Der chinesische Automobilzulieferer Wanxiang Group hat den Zuschlag für den im letzten Jahr Pleite gegangenen Automobilhersteller Fisker Automotive erhalten. Mit 149,2 Millionen Dollar (rund 108,91 Millionen Euro) lag das Gebot von Wanxiang ungefähr sechs Mal höher als das ursprünglich anvisierte Ziel von Fisker nach der Insolvenz im letzten Jahr.
Das von dem renommierten Automobildesigner Henrik Fisker gegründete Automobil-Startup war durch die Markteinführung der Plug-in-Hybrid-Limousine Karma bekannt geworden. Aufgrund des spektakulären Designs, äußerst luxuriöser Innenausstattung sowie der dank Elektro-Benzin-Antrieb mehr als alltagstauglichen Reichweite wurde der Karma zeitweise als größter Konkurrent der Elektroauto-Limousine Tesla Model S gehandelt.
Sobald das durch die Wanxiang Group abgegebene Höchstgebot von dem zuständigen US-Richter diese Woche offiziell bestätigt wird, erhält das chinesische Unternehmen alle wichtigen Design- und Technologie-Patente des Fisker Karma, so das Fachmagazin Automotive News.
Laut dem US-Energieminister müssen jedoch sowohl Fertigung als auch Entwicklung von Fisker Automotive in den USA verbleiben. Wie genau das aussehen wird ist allerdings noch unklar, so wurde der Karma trotz firmeneigener Fabrikanlagen in den USA tatsächlich in Finland montiert.
Neben dem Karma plante Fisker Automotive noch eine Cabrio- sowie eine Shooting-Break-Version der Plug-in-Hybrid-Limousine. Auch ein Mittelklassemodell mit dem Namen Atlantic stand kurz vor der Markteinführung. Im Jahr 2012 verließ jedoch völlig überraschend Namensgeber und Mitgründer Henrik Fisker das Unternehmen. Kurz darauf meldete Fisker Automotive Insolvenz an.
Der 408 PS starke und 108.900 Euro teure Fisker Karma kann rund 50 Kilometer rein elektrisch fortbewegt werden und wurde etwa 2500 Mal produziert, bevor der Haupt-Batterielieferant A123 Systems im Jahr 2012 Pleite ging. Die Konkursmasse von A123 Systems befindet sich bereits im Besitz der Wanxiang Group.
Wanxiang hat bis heute kein eigenes Auto auf den Markt gebracht, mit dem Kauf von Fisker Automotive und A123 Systems sieht es jedoch danach aus, als ob sich das bald ändern wird. Wie stark sich das neue Fahrzeug optisch und technologisch am Fisker Karma orientieren wird, ist allerdings noch völlig offen.