Volkswagen präsentierte letzte Woche auf der Los Angeles Autoshow in einer Weltpremiere den Golf Variant HyMotion – ein Forschungsfahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb. Die zentralen Antriebskomponenten des Wasserstoff-Golf wurden von der Volkswagen Konzernforschung in Deutschland entwickelt. Das Brennstoffzellensystem entwickelt eine Antriebsleistung von 100 kW / 136 PS und beschleunigt den Wagen in 10,0 Sekunden auf 100 km/h. Gespeichert wird der Wasserstoff sicher in vier Hightech-Kohlefasertanks, die sich platzsparend im Unterboden befinden. Sie ermöglichen eine Reichweite von 500 Kilometern. Wieder aufgetankt ist die Studie nach nur drei Minuten.
Darüber hinaus besitzt die Studie eine Lithium-Ionen-Batterie, um die beim Bremsen via Rekuperation zurückgewonnene Energie zu speichern, die Startphase der Brennstoffzelle zu unterstützen und die maximale Beschleunigung des Golf Variant zu optimieren. Brennstoffzelle und Batterie treiben einen aus dem e-Golf adaptierten Elektromotor an.
Die konstruktive Basis für den HyMotion bildet der von Volkswagen entwickelte und konzernweit genutzte modulare Querbaukasten (MQB). Die aktuellen Golf Schrägheckversionen und der neue Golf Variant sind laut VW dank des MQB die erste Fahrzeugbaureihe der Welt, die mit allen denkbaren Antriebsarten darstellbar ist. Bereits heute wird der Golf mit Ottomotor (TSI), Dieselmotor (TDI), Erdgasantrieb (TGI), Elektroantrieb (e-Golf) und einem Plug-In-Hybridantrieb (Golf GTE) angeboten.
Mit dem Golf Variant HyMotion zeigt Volkswagen erstmals, dass auch die Wasserstoff-Brennstoffzelle auf der Basis des MQB umgesetzt werden kann, sobald die Forschungs- und Entwicklungsarbeit abgeschlossen ist.
Neben einer für Neuwagenkäufer preislich akzeptablen Lösung muss vor der Markteinführung jedoch noch eine Wasserstoff-Infrastruktur geschaffen werden. Gemeint ist hier nicht nur ein flächendeckendes Netz der Wasserstoff-Tankstellen, sondern auch die Herstellung des Wasserstoffs selbst. Denn Wasserstoff als Antriebsenergie macht nur dann Sinn, wenn die Primärenergie zu seiner Herstellung regenerativ gewonnen wird.
Volkswagen verfolgt die Strategie, auch alternative Antriebe auf der Basis von Großserienfahrzeugen zu realisieren. Genau wie der rein elektrisch betriebene e-Golf oder der mit einem Plug-In-Hybridantrieb ausgestattete Golf GTE sollen auch die künftigen Brennstoffzellenantriebe in ein alltagstaugliches und preislich interessantes Serienmodell integriert werden, teilen die Wolfsburger mit. Vor diesem Hintergrund entstanden auf der Basis des amerikanischen Passat mehrere Forschungsfahrzeuge, in denen die gleichen Antriebskomponenten wie im Golf Variant HyMotion zum Einsatz kommen. Die Flotte des Passat HyMotion wird derzeit auf den Straßen Kaliforniens getestet.