Vielen Dank für die zahlreichen Kommentare und E-Mails. Wir haben alle Nachrichten an den zuständigen Redakteur des ZDF weitergeleitet und sind gespannt auf den daraus entstehenden WISO-Beitrag. Der genaue Sendetermin steht noch nicht fest, uns wurde jedoch Ende Februar bis Mitte März in Aussicht gestellt. Wir freuen uns auf die anschließende Diskussion der Sendung!
Das Fahren mit einem Elektroauto ist unbeschreiblich: leise, flott, umweltfreundlich. Das Laden eines Elektroautos kann leider auch unbeschreiblich sein: kompliziert, frustrierend, aufwändig. Zum einen gilt es, diverse technische Aspekte und Standards zu berücksichtigen: Gleichstrom, Wechselstrom, CCS, CHAdeMO. Auch die verschiedenen Bezahlsysteme sind nicht gerade leicht zu durchschauen – möchte man etwa an jeder öffentlichen Elektroauto-Ladestation in Deutschland Strom zapfen können, müsste man derzeit Verträge mit mehr als 70 Anbietern abschließen. Auf den ersten Blick also herrscht das blanke Chaos.
Wohl dem, der seinen Stromer in der heimischen Garage aufladen kann und nicht auf öffentliches Laden angewiesen ist. Wer doch einmal unterwegs lädt, sieht sich einer Vielzahl von Möglichkeiten gegenüber – und vielen verschiedenen Abrechnungsmodellen. Da Elektromobilität in Deutschland noch am Anfang steht, ist es nicht verwunderlich, dass noch nicht alles reibungslos funktioniert. Umso wichtiger ist es, konstruktiv an Probleme heranzugehen, um diese Kinderkrankheiten auszumerzen.
Was halten Sie von zeitbasierten Abrechnungsmodellen?
Das ZDF-Verbrauchermagazin WISO will deshalb in einem kommenden TV-Beitrag der Frage nachgehen, wie fair die von manchen Elektroauto-Fahrern kritisierten Schnellladesäulen mit zeitbasierten Abrechnungsmodellen sind. Im Fokus stehen dabei vor allem die Elektroautos BMW i3 sowie die Volkswagen-Modelle e-up! und e-Golf.
Dazu bitten wir bis Ende dieser Woche um die Hilfe unserer Leser:
- Bitte teilen Sie uns in den Kommentaren ihre Erfahrungen mit Ladevorgängen mit, die zeitbasiert abgerechnet werden. Finden Sie diese Modelle fair oder gibt es berechtigte Gründe zu Kritik? Welche Leistung Sie abrufen konnten, und wie lange der Ladevorgang gedauert und somit auch gekostet hat, interessiert uns bzw. WISO am meisten. Bitte vergessen Sie nicht zu erwähnen, welches Elektroauto Sie fahren, mit welcher Ladeoption Ihr Fahrzeug ausgestattet ist, und ob Sie den Akku wie beim Schnellladen üblich nur bis 80 Prozent oder bis auf die vollen 100 Prozent geladen haben.
- Für den Beitrag sucht WISO auch noch Elektroauto-Fahrer, die vor der Kamera von ihren Ladeerfahrungen unter den o.g. Voraussetzungen sprechen wollen. Mögliche Drehpartner sollten im Raum Stuttgart oder im Raum NRW ansässig sein. Interessenten melden sich bitte per E-Mail unter Angabe der wichtigsten Fahrzeuginfos (Modell, Ladeoptionen) bei leseraufruf@ecomento.de Stichwort „ZDF WISO Schnelllader“.
