang 7 in der Gesamtwertung nun den höchsten Platz unter den Autoherstellern ein. Weitere Autobauer in der Top 20 sind Toyota (Platz 8), BMW (Platz 18) und Ford (Platz 19).
Die Liste der innovativsten Unternehmen führt Apple seit 2005 ununterbrochen an, in diesem Jahr gefolgt von Google, Samsung, Microsoft und IBM. Darüber hinaus stammen sechs der elf Neueinsteiger aus der Technologiebranche – Xiaomi, Yahoo!, Hitachi, Oracle, Salesforce und Huawei. Auch Konzerne aus der Konsumgüterbranche wie Coca Cola, Starbucks, Nike oder Procter & Gamble sind so zahlreich vertreten wie seit fünf Jahren nicht mehr.