Die Wiederauflage der Plug-in-Hybrid-Limousine Fisker Karma ist beschlossene Sache, vor dem offiziellen Comeback gibt es aber noch eine ganze Reihe von Problemen zu lösen. Der neue Besitzer von Fisker Automotive, die Wanxiang Group, setzt derzeit alles daran, nicht die gleichen Fehler wie das Team um Gründer Henrik Fisker zu begehen.
Die bis zum erneuten Marktstart notwendige Feinabstimmung wird sich aufgrund von Problemen mit der Software des viersitzigen Coupés daher auch noch etwas verzögern. Diese sei voller Fehler erklärte Wanxiangs US-Chef Pin Ni. Der Karma wurde bereits kurz nach seiner Markteinführung im Jahr 2011 heftig dafür kritisiert, bei Verarbeitung und Abstimmung deutlich hinter den Erwartungen an ein über 100.000 Euro teures Automobil zurückzubleiben.
„Bei Fisker ist es das Wichtigste, die Probleme zu lösen“, sagte Ni Automotive News. „Es gibt ungefähr 250 Fehler darin (im Karma, Anm. d. Red.), die wir beseitigen müssen. Ich sage oft, dass Wanxiang es sich leisten kann Autos herzustellen, aber Wanxiang kann es sich nicht leisten, schlechte Autos herzustellen.“
Nach der offiziellen Übernahme von Fisker durch Wanxiang im Februar diesen Jahres gab das chinesische Unternehmen einen Zeitplan von einem Jahr für die Wiedereinführung des Karma aus, diese wird sich nun aber wohl in Richtung Ende nächsten Jahres verschieben. Neben der Abstimmung und Finalisierung des Karma 2.0 müssen auch noch diverse Verträge mit Zulieferern ausgehandelt werden.
Fiskers Zukunft
Starten soll die Produktion des Karma in Finnland, Wanxiang strebt aber auch eine Produktion in den USA an: „Unser Ziel ist es, alle Fehler zu beseitigen und das Auto zurück auf die Straße zu bringen, aber es muss ein gutes Auto sein“, betont Ni. „Es kann kein Auto mit Problemen werden … wir wollen dieses Auto in den Vereinigten Staaten herstellen.“
Fisker Automotive wird sich im zweiten Anlauf mit deutlich stärkerer Konkurrenz abfinden müssen, nach dem Debakel mit dem ersten Karma haben Tesla Model S und BMW i8 die elektroaffine Premiumkundschaft derzeit fest auf ihrer Seite. Der direkteste Konkurrent für den neuen Karma dürfte aber der Porsche Panamera S E-Hybrid sein. Preislich werden Panamera und Karma wohl auf einem Level liegen, der Fisker dürfte dem Porsche bei Renommee und Verarbeitungsqualität aber nur schwerlich das Wasser reichen können.
Im Rahmen einer Tour durch Wanxiang-Fabrikanlagen in den USA und einem Besuch beim Batterie-Hersteller A123 System verriet Wanxiang-Gründer Lu Guanqui noch, dass Fisker innerhalb der nächsten drei Jahre einen weiteren Plug-in-Hybriden auf den Markt bringen wird. Details zu dem 2017 kommenden Auto gibt es noch keine, bereits vor einigen Jahren kündigte Fisker aber bereits den Atlantic an: