Angela Merkel hat diese Woche von ihrem Beratungsgremium Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) einen Fortschrittsbericht zur Verbreitung von Elektroautos in Deutschland vorgelegt bekommen. In einer Stellungnahme räumte die Bundeskanzlerin anschließend ein, dass die von ihr anvisierte Elektroauto-Million bis 2020 in Deutschland verfehlt wird.
„Wir müssen ganz ehrlich sein: Trotz aller Fortschritte dauern die Dinge etwas länger, als wir uns das vor acht Jahren gedacht haben“, erklärte Merkel. Die NPE rechnet nun erst für 2022 mit einer Million Elektroautos auf deutschen Straßen. „Wir können jetzt auf den Ergebnissen der Nationalen Plattform Elektromobilität aufbauen. Das ist immerhin eine Arbeit, die seit acht Jahren mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gewerkschaften und der Politik läuft“, betonte die Bundeskanzlerin.
Mit Blick auf die verstärkten Anstrengungen der deutschen Autoindustrie sagte Merkel: „Wir kommen voran.“ Deutschland habe mittlerweile zu den Leitmärkten aufgeschlossen. „Wir zählen sehr wohl als Leitanbieter von Elektrofahrzeugen. 40 Modelle werden aktuell angeboten. Die Hersteller sprechen davon, dass bis 2020 über 100 Modelle auf dem Markt sein könnten. Sie werden dann natürlich technisch immer ausgereifter sein“, so die Kanzlerin. Sie rief die Branche dazu auf, Elektromobilität weiter voranzutreiben. Der Einstieg in den Massenmarkt sei nun zwar vollzogen, „aber wir müssen das jetzt natürlich in die gesamte Breite hineinbringen“.
Neben den Herstellern nahm Merkel auch die Politik in die Pflicht – insbesondere die Kommunen, die „mit ihren planerischen Kenntnissen ihrer eigenen Städte und Gemeinden noch sehr viel agiler sein könnten“. Der Bund werde „sicherlich auch sehr gern Vorschläge der Kommunen aufnehmen, wo wir noch etwas machen könnten“, so die CDU-Politikerin. „Aber die einzelnen Gegebenheiten müssen die Kommunen natürlich selbst durchdringen und uns dann auch Vorschläge machen.“
Merkel sprach in ihrer Stellungnahme zum NPE-Bericht auch das Thema Batteriezellfertigung an. Der Markt für die im Kern von Elektroauto-Akkus eingesetzte Komponente wird derzeit von Unternehmen aus Asien dominiert – ein großes Risiko, warnen Fachleute. Dazu die Bundeskanzlerin: „Ja, es gibt jetzt einen chinesischen Anbieter. Vielleicht wird es bald noch einen geben. Aber ich finde auch, wir sollten im Rahmen unserer strategischen Fähigkeiten auch mit anderen europäischen Ländern zusammen an einer eigenen Batteriezellproduktion teilnehmen. Ich freue mich, dass es jetzt auch in der Wirtschaft ein Umdenken gibt, dass wir uns hier vielleicht nicht immer nur von anderen Herstellern abhängig machen sollten.“
Didi meint
Wenn wir die 1 Millionen e-Autos vor 2022 erreichen, dann wohl dank Tesla und dem Model 3 :-)
Matthias meint
vielleicht brauchts auch einen Diesel/Benzinskandal 2.0
hu.ms meint
Was hälst du von einer wette, dass keine 5 % davon tesla model 3 sein werden ?
Thomas Wagner meint
Trotz aller Fortschritte vertraten die Deutschen Autohersteller jahrelang eine Blockadehaltung gegenüber Elektroautos und verlegten sich lieber darauf mit betrügerischer Software ihre Diesel grün zu waschen.
Wenn man bedenkt, dass der EQC erst in ca einem Jahr in den Verkauf kommt,
kann man erahnen, dass Daimler noch heute auf der Elketromobilitätsbremse steht. Mit solchen Herstellern wird das nix mit der Elektromobilität in Deutschland !
agdejager meint
Leitanbieter? Bin ich auf dem falschen Planet? Für wie dumm halten diese Verbrennerleute die Menschen eigentlich? Tief tief traurig.
