Feinstaub ist ein Problem – vor allem in Großstädten. Ein Mittel zur Bekämpfung schlechter Werte ist der Einsatz emissionsfreier Fahrzeuge im öffentlichen Nahverkehr. Schon bald sollen daher Elektro-Busse durch Berlin fahren.
Laut der Berliner Zeitung (BZ) hat die Verkehrsgesellschaft der Hauptstadt BVG vier Exemplare des Modells Urbino 12 electric beim polnischen Hersteller Solaris bestellt. „Im Sommer wird die Linie 204 zwischen Zoo und Südkreuz die erste Elektrobuslinie dieser Stadt nach der Einstellung des O-Bus-Verkehrs 1973,“ so die BZ.
Schon im Juli soll ein Testbetrieb im Berliner Westen beginnen. Fast 200 000 Kilometer sollen die insgesamt vier elektrifizierten Busse dann pro Jahr zurücklegen.
Der Energiespeicher der Personentransporter in Form von Lithium-Ionen-Batterien liegt unterm Dach. Die Akkus wiegen beinahe zwei Tonnen und sollen nach dem Prinzip einer elektrischen Zahnbürste kabellos aufgeladen werden können. Entsprechende Ladepunkte von Hersteller Bombardier befinden sich unsichtbar in der Straße.
Neben den Vorteilen von Elektrobussen, wie beispielsweise die gute Feinstaubbilanz und Nachhaltigkeit, nennt die BZ auch Nachteile: „So kosten sie rund doppelt so viel wie Dieselbusse, sagte Jörn Schwarze von den Kölner Verkehrsbetrieben während der Fachkonferenz des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, die parallel zur Messe stattfand. Für die Zwölf-Meter-Variante werden im Schnitt rund 400.000 Euro fällig.“
Die nötigen Ladestationen würden etwa 300.000 Euro kosten. E-Busse hätten zudem längere Standzeiten, weil Aufladen und Batteriewartung relativ lange dauern würden. Die BZ berichtet von einer Verfügbarkeit von etwa 67 Prozent. Dafür fördere jedoch der Bund die Elektrobuslinie mit vier Millionen Euro im Rahmen des Internationalen Schaufensters Elektromobilität Berlin-Brandenburg.
Eine besondere Herausforderung für das Projekt wird übrigens der Winter: Dann benötigt ein Bus 40 Prozent seiner Energie allein für die Heizung.