Immer mehr Autohersteller verwenden recycelte Rohstoffe. Bei Daimler etwa hatten fast alle schwarzen Kunststoffteile der Außenhaut ein Vorleben. Die Radläufe zum Beispiel bestehen überwiegend aus ehemaligen Stoßfängern. Beim Elektroauto BMW i3 werden knapp 25 Prozent der thermoplastischen Kunststoffe aus Recycling-Plastik hergestellt. Auch die Sitzbezüge bestehen zum Teil aus alten Plastikflaschen. Und beim Opel Adam sind knapp 170 Komponenten aus recycelten Kunststoffen gefertigt.
Bei Daimler werden „Altteile aus den Werkstätten eingesammelt und zu Mahlgut verarbeitet“, wie Anita Engler, bei Daimler verantwortlich für umweltgerechte Produktentwicklung, der Automobilwoche zufolge erklärt. Demnach beträgt das Gewicht der Bauteile aus wiederverwerteten Kunststoffen in der aktuellen Mercedes S-Klasse 49,7 Kilogramm.
Die wiederverwerteten Rohstoffe sind zum Teil sogar neuer Ware überlegen: Bei Opel etwa hat man festgestellt, dass sie weniger zu Maß- und Formveränderungen neigen. So werden beim Adam Scheinwerfergehäuse, Stoßfängerbefestigungen oder der Wasserabweiser am Motorraum aus recycelten Kunststoffen hergestellt. Auch das Saugrohr des Motors, das immerhin Temperaturen zwischen 40 Grad minus und 200 Grad überstehen muss, hatte ein Vorleben.
Unbegrenzt können recycelte Materialien im Autobau allerdings nicht eingesetzt werden. „Crash-Strukturen etwa oder Bauteile, die mit dem Airbag in Zusammenhang stehen, werden nicht aus Rezyklat hergestellt“, sagt Anita Engler von Daimler. Die Materialien weisen eine etwas größere Streuung beim Schwingungsverhalten und der Reißdehnung auf, was über die Zugabe von Additiven ausgeglichen oder bei der Produktionsanlage des Bauteils berücksichtigt werden muss, wie Engler der Automobilwoche zufolge erläutert. Deshalb eignen sie sich nach Auffassung von Daimler nicht für sicherheitsrelevante Bauteile.
Tesla-Fan meint
Alles hohles „green-washing“-Geschwätz.
Das entscheiden die Einkäufer. Das Zeug ist billiger. Punkt.