Man-i3 meint
Liebe Frau Dr. hc. Merkel, das sitzen Sie doch locker auf beiden Gesäß-Wangen aus:
Man stelle ich die Steuerausfälle vor wenn wir alle bis 2030 elektrisch unterwegs wären….
Kraftfahrzeugsteuer = 9.000.000.000,- Euro
Mineralölsteuer plus die MwSt. darauf (Steuer auf die Steuer) = 48.000.000.000,- Euro
…
Redlin, Stefan meint
Kraftfahrzeugsteuer wird es auch zukünftig geben, auch für E-Autos. Wenn die Befreiung bei meinem Wagen 2023 ausläuft sind es nach allem was ich höre ca. 59 Euro. Zur Mineralölsteuer, auch Strom ist versteuert. Einzig wenn ich sehe, dass ca 10 KWh = 1 Liter Sprit ist, dann frage ich mich warum Sprit nicht 3 Euro kostet, denn soviel kosten 10 KWh Strom.
Mini-Fan meint
Den akademischen Grad „Doktor‘ hat sich die Kanzlerin selbst erworben; er ist ihr nicht etwa „honoris causa“ verliehen worden. Sogar ihr Ziehvater Helmut Kohl hatte seinen Dr. phil. nicht „der Ehre halber“ geschenkt bekommen.
agdejager meint
Die Berater von Frau Bundeskanzlerin Merkel sind ja Verbrenner Lobbyisten von VW, Audi, Mercedes, Opel etc.. Die müssen erst mal weg!!
MiguelS NL meint
+1
Düsentrieb meint
Es ist einfach nur peinlich für einen Kanzler so daherzuschwätzen ohne ein quentchen Ahnung zu haben, außer dem Wissen die Millionen möglichst spät Realität werden zu lassen. Sonst hätte sie unter anderen schon dafür gesorgt, dass z.B. die Dieselsubventionierung abgeschafft werden.
Chris meint
Nein hätte sie nicht, weil sie einen gesamtgesellschaftlichen Blick hat und weiß, dass das mittelfristig Existenzen gefährden würde.
MiguelS NL meint
Der Blick sollte aber Langfristig sein, denn mit dem jetzigen Blick deckt man sich mit Populistische Werte die nichts mit nachhaltige oder soziale Werte zu tun haben. Man sieht ja was es uns im letzten hundert Jahren gebracht, von Meeres – bis zur Luftverseuchung. D.h. mit der jetzigen (Firmen-)Politik entstehen langfristig größere Schäden mit „gesellschaftliche“ Folgen.
Mini-Fan meint
Sie hat dir vermutlich zumindest den Doktor der Physik voraus.
Und ansonsten darf man ihr zumindest mal unterstellen, daß sie uns allen hier (mich eingeschlossen) auch den Überblick „über das große Ganze“ voraus hat, weit über den physikalischen Tellerrand hinaus. Sie weiß mehr als wir alle nur erahnen können.
Zumindest wünsche ich mir das.
MiguelS NL meint
Da die Kanzlerin mit Elektrofahzeuge auch elektrifizierte Fahrzeuge meint, spreche wir von eine Million elektrifizierte Fahrzeuge bis 2022. Der Betrug bzw. Täuschung setzt auch in der Politik auf den höchsten Sitz weiterhin fort.
Alex meint
+1
Mini-Fan meint
Am besten vor’s Kriegsgericht in Den Haag zitieren, bei euch, gelle?
MiguelS NL meint
Vor’s Kriegsgericht?
Übrigens viele Regierungen machen sich daran schuldig, die Niederlande ebenfalls.
Peter W meint
“Wir zählen sehr wohl als Leitanbieter von Elektrofahrzeugen. 40 Modelle werden aktuell angeboten.
Die Frau Doktor der Physik weiß aber schon, dass ein Plug-in kein Elektroauto ist?
Ist übrigens ein hübsches Foto, die Frau Bundeskanzlerin kann nicht mal über die Blechkiste drüberschauen. Das ist zwar ein richtiges E-Auto, ein vernünftiges E-Auto sieht für mich aber anderst aus.
Das ganze Geschwätz ist doch nur heiße Luft. Die Mutti soll den Gemeinden und Städten die tausenden E-Busse die man einsetzen könnte mal beschaffen. Vielleicht hat sie ja ein paar im Ärmel.