Dr.Klaus Schweikart meint
Ich besitze das E-Auto von Mitsubishi „MIEV“ seit 2013, das beiderseits aufgeladen werden kann, links Schnellladung zu 80%, rechts normale Auf-
Ladung an der Steckdose in der Garage. Manche öffentliche Aufladestationen
sind mit dem Stecker von Mitsubishi nicht benutzbar. Habe noch kein Schnellladekabel, da in meiner Umgebung noch keine Schnellladestation be- steht. Bin mit dem Fahrzeug sehr zufrieden, Nachteile: Heizung sehr dürftig, Reichweite im Sommer ca. 120 km, im Winter nur 100 km. Brauche das Fahrzeug nur für den Stadtverkehr und die Umgebung von ca.30 km, für den Fernverkehr greife ich auf einen Benziner zurück. zu weiteren Fragen bereit!
KnofiFlo meint
Selbst besitze ich kein Auto. Ich miete mir verschiedene Strom-Modelle, um vergleichen zu können. Generell ist in meinen Augen die Möglichkeit, tatsächlich schnell laden zu können DAS Argument für oder gegen ein bestimmtes Fahrzeug. Das sollte als Hinweis im Beitrag mit einfließen, schließlich müsste ich momentan das Fahrzeug nicht nach Bauform, sondern nach verbautem Ladegerät aussuchen…
Genutzt habe ich bis auf die SuperCharger alle angebotenen Lademöglichkeiten.
Hier sind 3-phasige-Säulen (min. 22kw + 32A) wohl ein guter Kompromiss. Der Typ2-Stecker ist überall kompatibel (ein Hauptargument) und ’schnell genug‘ bis 100% geht es auch. Renault Zoe macht das sehr gut.
CHAdeMO ist in Bayern selten zu finden. Meistens bei Autohäusern (Nissan, öffentlich zugänglich) im Industriegebiet. Wenn man dort nachts mal kurz für eine Stunde anstecken möchte, sitzt man im Auto oder guckt sich leere Straßen mit Industrie/Gewerbegebiete an. Mein Auto (alter Leaf) hat bei 80% selbst das Laden abgebrochen, für die 100% musste ich erneut einstecken und anmelden. Heißt also, ich kann die Wartezeit nicht komplett nutzen, weil ich bei Halbzeit am Fahrzeug sein muss. Bei einem Fußweg von 1 Km zur nächsten Tanke / FastFood für einen Cafe oder Toilette etwas nervig. Neuere Modelle lassen 100% auf Anhieb zu.
CCS-Säulen gibt es in Bayern fast nur bei VW- ober BMW-Häusern. Leider meistens von eigenen Fahrzeugen zugeparkt und nur zu Öffnungszeiten nach Absprache nutzbar. Warum man dort teilweise nur 20 KW angeboten bekommt, ist mir nicht erklärlich. Allerdings sollte man nicht mit der falschen Marke dort vorfahren…
In den letzten zwei Jahren habe ich fast alle E-Autos gefahren, die in Deutschland erhältlich sind. Autos sind nicht das Problem, geladen habe ich bis jetzt fast immer kostenlos. Wenn es schnell gehen muss, lade ich an schnellen Säulen (meistens weniger als 80% – soll ja schnell gehen), wenn ich Zeit habe, stecke ich bis 100% im Schuko ein.
Die Ladesäulen sind allerdings so oft nicht zugänglich, defekt oder haben sonstige Schwierigkeiten (Software hängt, Ladekabel wird nicht entriegelt), dass ich für den Strom höchstens den KWh-Preis wie zu Hause zahlen würde (ca. 0,27€ Ökostrom), obwohl mir das auch zu viel ist, wenn man Strompreise in anderen Zusammenhängen sieht (Industrie, etc.).
Abrechnung nach KWh, da sich die Strommenge, wie bereits von anderen beschrieben, unterschiedlich anpasst.
Den Gedanken, dass die erste halbe Stunde kostenlos ist und danach alle 30 Minuten teurer wird, fände ich gut. Damit wird das Übernachten/Blockieren von schnellen Ladesäulen unterbunden.
Für den ‚Service‘ des schnelleren Ladens allerdings werde ich nicht bezahlen, wenn es sich umgehen lässt. Dafür hat man als Nutzer zu viele negative Umstände – in Bayern.
Und zum Vergleich mit dem Verbrenner: An der Tankstelle zahle ich ja auch den fixen Preis für den Liter, nicht für die Zeit, die ich an der Kasse anstehen muss.
M Melchervon der meint
Ich fahre eine Tesla. Geladen wird fast ausschliesslich am Arbeitsplatz direkt von der PV-Anlage, also für rund 7 ct/kWh. Für weitere Strecken gibt’s die Supercharger von Tesla. Die Ladedauer ist 50 Minuten für 300km, und der Strom ist gratis. Andere Schnellladestationen kommen dank der Steckerinkompatibilitäten nicht in Frage. Hier hat Deutschland – wahrscheinlich als Protektionismus – die beiden Standards ignoriert und sein eigenes Püppchen gekocht (erinnert mich and Microsoft Windows 98 und den Internet Explorer, der sich auch an keinen Standard hielt…)
Smartadvisor meint
Ich fahre eine Renault ZOE und lade unter 1% außerhalb oder gar an Schnelladesäulen. Man will sie haben, aber nutzt sie kaum.
Ich kann an jede Starkstromdose, beim Schreiner, Bauern, Hotel oder Bauhof laden. Das braucht keine große Infrastrukturförderung, 2-300 Euro pro Ladeplatz reicht.
Öffentliche Ladepunkte interessieren mich nur dort, wo ich soWISO hinwill, also beim Einkaufen, Essen, Kino. Wenn ich z.B. für 150 Euro einkaufe oder für 50 Euro esse, sollten die 3 Euro fürs Volladen dabei sein, da ist jede Messung und Abrechnung zu teuer.
An öffenlichen Ladepunkte wünsche ich mir, dass nach der Ladung die Standgebühr auf 5 Euro pro Stunde ansteigt, damit die Plätze schnell wieder freigegeben werden. Parken für Verbrenner sollte soviel kosten wie das Zuparken von Hydranten oder Ausfahrten.
Gegendenstrom meint
Ich bin überzeugt, das es nicht zielführend ist eine „Schellladersendung“ zu machen.
Vielmehr kommt es darauf an eine diskriminierungsfreie,
den praktischen Erfahrungen der Elekroautofahrer folgend,
eine gute Mischung an Ladeinfrastruktur zu erreichen. Die beschränkt sich heute und morgen nicht auf Schnelllader allein, und welche Bezahlmodelle favorisiert werden sollten.
Heute besteht die öffentliche Ladeinfrastruktur im wesentlichen aus Ladeinfrastruktur unterschiedlicher Hersteller und Betreiber mit unterschiedlichen Bedien-und Zugangskonzepten, unterschiedlichen Steckernormen und zusätzlichen Zugangshürden wie ungeeignete Öffnungszeiten, Barrieren, Toren und Schranken. Dazu kommen unterschiedliche Abrechnungsformen.
Hier herrscht defakto ein „Ladekaos“.
In einer Sendung nur von Schnellladern zu reden, heißt an den eigentlichen Themen vorbeireden.
Über Schnellader allein zu reden ist alte „Verbrennerdenke“, kann nur von Leuten kommen, die selbst wohl nicht mehr als eine Probefahrt mit einem E-Auto durchgeführt haben.
E-Auto Laden heißt die unbenutzten Zeiten des E-Autos zum Laden nutzen und eben nicht mal eben schnell Laden. Immerhin steht der Durchschnitt der PKW (privat) 20 Stunden am Tage einfach nur rum, das kann es schonend normal (Langsam) geladen werden.
Wie das in Zukunft gehen soll, sollte Gegenstand der Sendung sein, nicht das Thema Schnellladen als Schwerpunkt. Schnellladen ist im Notfall geboten und als Lademöglichkeit für „Fernreisen“. Die sind eher die Ausnahme für die heutige Konzeption und Verwendung von E-Autos.
