BMWs Submarke „i“ bietet aktuell das kompakte Elektroauto i3 sowie den Plug-in-Hybrid-Sportler i8 an. Gerüchte um ein möglicherweise bald kommendes drittes Modell gibt es zwar schon länger, dessen Markteinführung soll allerdings noch mindestens fünf Jahre auf sich warten lassen.
Dies teilte jetzt der neue BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich Automotive News Europe (ANE) mit. Demnach werde derzeit noch über die genaue Form des nächsten i-Modells beraten. Zudem soll dieses erst nach 2020 auf den Markt kommen.
„Wir sind noch in der strategischen Forschungsphase in der wir Brainstorming betreiben,“ zitiert ANE Fröhlich. Demzufolge werden sich Mitarbeiter erst noch mit Kunden beraten, Workshops abhalten und im Anschluss dem Vorstand die Ergebnisse präsentieren. Dieser wird dann darauf basierend eine Entscheidung hinsichtlich des nächsten Mitglieds für die i-Familie fällen.
Fröhlich bestritt zudem Medienberichte, denen zufolge das nächste Modell nach i3 und i8 eine Variante des X5 Premium-SUV werden würde. Die Mission der i-Submarke sei, die öffentliche Wahrnehmung von Fahrzeugen mit niedrigem Verbrauch hinsichtlich Optik und Fahrleistungen zu ändern. Bereits vorhandene Produkte „neu zu verpacken“ und diese dann ein i-Modell zu nennen, sei daher nicht vorgesehen.
Fröhlich betonte, dass BMW i ins Leben gerufen wurde, um die Ausgangsbasis für innovative Produkte zu bilden, die nach und nach den Einzug in die gesamte Produktpalette des bayerischen Herstellers finden sollen. Ein Beispiel hierfür sei die bei den aktuellen Fahrzeugen eingesetzte Carbonfaser-Technologie sowie der Plug-in-Hybridantrieb des i8. Beides würde demnächst bei Volumenmodellen wie dem X5 und der 3er- sowie 4er-Baureihe eingesetzt werden.
BMW plane zudem, i3 und i8 über die nächsten Jahre stetig zu verbessern, bevor zu einem späteren Zeitpunkt der Fokus mehr auf dem neuen, dritten Modell der Submarke liegen werde. „Wir haben alle drei Jahre eine um mindestens 20 Prozent verbesserte Batteriedichte, über den Modellzyklus von i3 und i8 werden wir daher mehr Leistung, mehr Reichweite oder eine Kombination von beidem anbieten,“ kündigte Fröhlich an.
Während viele Stromer-Fans diese Neuigkeiten wohlwollend zur Kenntnis nehmen dürften, werden Besitzer aktueller BMW-i-Fahrzeuge weniger erfreut über die Ankündigung sein – bereits ausgelieferte Fahrzeuge sollen nicht mit der verbesserten Elektroauto-Technologie nachgerüstet werden können: „Ich denke nicht, dass eine Nachrüstung Sinn macht. Sobald leistungsfähigere Batterien verfügbar sind, könnten wir Modelle mit mehr Reichweite oder mit der selben Reichweite, aber zu niedrigeren Preisen anbieten,“ so Fröhlich.
Laut dem BMW-Vorstand sei der Austausch der Batterien im Rahmen einer Nachrüstung zu komplex, da die Integration der Energiespeicher in das Wagengestell der i-Modelle sehr umfassend sei.
Dr.M. meint
Der Akku des i3 war von vorneherein zu klein geplant, die 160-km-Reichweite ist für ein Auto dieser Preisklasse ein – schlechter – Witz, da kann die Zoe von Renault für gut die Hälfte des Preises ja mehr. Aber dann fährt man halt kein Carbon und hat kein BMW-Logo am Auto. Für Premium muss man halt in Kauf nehmen, sich alle paar Jahre ein neues Gefährt zu kaufen. Das erhöht dann die Nachfrage :-) – und die Bilanz von BMW-i freut sich auch.
Dr. B meint
Wo bitte kommt die ZOE denn weiter?!? Den Plastikbomber braucht kein Mensch, siehe Verkaufszahlen im Vergleich zum i3.
