Fisker Automotive war ein früher Rivale von Elektroautobauer Tesla Motors, der auf einen als Reichweitenverlängerer agierenden, benzinbetriebenen Generator für den Antrieb seiner Elektrofahrzeuge setzte. Trotz staatlicher Förderung und finanzkräftigen Investoren meldete das US-Unternehmen jedoch 2013 nach nur wenigen Jahren Insolvenz an.
Nachdem das Weiterbestehen von Fisker lange Zeit fraglich schien, erwarb der chinesische Autozulieferer Wanxiang Anfang 2014 das Unternehmen inklusive der Marke Fisker. Im Anschluss an die Übernahme und umfangreiche Aktualisierungs- und Verbesserungsmaßnahmen sollte die von dem bekannten Autodesigner Henrik Fisker entworfene Limousine Karma möglichst schnell wieder auf den Markt gebracht werden.
Die Markteinführung des aufgefrischten Fisker Karma verspätete sich jedoch immer wieder. Zuletzt gab der neue Eigentümer bekannt, erst noch „250 Fehler“ beseitigen zu müssen und verschob die Wiedereinführung auf unbestimmte Zeit. Reuters berichtet nun, dass der Fisker Karma nicht mehr auf den Markt kommen wird – zumindest nicht unter der ursprünglichen Marke. Fisker soll demnach in Elux umbenannt werden.
Reuters beruft sich auf anonyme Unternehmensquellen, denen zufolge die überarbeitete Version der Fisker Plug-in-Hybrid-Limousine zukünftig als Elux Karma angeboten werden soll. Die Marke Fisker soll nicht länger für das Unternehmen oder seine Produkte verwendet werden. Auch der bisher anvisierte Produktionsstandort Finnland sei nicht mehr aktuell. Wanxiang habe bisher allerdings noch keine Alternative bestimmt.
Weiterhin berichten die Quellen, dass der nächste Karma sich optisch stark am Original orientieren wird und der Grundpreis bei um die 135.000 Dollar (knapp 119.000 Euro) – etwa 20 Prozent über dem des ersten Karma – liegen soll.
Offen ist, ob und wie umfangreich Wanxiang die in die Jahre gekommene Technik von Fisker überarbeiten wird. Das ursprüngliche Batteriepaket ermöglichte dem Karma mit einer Batterieladung um die 80 rein elektrische Kilometer. Der zusätzlich verbaute und als Reichweitenverlängerer arbeitende Benzin-Generator des Fisker Karma gilt jedoch als unkultiviert und wenig verbrauchseffizient.
Der Zulieferer der Batttrietechnologie des ersten Karma, A123 Systems, musste wie Fisker Automotive Insolvenz anmelden und wurde im Anschluss ebenfalls von Wanxiang aufgekauft. Reuters zufolge plant der chinesische Autozulieferer weitere „Millionen“ in die Modernisierung des Karma zu investieren, um ihn auf das Niveau aktueller Konkurrenzmodelle zu bringen. Der Gründer und Vorsitzende von Wanxiang, Lu Guanqiu, versprach bereits im letzten Jahr: „Ich werde jeden Cent den Wanxiang verdient in die Produktion von Elektroautos stecken“.