Also bitte mal die E-Autofahrer fragen, was es braucht. Eine Sendung konzipiert von Unwissenden können wir uns sparen
Sebastian M meint
Ich fahre seit Januar 2014 einen Citroen C-Zero und das mit vollster Zufriedenheit. Schnellladestationen mit ChaDeMo-Stecker sind zum Glück in NRW nicht so Mangelware wie für Fahrzeuge mit CCS-Steckern. Ich finde es sowieso äußerst dumm von der deutschen Automobilindustrie ein neues DC-Ladesystem auf den Markt zu bringen, statt bereits vorhandene Infrastrukturen zu nutzen. Ende letzten Jahres machte ich leider schlechte Erfahrungen mit einer einerLadestation auf der Durchfahrt in Dortmund. Die Betreiber dieser Ladestationen waren am Telefon nicht nur unfreundlich sondern wirkten zugleich sehr unkompetent. So als hätten Sie selber keine Ahnung von dem was sie dort anbieten. Die Besten Erfahrungen hingegen machte ich im Urlaub. Wir fuhren mit dem Auto in die Niederlande an das Meer. Die Infrastruktur war nicht nur gut ausgebaut, sondern das Bezahlsystem fubktionierte auch noch einhaltig und unproblematisch.
Bernd meint
Meine Beste Ladung mit Zeittarif:
Dauer: 45 Minuten
Geladen: Von 20% auf 90% – ca. 15 kWh
Kosten: 2 Euro für 60 Minuten
Ladevorrichtung: Starkstromdose am Autohof
E-Auto: Renault Zoe
PS: Würden die Autohöfe ihre Anschlüsse auf 43 kW aufrüsten, könnte ich so eine Ladung in nicht mal 30 Minuten machen
Es muss nicht unbedingt eine neue Infrastruktur sein, man könnte E-Autos auch einfach an die bereits bestehende Infrastruktur anpassen. Aber laden mit Starkstrom unterstützt derzeit leider nur der Renault Zoe (bis 43 kW), Tesla S (optional bis 22 kW), Smart ED (optional bis 22 kW) und ein bisschen der Mercedes B (bis 11 kW).
Da brauche ich keine DC-Säule für 20.000 Euro, wenn ein Starkstromanschluss für 200 Euro genügt…
Marc meint
Hi, fahre seit 7 Jahren einen Saxo electrique mit einer Ladeleistung von 3 kWh, also für die normale Schukodose gerade noch geleistet mit rund 13 Ah Dauerlast. ( Ja, nach VDE ist das nicht zulässig, somit nehme ich ja auch normalerweise einen CEE-Stecker. )
Meine letzte Abrechnung fürs Quartal hat sich auf 67 Cent belaufen. Ansonsten bevorzuge ich den gratis-Strom der lokalen Stadtwerke Düsseldorf. Ich habe aber auch schon mal in Bonn geladen, wo man die „normalen“ Parkgebühren bezahlt. Es soll tatsächlich Verbrenner geben, die bekommen keinen Tropfen Sprit im Parkhaus und bezahlen diese Gebühren trotzdem.
Ich habe einen Vertragspartner, welcher eine Kooperation mit der RWE hat, New Motion und Düsseldorfer Stadtwerke. Das private Drehstromnetz bietet mir bundesweit nochmals 400 Steckdosen an. Und Steckdosen gibt es mehr als Sprit-Tankstellen. Also kein Problem.
Zeitbasierte Tarife: Gerne, solange diese die normalen Parkgebühren nicht überschreiten ist das doch super.
Ich hab zwei E-Fahrzeuge im Haushalt mit rund 30.000 Kilometer Laufleistung im Jahr und den Verbrenner seit nem Jahr verkauft. Bei Interesse einfach fragen.
Marc
A. Vrieling meint
E-auto’s laden meistens zu Hause oder bei der Arbeit.
Die meisten wünschen sich Schnellader um ein E-Auto zu kaufen, weil sie so denken wie in den letzten 50 Jahren. Ich fahre zur Tankstelle und hole mir Energie.
