Die Bundesregierung will die Stromversorgung komplett umbauen. Es gehe um den gesamten deutschen Kraftwerkepark sowie den Markt, auf dem diese Kraftwerke ihren Strom verkaufen. Wissenschaftler haben Spiegel-Online zufolge dafür ein Konzept erarbeitet, das „ebenso revolutionär wie radikal“ ist. Die Energiewelt stehe „vor einem Machtkampf“.
„Das Zauberwort lautet Flexibilisierung“, heiße es im finalen Entwurf der Studie, die Spiegel-Online vorliegt. In einer von Nachhaltigkeit geprägten Zukunft solle es anstatt herkömmlicher Großkraftwerke „Millionen kleine, dezentrale Stromerzeuger“ geben, „deren Produktion je nach Wind und Wetter schwankt und die teils im Minuten- oder gar Sekundentakt miteinander kommunizieren.“
Strompreis sowie Strommarkt würden mit dem radikalen Konzept deutlich flexibler, schreiben die Wissenschaftler. „Schon jetzt absehbar“ sei, dass dieser Vorschlag bei den großen Stromversorgern auf „massiven Protest“ stoßen dürfte. Bei der „Ökostrom-Fraktion“ hingegen, stoße das Konzept auf großen Rückhalt. Ein flexibler Strommarkt sei „entscheidend für das Gelingen der Energiewende“, sagt etwa Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energien.