In Deutschland verkaufen sich Elektroautos nicht gut genug – was die Pläne der Bundesregierung gefährdet, die Schadstoffemissionen zu senken. Einem Bericht der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) zufolge, der dem Handelsblatt vorliegt, wird die Bundesregierung ihre Klimaschutzziele im Verkehrsbereich kaum noch erreichen können.
Grund dafür sei der schleppende Absatz von Elektroautos. Denn eigentlich war deren Erfolg fest eingeplant für die Verringerung der Schadstoffemissionen. Ursprüngliches Ziel war es, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen.
„Um das gemeinsame Ziel von einer Million Elektrofahrzeugen bis 2020 zu erreichen, müssen nach Auffassung der NPE nun die Rahmenbedingungen nachjustiert werden“, heißt es in dem Bericht, der in der kommenden Woche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) übergeben werden soll.
NPE fordert drei Milliarden Euro Förderung
Die Nationale Plattform Elektromobilität verlangt vom Bund Fördermittel in Höhe von drei Milliarden Euro, um Elektroautos attraktiver zu machen. Damit soll der Kauf vor allem bei gewerblichen Nutzern gefördert werden. Außerdem soll eine flächendeckende Ladeinfrastruktur aufgebaut und in Forschung und Entwicklung investiert werden.
„Wir brauchen jetzt den Schub“, sagte der Klimaschutzbeauftragte der Unions-Bundestagsfraktion, Andreas Jung (CDU), dem Handelsblatt. Er fordert Sonderabschreibungsmöglichkeiten für gewerbliche Nutzer, um die hohen Anschaffungskosten zu senken.
Dr. M. meint
Die in DE nicht vorhandene Förderung von E-Autos ist Absicht und nicht etwa Zufall oder fehlender Wille zur Entscheidung, denn wenn die deutschen Autohersteller eine Förderung wollen, dann bekommen sie diese auch, siehe die unseelige Abwrackprämie vor wenigen Jahren.
Statt dessen werden mit Steuermitteln Musterstrecken mit Ladestationen aufgebaut, die mit fast nichts kompatibel sind ausser mit den E-Autos deutscher Hersteller-aber auch nur, wenn man bei denen auch noch saftige Aufpreise fürs Schnellladen bezahlt, vgl. http://zoepionierin.de/auslandische-elektroautos-unerwunscht/ .
Ja, auch Tesla hat sein eigenes System, an das derzeit nur die eigenen Autos passen – aber die bezahlen das auch selber! Und schneller sind die allemal.
Ich gebe Birgit recht – es müssten eher Privatleute gefördert werden, Firmen können allein schon die MwSt. erstatten lassen, die wäre es denn wie in Norwegen, die MwSt für Privatleute komplett zu erlassen beim reiner Elektrofahrzeuge – nicht mit lumpigen 30 km E-Reichweite. Aber das würde ja im Gegensatz zur Freigabe des Busspuren Geld kosten.
DE macht lieber Symbol- und Ankündigungspolitik, kostet nix, tut nix weh, bringt aber auch nix. Gar nix.
Birgit meint
Das wird aber auch langsam Zeit! In sämtlichen Nachbarländern werden E-Fahrzeuge in hohem Maße subventioniert, nur nicht in Deutschland! Und da wundern sie sich, dass der Absatz „schleppend“ ist? Es ist in meinen Augen eine Schande, dass hier keinerlei Förderung stattfindet, die den Kauf attraktiver gestaltet. Der Ausbau von Ladestationen wird mehr von ausländischen Unternehmen gefördert, als von heimischen. Selbst die heimische Autoindustrie hat im Ausland einen höheren Absatz an E-Fahrzeugen als hier im Herstellerland. Und es sollten nicht nur Unternehmen gefördert werden, der Schuh geht wieder nach hinten los. Wer fährt denn Kleinstrecken am meisten? Die Privathaushalte! Zum Einkaufen, Kinder abholen, Kleinigkeiten erledigen usw. All das wäre mit einem E-Auto viel umweltschonender! Wer freut sich über Subventionen am meisten? Die Familien, die Privatpersonen. Wer ist hier großes Vorbild? Unser „Nachbarland“ Norwegen. Und in punkto Unternehmen gehen unsere niederländischen Nachbarn mit gutem Beispiel voran: Über 60 E-Taxis sind bereits unterwegs! Was macht die deutsche Regierung? Nichts, absolut gar nichts, außer zu jammern, dass hier keine E-Autos abgesetzt werden, so wie geplant….
Steven Broschart meint
… dabei gäbe es Strom genug: http://optimizingexperts.de/elektroautos-deutschlandweit-die-stromrechnung-live-3-1086/