Schnellladestationen sind wichtig um den Kauf eines Autos voran zu treiben, jedoch wenn das Auto einmal da ist, entdecken die meisten das sie im Durchschnitt nicht viel Reichweite brauchen.
Nur für die Langstrecken pro Jahr (Urlaub) wird eine Schnellladestation benötigt.
Ich wünsche mir zukünftig positive Beiträge die zeigen, dass bei sehr viele Anwendungen und Bürger das E-auto eine perfekte und umweltschonende Lösung ist. Meistens sehe ich Berichte über ein E-auto was getestet wird über eine Langstrecke. Das entspricht nicht die Realität und schreckt die Mensen ab. 81% der deutschen Bevölkerung fährt weniger als 55 km/Tag. 46% weniger als 28 km/Tag. Wenn wir die Ziele der Energiewende durch Verwendung von Energieüberschüssen in E-Autos umsetzen wollen, ist eine intelligente und vor allem vernetzte Infrastruktur notwendig. Sie ist jedoch teurer als „dumme“ Ladestationen und sollte deshalb von der Regierung unterstütz werden. Nur so kann der E-Fahrer mit einer Ladekarte von seinem Stromversorger überall Strom nehmen. Ich bekomme doch heute auch keine Rechnung von O2 obwohl ich ein D1 Vertrag und mit einem O2 Telefon telefoniert habe . Es gibt jedoch bereits gute Ansätze die Roaming unterstützen (www.ladenetz.de). http://www.e-clearing.net macht dies bereits Länderübergreifend.
Frank Buchholz meint
Wir bieten selber Ladeinfrastruktur im Berguschen an und haben ein eigenes Vertragsmodell um Autstrom zu laden. An allen Ree Partnersäulen ist das möglich. Wir rechnen nach Kilowattstunden ab und verlangen keine Grundgebühr. Und das finden wir fair und wichtig. An Scbnellladesajulen ( Rdnault Zoe 4: kW ) bin ich gerne bereit einen Aufpreis zu zahlen.
Mit freundlichen Grüssen Frank Buchholz
Wipperfürth
Talkredius329 meint
Nomen est omen :
WISO werden 40 kW DC als Schnelllader bezeichnet ?
Damit ihr mich nicht falsch versteht, ich finde die deutsche Automobilindustrie leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Elektroautofahrer.
Dagegen sind die Fahrer ausländischer Fahrzeuge wie Renault oder Tesla doch arme Schweine, bei denen reicht es meistens gerade eben zu einem kurzen Espresso beim Laden, statt zu einem ausführliches Mittagessen. Am schlimmsten haben es aber die Tesla Model S Fahrer, die dürfen noch nicht einmal an der Schnellladesäule zahlen, Elon will das einfach nicht, echt blöd.
Noch ein Tipp an die Marketingabteilungen von BMW und VW :
halbiert einfach die Batteriegröße, dann könnt ihr noch schneller Schnellladen.
Aber zum Schluss noch etwas versöhnliches :
Übermorgen werde ich eine weiter Lademöglich bei mir zuhause offiziell anbieten, 3×400@63A, also ein Supercharger für Zoes. Dann könnt Iht selbst entscheiden ob ihr volumen- oder zeitbasiert oder ob ihr überhaupt etwas spenden wollt.
Details zum Zugang via Twitter und openchargemap.org
Gegendenstrom meint
Ich fahre seit Ende 2011 elektrisch. Davon bin ich mit einem Citroen C-Zero allein ca. 30.000km gefahren. Dazu mehrer tausend Kilometer mit einem Nissan Leaf und mit einem BMW C Evolution. Insgesamt dürften das deutlich über noch einmal 10.000 km sein.
Die Autos werden meist verwendet wie konzipiert, als Stadtautos und für das urbane Umfeld. Die wenigen „Fernfahrten“ kann ich an einer Hand abzählen.