Andilectric meint
über die fehlende Akkutauschmöglichkeit aktueller i-Modelle kann man sich schon wundern. BMW lässt sich in Sachen “ i “ ja gern als nachhaltig bis in die letzten Winkelzüge feiern, ein Batterieaustausch ist dann aber zu komplex?? Soll man also das Auto am besten gleich wegschmeissen, wenn eine Batterie kaputtgeht?? Das führt das Nachhaltigkeitskonzept von BMW in meinen Augen ad absurdum. Wäre doch toll, wenn der Besitzer eines 2014er BMW i3 z.B. im Jahr 2019 halbwegs unkompliziert auf eine wesentlich bessere Batterie umsatteln kann und sein Auto faktisch „ewig“ weiterfahren könnte. Beim eGolf soll ein späteres Batterieupdate kein Problem sein.
ecomento.de meint
Möglicherweise wird erst einmal vorgetastet, wie groß der Aufschrei ausfällt, und später bei Bedarf korrigiert. Auch BMW will neue Produkte verkaufen…
Beim Golf dürfte das technisch dank Konzern-Baukasten definitiv möglich sein, aber hat VW hier schon einmal öffentlich etwas angekündigt bzw. versprochen?
VG
TL | ecomento.de
Andilectric meint
laut meinen Recherchen nicht. Diese Weisheit habe ich aus einem Testvideo zum eGolf. Der Tester behauptete, dass das Fahrzeug für einen einfachen Akkuwechsel ausgelegt sei und somit für größere Reichweiten gewappnet. Auch hier wird selbiges behauptet: http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-10/elektroauto-akku-wunderbatterie/seite-2
Etwas offizielles von VW habe ich bislang auch nicht gefunden. Sollte ich fündig werden, lasse ich es euch wissen.
ecomento.de meint
Alles klar, danke!
Wir bringen die Tage noch etwas zu diesem Thema: VW bietet zwar (zumindest aktuell) keine Tauschakkus an, die Speicher-Technik an sich kann aber dank der „Modularen Baukastenstrategie“ von VW wohl recht schnell ausgetauscht werden – z.B. im Rahmen eines Facelifts oder Modellwechsel.
VG
TL | ecomento.de
Martin Leitner meint
Abgesehen von der Komplexität beim Tausch wäre es pure Verschwendung, einen noch jahrelang funktionstüchtigen Akku auszutauschen, nur weil man mit einem neuen 20% mehr Reichweite hat. Wer sich das leisten kann, soll sich dann einen neuen i3 kaufen und den „alten“ supergünstig an mich verkaufen ;-)
Andilectric meint
@Martin: Ich hoffe für dich dass der Deal so klappt:) Natürlich macht es keinen Sinn einen funktionierenden Akku zu verschrotten; aber ich denke es gibt genügend andere Anwendungsmöglichkeiten für diesen „alten“ Akku. Entweder im Haus als Solarspeicher oder in einem anderen E-Auto als günstiger Ersatzakku o.ä.
Dr. B meint
So ein Blödsinn, gerade beim Golf wird das nichts mit dem Austausch, weil die Batterien im ganzen Auto verstreut sind.
ecomento.de meint
Das würde ja VWs (immens aufwendige) Modulare Baukastenstrategie ad absurdum führen… Zur Klarstellung: Der „Austausch“ ist nicht für den Laien oder Endkunden schnell realisierbar. VW selbst kann seine Modelle aber verhältnismäßig unkompliziert mit neuer Speicher-Technologie ausstatten, wenn ein Modellwechsel oder Facelift ansteht.
VG
TL | ecomento.de
Tesla-Fan meint
Na Du kennst Dich ja aus… ;)
https://www.youtube.com/watch?v=5VSiHxETfDc
Im e-Golf ist das gleiche Prinzip verwendet nur das Gehäuse ist etwas anders/größer.
Der Akku geht bei allen mir bekannten aktuellen E-Fahrzeugen relativ einfach nach unten auszubauen – das liegt daran, das er bei der Produktion wegen Strom-Risikominimierung erst möglichst spät um nicht zu sagen als Letztes ins Fahrzeug kommt.