Der größte Lastwagen der Welt wird elektrisch angetrieben: Vier jeweils 1200 Kilowatt (knapp 1800 PS) starke Elektromotoren von Siemens bringen den mehr als 800 Tonnen schweren Giganten auf Touren. Im leeren Zustand erreicht der Lastwagen eine Höchstgeschwindigkeit von 64 Kilometer in der Stunde.
Kürzlich wurde das erste Exemplar des BelAZ 75710 in einer sibirischen Mine in der Region Kuzbass in Betrieb genommen. Der Truck ist mehr als 20 Meter lang, knapp zehn Meter breit und acht Meter hoch. Er wiegt unbeladen 360 Tonnen und kann knapp 450 Tonnen Material transportieren.
Die Ingenieure von Siemens standen vor einer besonderen Herausforderung. Der weißrussische Hersteller BelAZ wollte nicht nur den größten Truck der Welt bauen, er sollte ein Viertel mehr Last tragen können, verglichen mit dem bis dato weltweit größten Muldenkipper. Zudem sollten die Kosten pro Tonne beförderten Materials deutlich gesenkt werden.
Minen- und Tagebauunternehmen unterliegen zunehmend schärferen Umweltauflagen. Andererseits verlangen sie, dass die Transportfahrzeuge rund um die Uhr verfügbar sind und damit möglichst produktiv arbeiten. Die Experten für Traktionsantriebe aus Nürnberg entwickelten daher einen zuverlässigen und leistungsstarken Allradantrieb mit vier elektrischen Maschinen. Den Strom liefern zwei Generatoren die jeweils von einem 16-Zylinder-Dieselmotor mit einer Leistung von jeweils etwa 1700 Kilowatt angetrieben werden.
Acht Reifen – jeder kann 100 Tonnen tragen
Anders als seine Vorgänger sollte der neue Truck mit acht Reifen ausgestattet werden – denn jeder einzelne Reifen ist nur für rund 100 Tonnen Gewicht ausgelegt. Als Vorlage diente ein vielfach erprobtes und bewährtes Antriebssystem, zusätzlich entwickelten die Ingenieure eine neuartige Steuerung. Alle Bestandteile des elektrischen Antriebs kamen von Siemens.
Durch den Allradantrieb ergaben sich neue Möglichkeiten, wie beispielsweise eine dynamische Zugkraftverteilung auf die beiden Achsen des Trucks. Beim Ausfall eines Antriebs ist darüber hinaus ein Notfallbetrieb möglich, so dass der Truck noch selbständig in eine Werkstatt fahren kann und nicht geborgen werden muss oder etwa eine Rampe blockiert. Der Vierradantrieb sowie eine Vierrad-Hydrauliklenkung sorgen dafür, dass die etwa vier Meter hohen Reifen auf dem unwegsamen Gelände nicht steckenbleiben.
Woody meint
Wow!
Schön beängstigend, dieses Monster…
Was die Russen bzw. Weißrussen für Autos bauen, hauptsache man braucht keine Strassen zu bauen! ;-))
War nur als Witz gedacht!
Der Truck wird nur in Bergbau eingesetzt, dann braucht man eh keine Strassen.