Nicht die Autos sind aus meiner Sicht das Problem, sondern die mangelnde Ladeinfrastrktur. Sie ist zur Zeit weder Qualitativ noch Quantitativ für Fernfahrten geeignet. Fernfahrten sind nur über Schnellladesäulen sinnvoll abzudecken, von denen es zu wenige gibt. Gleichzeitig fehlt noch immer ein über alle Stromanbieter funktionierendes Abrechnungssystem und Bedienkonzept. Darüber hinaus ist die Ladesäulenlandschaft gespickt von zahlreichen Zugangshürden, wie Schranken, Tore und ungeeigneten Öffnungszeiten.
In meiner Stadt nutze ich Schnellladesäulen selten. Hier reicht die „Normalladesäule“ stets aus. Geladen wird stets über Nacht oder während des oft langen Arbeitstages. Zu diesen Zeiten steht das Auto ohnehin rum, da ist es sinnvoll es eben zu laden. Wird sehr selten einemmal Chademo Schnellladen benötigt, stehen heute für mich die passenden Lademöglichkeiten soweit entfernt, das es in der Regel keinen Sinn macht sie überhaupt wegen des Umweges aufzusuchen. Der C-Zero ist in seiner Lebenszeit höchstens 20 mal Chademo geladen worden. Davon bestimmt 5 mal allein um Schnellladesäulen auf Funtionsfähigkeit hin zu probieren nicht weil es notwendig war. Wurde Schnellladen benutzt, weil der „Tank“ leer war, wurde bis auf 80 Prozent geladen.
Ich favorisiere verbrauchsabhängige Bezahlmodelle. Zeitbezogene Bezahlmodelle lehne ich prinzipiell ab und versuche sie zu meiden.
Ich finde sie prinzipiell ungerecht. Die Preisunterschiede finde ich hier erheblich. Hier wird die Alternativlosigkeit der vorhandenen Schnelllademöglichkeiten teilweise ungerechtfertigt ausgenutzt.
Das Schnelle Verlassen der Schnellladesäulen sehe ich nicht als Problem.
Wer zu den Schnellladesäulen fährt will schnell laden und weiterkommen, wird sie nicht länger als notwendig blockieren. Ein Zeitlimit könnte darüber hinaus helfen, das zu verhindern. Wenn dann die Ladung zwangsweise abgeschaltet wird und die Ladepistole entriegelt würde, könnte der Nächste Laden.
Würden die Ladeplätze sternförmig um die Schnellladesäulen angeordnet. Würden die Ladewilligen und die vollen Autos sich nicht sofort gegenseitig blockieren. Das sollte man schon noch einmal nachdenken, wie Stellplätze an Schnellladeplätzen angeordnet werden sollten.
e-motion meint
Ich habe mich mit der Problematik des Abrechnen nach Zeit befasst und mich danach entschlossen, nur bei Anbietern zu laden, die nach gelieferter kWh abrechnen.
Was viele nicht wissen, ist dass der Ladestrom vom Elektroauto gesteuert wird. Wird die Batterie zunehmend voll, wird der Ladestrom kontinuierlich zurückgefahren. Schon bei einem halben Batteriefüllstand wird die Ladeleistung stark reduziert – immer weiter abnehmend. Das letzte Zehntel bis zur Vollladung erfolgt dann nur noch im absoluten Schnarchtempo . Aber die Geld-Uhr läuft – als flösse weiter die vereinbarte Energiemenge.
Ein besseres Geschäftsmodell kann sich kaum einer für Stromverkäufer ausdenken. Immer weniger zu liefern, und trotzdem den vollen Preis verlangen zu können. Vielleicht wäre zukünftig eine Mischkalkulation möglich, aber derzeit wäre eine Vollladung nach dem Zeitmodell auf 100 km gerechnet deutlich teurer als Benzin, obwohl das Elektroauto um Welten effizienter fährt. Null Anreiz.
hs
i_Peter meint
Volle Zustimmung !
