Es gilt als sicher, dass auch der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche in den nächsten Jahren ein reines Elektroauto auf den Markt bringen wird. Die Stuttgarter Zeitung (Samstagausgabe) berichtet nun, dass die Schwaben dazu bereits eine „eine Fabrik der Zukunft nach dem Modell der sogenannten Industrie 4.0“ planen.
Laut Porsche-Gesamtbetriebsratschef Uwe Hück sollen die Verhandlungen von Vorstand und Gesamtbetriebsrat über ein Konzept für das Projekt „Zeitenwende“ bis Dezember abgeschlossen sein. „Ich möchte das Auto 2020 haben – wir brauchen die Technologie der Zukunft“, sagte Hück und kündigte an: „Wir werden eine Fabrik in der Fabrik bauen, die Fabrik 4.0.“
Während bisher Montageroboter im Karosseriebau noch in Käfige gesperrt seien, sollen Menschen und Maschinen in der neuen Fertigungsstätte gemeinsam arbeiten – und die dort Beschäftigten von körperlicher Arbeit entlasten. „Wir müssen mehr Intelligenz reinbringen, sonst können wir die hohen Löhne bei uns nicht mehr finanzieren,“ erklärte der Porsche-Gesamtbetriebsratschef.
Der neue Karosseriebau und weitere Vorhaben sollen eine zusätzliche Investition von über einer Milliarde Euro bedeuten. Das Projekt werde dabei trotz modernster Fertigungsmethoden einen „erheblichen Beschäftigungszuwachs“ bringen, versprach Hück. Die Gewerkschaft forderte er daher dazu auf, „Denkschranken zu überwinden“ und das bisherige System der Arbeitsentlastung in Frage zu stellen: „Wenn der Roboter dem Menschen Last abnimmt, braucht dieser auf Dauer andere Erholungsphasen als heute.“
Wie bereits Porsche-Chef Matthias Müller vergangene Woche kritisierte auch Uwe Hück, dass Elektromobilität zu wenig vom Staat gefördert würde. Die Industrie sei viel weiter als die Politik, die vor allem bei der Elektroauto-Infrastruktur ihre Aufgaben nicht erfülle: „Wir sind bei der Technik viel weiter, als die Infrastruktur es zulässt.“
Starkstrompilot meint
das ewige Gejammer nach Subvention nervt langsam. Die Industrie bremst das ganze noch so lange selbst, bis die Politik tatsächlich nachhilft, um vielleicht noch in die Nähe ihres selbst gesteckten Zieles zu kommen.
Jedes Jahr werden Milliardengewinne ausgewiesen, aber Elektroautos zu einem marktfähigen Preis anzubieten, der eventuell noch nicht gleich Gewinne bringt, das geht nicht.
Die Marktfähigkeit der Elektromobilität soll die Allgemeinheit bezahlen. Wie immer werden Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert.
Man sollte eher die Subventionen der konventionellen Technologien beseitigen, Treibstoffe endlich das kosten lassen, was sie erstens Wert sind und zweitens den Umweltschaden damit begleichen, der bei hirnloser Verbrennung entsteht. Das gilt übrigens auch für die gesamte Energieversorgung.
Dann werden die nachhaltigen Technologien plötzlich deutlich konkurrenzfähiger da stehen. Staat und Steuerzahler werden auch noch entlastet.
Realist1 meint
Tatsächlich ist Elektromobilät noch weit davon ohne hohe Subvention für eine größere Zahl von Autofahrer marktfähig zu sein. Auch in den USA wo es immerhin 7500 $ Taxcredit gibt ,liegt der Anteil von BEV’s nur bei 0,4 %.
Es ist nicht Aufgabe der Industrie Elekroautos mit hohen Verlusten auf den Markt zu bringen
Tom meint
»Die Industrie sei viel weiter als die Politik, die vor allem bei der Elektroauto-Infrastruktur ihre Aufgaben nicht erfülle: „Wir sind bei der Technik viel weiter, als die Infrastruktur es zulässt.“«
Wo denn? Wo bitte ist die schlafende (deutsche) Autoindustrie viel weiter als die schlafende (deutsche) Politik? Wieso soll es Staatsaufgabe sein, (Schnelllade-)Infrastruktur aufzubauen? Hat der Mann schon mal was von Tesla Motors gehört? Ist (deutschen) Managern gar nichts mehr peinlich?