„Die Politik ist am Zug und nur Sie kann das Thema beleben oder sterben lassen“, lautet das eindeutige Urteil von Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des CAR-Centers der Universität Duisburg-Essen, über den allzu behäbigen Start der Elektromobilität in Deutschland. „Ohne politische Rahmenbedingungen“ werde sich angesichts der schleppenden Verkaufszahlen auch weiterhin „wenig tun“; Dudenhöffer befürchtet der Welt zufolge, dass Deutschland international das Schlusslicht bleibe.
Staatliche Subventionen für Elektroautos hält der Autoexperte für dringend notwendig, ansonsten drohe, dass „wir 2015 weniger reine Elektroautos verkaufen als 2014.“ Als größtes Problem und Hemmnis sieht er „die nicht eingehaltenen Versprechungen der Kanzlerin.“ Als Anspielung auf den erklärten Wunsch der Regierung, bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen, sagt er: „Eine Million zu verkünden und dann einfach alles ignorieren enttäuscht nicht nur Wähler, sondern auch die Industrie.“
Dabei habe „die deutsche Autoindustrie mehr als 14 Milliarden Euro“ in Elektromobilität investiert, dennoch verkaufe sie in Deutschland „so gut wie nichts“, die Verluste seien „enorm“. Das Fazit der harschen Kritik von Dudenhöffer: „Wenn man seinen Aktionären – also Eigentümern – gegenüber Verantwortung zeigen will, darf man bei unseren politischen Konstellationen keinen Euro mehr in Elektromobilität investieren.“
Starkstrompilot meint
als Herstellerland scheint es Deutschland besonders schwer zu haben. Jedenfalls offenbart es politisch-wirtschaftliche Verstrickungen mehr als allen lieb sein kann. Andere Herstellerländer haben da nicht solche Probleme.
Für den deutschen Autofahrer stellt sich außerdem die Frage, warum er sich ein Elektroauto zulegen sollte. Scheinbar höhere Anschaffungskosten, Ladestationenwirrwarr, Reichweitenmärchen, Steckdose zuhause oder Arbeitsplatz. Für Laien einfach zu umständlich. Es fehlt die Einfachheit oder das Gewohnte. Wer sich nicht für das Thema interessiert, hat keine Argumente, ein solches Fahrzeug vor seiner Umgebung zu rechtfertigen. Deshalb kauft man das Übliche: Benziner oder Diesel so groß wie man sich gerade noch leisten kann, am besten SUV, geschönte Verbräuche, die Einsparungen suggerieren, die es seit über 10 Jahren real nicht mehr gibt, hohe PS-Leistungen und Endgeschwindigkeiten. Solche Eigenschaften müssen nicht argumentiert werden.
Der normale Autofahrer braucht das Kostenargument, denn das versteht jeder, also Subvention wie z.B. Abwrackprämie. Dummerweise wären die deutschen Hersteller auf die entstehende Kaufwelle gar nicht vorbereitet.
Vielleicht sollten sie auch ihre Preise überdenken, denn Renault und Nissan schaffen es durchaus, zu akzeptablen Preisen zu verkaufen. Das Model S ist das Günstigste seiner Klasse. Ansonsten passiert das Gleiche wie mit dem Ampera, der als Volt in Amerika so gut läuft, dass ein Nachfolgemodell erscheinen wird, aber als viel zu teuerer Opel vom Markt verschwindet. Obwohl er das Bindeglied zwischen den Kurzstreckenautos wie Zoe, Nissan, i3, egolf etc und den Langstreckenautos wie Tesla ist. Eine vertane Chance, die sich noch schwer rächen wird.
Ich sehe mittlerweile ziemlich schwarz für Deutschland. Warum soll man sich im Ausland ein deutsches Auto kaufen, wenn es nicht mal die Deutschen selbst tun
Euer Starkstrompilot
Woody meint
Das findet man auf SpOn:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/keine-kfz-steuer-fuer-elektroautos-zehn-jahre-lang-a-834800.html
„E-Fahrzeuge sollen künftig zehn statt bisher fünf Jahre von der Kfz-Steuer befreit werden. Einen entsprechenden Gesetzentwurf beschloss am Mittwoch das Kabinett in Berlin. Die Steuerbefreiung soll für Fahrzeuge gewährt werden, die in der Zeit vom 18. Mai 2011 bis 31. Dezember 2015 erstmals zugelassen werden. Nach 2015 soll die Steuerbefreiung für reine E-Fahrzeuge für fünf Jahre fortgeführt werden – bei erstmaliger Zulassung vom 1. Januar 2016 bis 31. Dezember 2020.“
Also, statt die Elektromobolität unterstützen, wird die unterdrückt?