150kW meint
„Die Frau Doktor der Physik weiß aber schon, dass ein Plug-in kein Elektroauto ist?“
PHEV = plug-in hybrid ELECTRIC VEHICLE
MiguelS NL meint
PHEV steht für Steckdosenhybrid, „hybrid“ steht für Mischform. Die Abkürzung steht also für einen Differenzierung eines Hybrid-Fahrzeuges, nähmlich eins der auch vollständig elektrisch fahren kann und einen Stecker hat.
„VEHICLE“, ist deshalb jedes Fahrzeug ein PHEV oder Elektroauto?
Frau Merkel weisst sehr wohl dass jeder mit unter einem Elektroauto einen BEV versteht. Nur von der Verbrennerindustie werden solche Begriffe mit täuschende Rhetorik auf Interpretation missbraucht, vor allem wenn es dem Stand der Dinge geht oder Zukunftspläne mit Zahlen zu belegen. Genau so wie Sie es auch in Ihrem Kommentar versucht haben.
150kW meint
„“VEHICLE”, ist deshalb jedes Fahrzeug ein PHEV oder Elektroauto?“
Nö, ein VEHICLE wäre ein Auto. Und hier geht es um ein ELECTRIC VEHICLE. Was könnte das nun zusammen übersetzt heißen?
„Frau Merkel weisst sehr wohl dass jeder mit unter einem Elektroauto einen BEV versteht. “
Wer BEV meint, soll auch BEV sagen. Wer nur EV sagt, muss damit rechnen das PH-EV und B-EV gemeint sind.
„Nur von der Verbrennerindustie werden solche Begriffe mit täuschende Rhetorik auf Interpretation missbraucht,“
Das ist weltweit so. Auch die geliebten „Vorbilder“ wie Norwegen und China sehen das so.
MiguelS NL meint
Nach Ihrem Ausschnitt, in dem Sie den Begriff EV aus dem ursprünglichen aber auch allgemeinen Begriff rücken, könnte man es so interpretieren.
Wenn der Kunde im Haus kommt und nach Elektroauto fragt, soll der Verkäufer dann sagen “Eins mit Verbrennungsmotor oder ohne?” ? Ich hoffe das die Antwort nein ist.
MiguelS NL meint
Was versteht man und sollte man unter Elektroauto verstehen?
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Elektroauto
MiguelS NL meint
Zu meinem vorigen Kommentar
https://de.wikipedia.org/wiki/Plug-in-Hybrid
McGybrush meint
Es müssten sogar mehr wie 40 Elektro Autos sein. Genaugenommen alle Autos die morgens ohne zu kurbeln anspringen. Dann müssten wir bei derzeit etwa 45Mio elektroautos nur in deutschland sein.
Düsentrieb meint
1+ :))
Miro meint
Das Bild spricht Bände:
Ein Vorstandsvorsitzender, lässig stehend, vor einem Verbrenner, dem ne Batterie verpasst wurde (denn es ist nichts anderes als ne E-Version des GLC), der mit Autos (in der gleichen Klasse) von 2013 konkurriert. Es wirkt so als wollte er sagen: „Siehste?! N Elektroauto. Von Mercedes. Und sieht schick aus drin, oder?! Wir sind vorne dabei!“
Und eine Bundeskanzlerin, die das überhaupt nicht einzuordnen weiß.
Karl meint
und ihm die Tür aufhält
Düsentrieb meint
Das sieht nicht nur so aus, das hat er nonverbal gesagt ich verstehe das genauso.
Vanellus meint
40 deutsche E-Autos?
e-Golf, e-up, i3, Smart … hab ich wen vergessen? Da ist wohl eine Null zu viel.
Ach so, das sind weitere 36 PHEV? Toll, da hat doch der ebenso dreiste wie erfolgreiche Versuch der Autoindustrie, PHEV einfach als Elektroauto zu zählen, Früchte getragen. Ja, Deutschland ist Leitmarkt der Elektromobilität weltweit! Hurra!
xordinary meint
Das habe ich mich auch gefragt. Ich hätte gerne die 40 Modelle mal aufgelistet gehabt!