Gegendenstrom meint
Volle Zustimmung
Grüße Gegendenstrom
Great_Cornholio meint
Ich habe an EnBW Säulen per Prepaid Karte geladen. Renault ZOE 22kW. Für die Leistung finde ich den Preis fair. Auch den Umstand sich nach 50 Minuten ( ca 5 EUR Ladegebühren) einen neuen Parkplatz suchen zu müssen. Langsamlader schauen bei diesem Bezahlmodel natürlich in die Röhre. Bzw. werde diese Autos i3/Leaf/e-Golf solche Ladepunkte meiden. Ein Zeittarif ist nur an Schnellladern >22kW sinnvoll. Ich lade an 22kW Säulen meisten bis 90 %, da der ZOE bis zu diesem Füllstand schnell läd. Zu 100% habe ich dort NIE geladen.
Die EnBW Säulen haben bisher immer tadellos funktioniert! Waren aber oft durch Car2Go Smarts zugeparkt.
Gegendenstrom meint
Das „zuparken“ der e-Tankstellen ist ein echtes Problem.
Selbst wenn die raren Lademöglichkeiten bekannt sind, sind sie deshalb noch nicht verlässlich benutzbar, weil eben zugeparkt.
Hier braucht es rechtlich klare Regeln und natürlich Kontrolle.
Ich schlage mehr Fossile Tankstellenbetreiber davon zu überzeugen Ladesäulen aufzustellen. Da gibt es wenigstens Personal, das Falschparker eher davon abhält, Ladestellen zuzuparken.
Brandl meint
Ich habe einen der ersten Tesla Model S in Deutschland. Wir haben im Betrieb bereits VIER Elektroautos und ich denke wir können einen guten Beitrag leisten.
Felix meint
Sehe das ähnlich wie Rene. Die Abrechnung nach kwH wäre zwar fair, würde aber viele Langzeitparker animieren. Man könnte auch wie bei Parkgebühren einfach die erste halbe Stunde günstiger anbieten.
Wichtig ist Barriere Freiheit. Bezahlen mit Bargeld, EC oder Handy ohne Vertrag. Ich habe mehrere Roaming Angebote wie z. B. Plugsurfing.de die zum Glück das meiste Aber eben auch nicht alles abdecken.
Wichtig sind auch zugängliche und korrekte Informationen, nicht dass die Säule am Ende langsamer ist als beschrieben.
Zudem ist hohe Leistung Vorraussetzung für Bezahlmoral. Bei 43kW AC bin ich gerne bereit zu zahlen, bei 22kW meinetwegen. Aber wenn ich bezahle dann erwarte ich Leistung und eine Säule die funktioniert (heute nicht immer gegeben).
Grüße Felix
René meint
Eine Zeitbasierte Abrechnung ist aus meiner Sicht nur an Schnellladesäulen sinnvoll. Wenn der Takt auch weiter zählt auch wenn der Akku schon voll ist so wird die Säule schnell wieder frei für die nächsten Kunden. Ein abrechnen per kWh würde diese teuren Säulen nur unnötig lang blockieren.
Bei normalen AC Typ2 22kW Säulen ist es genau andersherum. Zeitbasierte Abrechnung kommt Fahrzeugen mit 22kW Ladegeräten ( Zoe, Smart, Tesla) zu gute. Fahrzeuge die nur langsam laden ( E-Golf, i3, I-MiEV, Leaf, Think u.s.w. ) Zahlen extrem viel für eine volle Ladung.
i_Peter meint
Fair wäre ein nach kWh gestaffelter Tarif.
Meinetwegen mit einer Untergrenze pro Stunde.
Da alle eAutos mindestens 3,7kW laden können, wäre als Mindestpreis pro Stunde doch der Preis fair, der 3,7kWh entspricht.
Beispiel: EnBW-Prepaid kostet 5€/h bei 22kW, macht 0,23€ pro kW.
Mindestpreis pro Stunde: 0,85€.
Damit werden Dauerparker animiert, den Platz vor der Ladesäule wieder zu räumen, sobald das Laden beendet ist. Trotzdem gibt es einen fairen, leistungsbezogenen Preis pro kWh.