Dafür wird der Dieseltreibstoff immer noch quasi subventioniert, mit 18 Cent pro Liter,
damit noch mehr Stinker auf die Straßen kommen. Verbunden mit dieser unsinniger Formel zur Berechnung der KFZ-Steuer, wo wieder die Spritschlucker bevorzugt werden, treibt die Politik den Käufer in die Hände von den (ach so sauberen!!) Dieselmonstern …
So wird garantiert nicht zum 2020 und nicht zum 3020 eine Million E-Autos auf den deutschen Straßen fahren.
Weiter so, die Politiker im Land des Autos, bald überholt uns sogar Simbabwe!
Rüdiger Schäfer meint
Extrem irreführende Überschrift!!!
ecomento.de meint
Wir haben die Überschrift heute früh mehrmals geändert, am Ende haben wir uns aber dafür entschieden, das wörtliche Zitat von Herrn Dudenhöffer zu verwenden. Zum einen möchte er damit sicherlich für Aufsehen sorgen (ist ihm gelungen..!), außerdem basiert die Aussage auf unserer derzeitigen politischen Ausgangssituation und ist damit hochaktuell.
Das Ganze mag in ein paar Monaten anders aussehen, wenn/falls es tatsächlich staatliche Anreize für E-Mobilität geben wird, heute bzw. derzeit würde Herr Dudenhöffer allerdings seinen Äußerungen nach von jeglichen Investitionen abraten.
VG
TL | ecomento.de
ecomento.de meint
Zur Info: Um Verwirrung zu vermeiden, haben wir die Überschrift abgeändert.
VG
TL | ecomento.de
Smartadvisor meint
Die Kanzlerin wird einfach probieren wie weit Ihre Auto mit dem Anlasser fahren kann und dann wird das einfach als Elektroauto bezeichnet – schon schaffen wir die Million sogar vor 2020 ;-) Satire Ende.
„Wer gegen Kernenergie ist, ist entweder ein hoffnungsloser Idealist, oder ein Demagoge“, so hat Franz Josef Strauß einmal gesagt. Wir bräuchten Politiker, die heute mit solcher Entschlossenheit die Elektromobilität und die Energiewende fordern und fördern. Die Kanzlerin übt sich weiterhin nur im Aussitzen – so wird das auch weiterhin nix – ist das so gewollt?
Mike meint
Keinen Euro mehr in Elektromobilität investieren!
Zuerst dachte ich…..mein Gott,….dieser Dudi was gibt der Mann da von sich ;)
Ich habe dann zwei Momente inne gehalten…..und bin dann zu dem Entschluss gekommen.
Endlich mal jemand der unsere Angie so ein klein wenig wach rüttelt!
Sie da anpiekt wo es Ihr so ein biserl weh tut…frustrierte Industrie und Wählerstimmen!
Ich glaube mit viel Glück, beauftragt sie jetzt Ihren Lakaien Dobrindt mit der Ausarbeitung einer erneuten Abwrackprämie für „Stinker“ ;)
Schließlich steht 2017 wieder eine Bundestagswahl an!
Und bis 2020 müssen Angie´s 1Mio. E-Autos ja schon auf der Straße sein.
Und mit der Pillepalle Strategie kostenlose Parkplätze, Busspuren ,etc. …….das sieht Angie jetzt auch ein,…. das war Schwachsinn!
Sie denkt jetzt weiter……an 2017;)
Ich sehe goldene Zeiten anbrechen, ….für die deutsche Automobilindustrie bzw. der Elektromobil Industrie;)
ecomento.de meint
Man mag von Herrn Dudenhöffer halten was man will, da er deutschlandweit viel Gehör findet, kann es unserer Meinung nach nur guttun, wen er sich häufig zu Elektroautos äußert – selbst, wenn es manchmal etwas überspitzt ausfällt.
Hoffentlich hören es Merkel & Co…!
VG
TL | ecomento.de