Aleman meint
Den e.Go und den Streetscooter und den Stromos und evtl. den ein oder anderen Transporter von VW und Mercedes ? Die werden auch schon gebaut bzw. umgebaut.
Maschinenbauer meint
He he immer langsam! Natürlich gibt es 40 Deutsche E-Autos!
Also
1. E-Golf in Uranograu mit Sitzbezüge in Stoff Schwarz
2. E-Golf in Uranograu mit Sitzbezüge in Leder Beige
3. E-Golf in Uranograu mit Sitzbezüge in Leder Schwarz
.
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27. E-Golf in Oryxweiß Perlmutteffekt mit Sitzbezüge in Leder Schwarz und Leichtmetallräder „Madrid 7J x 17“
.
.
40. E-Golf in Atlantic Blue Metallic mit …… und Ambientbeleuchtung
Das geht sich ja locker aus!
Frank meint
Besonders ungerecht ist der Entwurf der Änderung des Einkommenssteuergestzes. Alle Pioniere der Elektromobilität, die schon vor 2019 ein Elektroauto betrieblich einsetzten, müssen für private Nutzung weiter die 1-%-Methode anwenden. Erst mit Erwerb ab 2019 darf die 0,5-%-Methode angewendet werden. Die Absetzung eines Teils des Akkupreises ist dafür kein Ersatz. Die Kaufpreise sind weiterhin überteuert.
Frühe Nutzer werden abgestraft und ungleich behandelt, was soll das? Warum, Frau Merkel, sorgt der Bund nicht dafür, dass ab 2019 für alle Elektroautos ohne wenn und aber die 0,5 %-Methode gilt?
Tim Leiser meint
Ja, das wäre toll. Zumindest nett. Aber man hat ja mal ein Auto zu damals geltenden Bedingungen gekauft. Wenn ein Smartphone nach einem Jahr billiger wird, sage ich ja auch nicht, dass ich Geld zurück haben will, mit der Begründung, dass ich als early adopter die Firma unterstützt habe.
Andererseits: jemand, der vor 3 Jahren einen „sauberen Diesel“ gekauft hat, darf damit morgen trotzdem in manchen Städten nicht fahren… obwohl zu anderen Bedingungen gekauft… was weiß ich.
Frank meint
Ach, der Staat ist jetzt für Preissenkungen zuständig?
Schon mal etwas von steuerlicher Gleichbehandlung gehört? Das ist so eine Art Grundrecht der Bürger.
Tim Leiser meint
Nö, eben nicht. Aber es gibt auch eine ungleiche Besteuerung von Benzin und Diesel. Aber wie gesagt: was weiß ich schon.
xordinary meint
Ernsthaft? Ist das so? Das wäre ja Scheiße! Ich meine klar, rückwirkend kann man keine billigeren Preise bekommen, aber was spricht denn bitte dagegen, die 0,5%-Regel zum Stichtag auf alle betrieblich zugelassenen Fahrzeuge anzuwenden?
Tja, wahrscheinlich geht es hier halt nach wie vor um Anreizpolitik für neue/mehr EVs auf der Straße für das Ziel „1 Million“ …
Frank meint
Und die deutsche Autoindustrie ist erst 2019 endlich so weit, E-Dienstwagen liefern zu können.
frax meint
Thema Dienstwagen – die deutschen Versuche mit dem Model S sind ja fehlgeschlagen, da zu geringe Reichweite:
Wetten mit EQC und neuem e-tron funktioniert das plötzlich – he, he
ein Schelm der böses dabei denkt…
Frank meint
http://dipbt.bundestag.de/dip21/brd/2018/0372-18.pdf
Frank meint
Ja, hervorragender Lobbyarbeit sei Dank ist das so. Link folgt.
volsor meint
Ähm , “Wir zählen sehr wohl als Leitanbieter von Elektrofahrzeugen. 40 Modelle werden aktuell angeboten.“
Ich kenne nur drei Deutsche E-Autos.!? Okay und e-tron und EQC 2019.
Wo sind die anderen 35 Modelle.? Weiß die Kanzlerin mehr.?
Ralph meint
Kenne auch noch einen, den Sion von SonoMotors. Nur weil Frau Bundeskanzlerin noch nichts von SonoMotors gehört hat, wird es den Sion trotzdem geben und das für 16000 / 20000 Euro.